IPMS Hauptseite
Zurück

Sd.Kfz 222 leichter Panzerspähwagen

ICM - 1/48

Vorbild: Auf der Basis des Einheitsfahrgestells von Horch wurde ab 1936 der leichte Panzerspähwagen Sd.Kfz 222 in den Eisenwerken Weserhütte montiert.

Bis 1943 gelangten 989 Fahrzeuge in verschiedenen Varianten zur Auslieferung an das Heer, danach wurde die Produktion zu Gunsten verbesserter Typen eingestellt.
Die kleinen und wendigen 222er wurden seit Beginn des WW 2 praktisch an allen Fronten eingesetzt, vor allem zur Aufklärung, Unterstützung der Infanterie und dem Transport von Stabsangehörigen.

Später in Russland erwiesen sie sich durch zu geringe Panzerung, Bewaffnung und Bodenfreiheit und der schlechten Boden- und Strassenverhältnissen dort aber nur als bedingt brauchbar. Größeren Erfolg hatte das Modell beim DAK in Afrika, wo es über Jahre eingesetzt wurde.

Das Modell: ICM ist eine Modellbaufirma aus der Ukraine, die seit einiger Zeit mit interessanten Plastik-Kits von sich reden macht. Dabei werden vor allem Marktlücken bedient, für die sich größere Firmen bisher nicht erwärmen konnten.

Die Qualität der Spritzlinge ist eher durchschnittlich zu bewerten, auch ist die Detaillierung ein wenig grob und nicht ganz vorbildgetreu.
Dafür erhält man aber immer Modelle, die es so auf dem Markt von keiner anderen Firma gibt...und als Modellbauer kann man ja gewiss selbst in die Grabbelbox greifen, um das Kit weiter aufzuwerten.

Aufgrund der geringen Teilezahl ist die Montage recht einfach und innerhalb kurzer Zeit abgeschlossen...wesswegen ICM wohl auch der Meinung war, ihre Gußäste bzw die Teile daran, nicht nummerieren zu müssen. Zum Glück ist die Bauanleitung aber sehr übersichtlich und lässt keine Fragen offen.

Ein weiterer Pluspunkt sind die fotogeätzten Gitter für den Turm und das Oberdeck, die wirklich gut gelungen sind.

Desweiteren liegt ein Decalsatz für 4 verschiedene Fahrzeuge bei, zwar sauber gedruckt, doch in der Verarbeitung etwas kompliziert. Der Trägerfilm ist extrem dünn und löst sich beim einweichen nach eine Weile auf. Zurück bleibt nur die aufgedruckte Farbe. Eigentlich eine feine Sache, da weder Fleisch noch Silbern später stören können...wer aber bei der Übertragung des Bildes zu langsam ist oder zu grob, dem zerfallen die Markierungen praktisch unter der Hand!

Farbgebung. Ich habe mich für die frühe Variante des Sd.Kfz 222 in der DAK Version entschieden, welche 1941 in Libyen mit der 5. Panzer Division unterwegs war.
Also airbrushte ich das Chassies zuerst in Panzergrau und hellte die Mitte jeder Fläche mit Hellgrau auf. Dem schloß sich ein Washing mit Schwarz und Braun an.
Als nächstes kam das Drybrushing mit Hellgrau, um die Ecken und Kanten hervorzuheben.
Beim sogenannten Chipping wurde dann die gesamte Oberfläche mit winzigen Farbabplatzern und Schmutzteilchen überzogen.

Alle andersfarbigen Teile wurden bemalt und genauso behandelt.
Zur Darstellung des abgenutzten Auspuffrohres kam rote Oxidpaste von Vallejo zum Einsatz, welche anschließend mit anderen Brauntönen abschattiert wurde. In das Profil der Reifen wurde unverdünnte Erdfarbe von Vallejo eingerieben und oberflächlich wieder abgewischt, damit ein Effekt von festgesetztem Dreck entstand.

Schlammspritzer wurden mit der "Zahnbürsten-Methode" aufgetragen, indem ich stark verdünnte Erdfarbe von den Borsten eines harten Pinsels gegen das Modell "schnipste". Dies natürlich nur in den Bereichen, in denen Schmutz auch in der Natur durch die Räder hochgeworfen werden kann.
Abschließend kamen die Decals an ihren Platz, wurden überschattiert und verschmutzt und dann bekam das gesamte Fahrzeug noch eine Behandlung mit Pigmenten von MIG, vor allem helles Rostpulver und Staub.

Die schön kugelige und streifenfreie Form der weissen Bälle an den Peilstangen gelang eher durch einen Zufall. Zu Anfang waren sie mit dem Pinsel bemalt und gefielen mir danach überhaupt nicht. Dann kam ich auf die Idee, die Dinger kopfüber einfach in weiße Acrylfarbe von Revell zu tunken und in dieser Position trocken zu lassen...und siehe da, eine perfekte Kugel!

Mario Kanzenbach, Schwerin (April 2009)