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Panzerkampfwagen VI Tiger I Ausf.E

AFV Club (Skybow) - 1/48

Endlich ist es geschafft, der ultimative Tiger in 1/48 steht fertig vor mir! Hatte ich bisher geglaubt, Tamiya wäre in seiner Qualität der Gußteile unübertroffen, so mußte ich diesen Gedanken angesichts des gerade auf dem Markt erschienenen Tiger I von AFV überdenken.

Der eine oder andere wird vielleicht wissen, dass wir hier den ehemaligen Skybow-Tiger vor uns haben, dessen Feinheit in der Ausarbeitung der Oberflächendetails schon so manchen staunen ließ. Allein die Darstellung des Zimmerit-Belages ist ein echter Hingucker, dazu die gut dargestellten Schweißnähte an den Stößen der Panzerplatten, das vorhandene Kabel des Scheinwerfers, separate Werkzeuge ... und natürlich Fotoätzteile für die Lüftergitter!

Einziges Manko für mich war die Gummikette, mit der ich so garnicht glücklich werden konnte. Nach langem Hin und Her entschied ich mich, einen Tamiya-Tiger zu "opfern", um dessen Segmentkette aus Plastik zu benutzen. Da von AFV eine Einzelgliederkette aus Plastik als Nachrüstsatz für dieses Modell bereits angekündigt ist, werde ich sie eventuell später kaufen und dem Tamiya-Tiger aufziehen ... es wäre doch schade, das Modell in der Restekiste enden zu lassen!

Zum Modell: Der Zusammenbau bereitete keinerlei Sorgen, sogar die Tamiya-Segmentkette passte wunderbar. Auch mit den Fotoätzteilen gab es keine Probleme, für meinen ersten Versuch in dieser Richtung sehr ermutigend!

Bei der Bemalung entschied ich mich für eine Version in Wintertarnung der Pz.-Abt. 501, wie sie im Dezember 1944 an der Ostfront eingesetzt war. Der Decalsatz bot insgesamt fünf Fahrzeugmarkierungen verschiedener Kriegsschauplätze, von Frankreich über Italien bis Russland. Um den Panzer abgenutzter erscheinen zu lassen, verbog ich mit einer kleinen Zange die Seitenbleche, trennte eines derselben heraus und fügte die Bolzen der Halterung hinzu. Mit einem Scalpell wurde an der Frontpartie etwas Zimmerit entfernt, um Abpraller feindlicher PaK zu immitieren. Desweiteren verunstaltete ich mit Feile und Bohrer die Abdeckbleche des Auspuffs ... Beulen und Einschüsse!

Für einen lebendigeren Gesamteindruck mußte ein Panzerkommandant her ... hier half mir das "Panzergrenadier-Set" von Tamiya in 1/48 weiter, dem 5 Mann Panzerbesatzung in verschiedenen Posen beilagen. Einer davon in Winterkleidung mit Wendejacke, für meine Zwecke genau richtig! Leider ist die Detailierung der Figuren nicht besonders fein und ich hatte wieder mal arge Probleme, das Gesicht wenigstens ansatzweise menschenähnlich hinzubekommen ... die Bemalung von Figuren in diesem Maßstab ist für mich echte Quälerei!

Der ganze Panzer wurde zuerst schwarz(!) grundiert, dann das Fahrwerk abgedeckt und von oben weiss gespritzt. Die Räder bekamen mehrere Durchgänge Washing und Trockenbürsten verpasst, die Kette wurde zuerst mit gebranntem Siena grundiert, dann kam ein Washing mit Schwarz und zuletzt ein Trockenbürsten mit Eisen-metallic von der Firma Revell aus deren neuem Acrylfarben-Set. Der Zimmeritbelag bekam zuerst ein Washing mit Hellgrau und wurde anschließend mit Weiss trocken gemalt. Zuletzt erfolgte die Alterung mit verschiedenen Spritzern von Schlamm und Dreck, Rost und Ruß. Das Ganze teilweise mit Pinsel und Acryl, teilweise mit Pigmenten.

Weil ich von vornherein damit gerechnet hatte, bei den Decals wegen der unebenen Zimmerit-Oberfläche Probleme zu bekommen, hatte ich vorsorglich ein "Decalsetting" von DACO-Products gekauft (hier noch einmal vielen Dank an Volker, der mit dieses Mittel besorgt hat!). Der Erfolg kam binnen einer Stunde zum Vorschein. Zuerst schien sich das Decal-Bild aufzulösen und sank dann in die Rillen des Zimmerits ein. Als es später vollkommen durchgetrocknet war, hatte es sich perfekt an die Oberfläche angepasst. Mit einem extra matten Lack von Hobby-Line, der vollkommen unsichtbar wird, versiegelte ich die Stellen mit den Decals hinterher.

Tja, und dann war das Modell auch schon fertig und ich sehr zufrieden damit. Ich habe hier keine Lukengriffe oder ähnliches selber anfertigen und nachrüsten müssen, es war im Bausatz alles nötige vorhanden.

Mario Kanzenbach, Schwerin