Den letzten Teil des Bauberichtes möchte ich dem Bau des Patronenkastens widmen. Im Gegensatz zu der finalen und würfelförmigen Ausführung kann man beim Prototypen einen deutlich anders geformten Patronenkasten erkennen.
Bei der Erstellung des Kastens aus Plastikplatten habe ich mich an den Dimensionen des Fotos orientiert und dabei auch den Kasten so gebaut, dass man den oberen Deckel abnehmen oder mit zwei Scharnierklemmen befestigen kann.
Damit der Kasten nicht zu traurig aussieht mussten unbedingt Patronen her. Auch hier wurde ich im InterNet fündig, was auch wirklich erforderlich war, da die dem Fertigbausatz von CyberHobby beiliegenden Patronen nicht der Ausführung für die Mk 108 sondern der Ausführung für die Mk 103 entsprechen. Dies kann man ganz schnell auch dadurch erkennen, dass diese Patronen für den seitlichen Munitionsschlitz der Waffe deutlich zu kurz aussehen.
Also wurden keine Mühen gescheut und auf Basis mir vorliegender Infos die Patrone aus Rundmaterial hergestellt. Die Patrone habe ich dann mehrfach auch für eine Munitionstransportkiste abgegossen, die ich noch nach meinem Projekt gebaut hatte.
Damit die Patronen miteinander verbunden werden konnten, habe ich weiter recherchiert und in der Zeitschrift Waffen Revue Informationen zu den Segmenten für den Munitionsgurt gefunden. Die pro Patrone existierenden Clips habe ich aus Messingblech nachgebaut und zusammen mit einer Patrone abgegossen. Schließlich konnte dann aus mehreren Abgüssen ein Munitionsgurt zusammengebaut werden.
Damit der Gurt nach Einführen in die Munitionskiste nicht sofort nach unten hängt und die Patronen schön im Sichtfenster erkennbar sind, habe ich etwas gemogelt und eine Plastikplatte unter dem Gurt als Träger eingebaut.
Ebenso erkennbar sind in der nächsten Abbildung auch die beiden Pass-Stifte, mit denen die Patronenkiste in die Waffenwiege der Flak eingesetzt wird. Um die Box richtig platzieren zu können, habe ich noch jeweils Abstandshalter ergänzt, damit der Patronenkasten sich exakt in der richtigen Position befindet.
Nach dem Anbringen des Patronenkastens habe ich den Patronengurt etwas herausgezogen und in den Aufnahmeschlitz der Waffe gelegt um somit ein stimmiges Bild zu erzeugen. Profis fällt dabei sicherlich auf, dass der Abstand der Patronen im Gurt etwas zu groß ist, jedoch wollte ich das nicht mehr korrigieren.
Prinzipiell wäre das Bau-Projekt an diesem Punkt als abgeschlossen zu betrachten. Da sich jedoch die Dokumentation, also das Schreiben und Einstellen der Teilberichte ins InterNet inzwischen fast über ein Jahr erstreckt hat, fanden sich vor kurzem neue Informationen im InterNet.
Beim Stöbern zum Thema Flak, bin ich auf eine Website gestossen, in der von der Restaurierung der für mich ersten überlebenden Waffe der
3cm Flak berichtet wurde.
Website: http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=70&t=161014
Neben einem für mich neuem Foto der Flak in Originalzustand gegen Kriegsende fanden sich dort auch diverse Detailaufnahmen der Flak.
Die abgebildete Version zeigt die Flak in der finalen Ausführung, die somit nicht zu meinem Projekt passt, da es etliche Unterschiede gibt. Dennoch fand ich zwei Details, die auch für meine Flak relevant sind von denen ich bis dato nur ungenaue Infos und Detailfotos hatte.
Zum einen handelt es sich um den Riegel auf der linken Waffenseite, die mittig angebracht dazu diente, die Waffe beim Transport zu sichern. Desweiteren konnte man bei den Fotos des Restaurierungsprojektes nun auch sehen, wie die hintere Kurbel an der linken Lafettenseite funktionierte. Nach Rücksprache mit dem Restaurator führte ein Metallrohr fast bis zur Mitte der Lafette, an dem zwei tellerförmige Metallscheiben mit einem Abstand von ca. 2 cm befestigt waren. Zwischen den Scheiben verlief eine Kette die mit der Waffe verbunden war und durch den Kurbelmechanismus die Waffe vor dem ersten Schuss gespannt werden konnte. Beide Details habe ich nun abgeändert und bin damit dem Original wieder ein Stückchen näher gekommen.
Das Bauprojekt ist damit nun abgeschlossen und das Modell steht nun in meinem Schrank und wartet darauf, dass ich mich irgendwann dazu überwinden kann, dem Ganzen mit der Sprühpistole zu Leibe zu rücken.
Euer Gert