Vorbild: Ich bin noch neu im Militärmodellbau und habe deshalb leider auch nur eine sehr schmale Literaturbasis. Trotzdem möchte ich kurz einen historischen Abriss über den "Schwimmkübel" geben. Auf Basis des KdF-Wagens entstand Ende der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts ein leichtes, geländegängiges Fahrzeug, der "Kübel" (Kfz. 2). Aufgrund der Erfahrungen aus dem Frankreichfeldzug forderte das Heereswaffenamt die Entwicklung einer schwimmfähigen Version dieses Fahrzeugs. Der Nachweis der Machbarkeit eines solchen Vorhabens war schon durch den Ingenieur Trippel mit dem Fahrzeug SG 6 erbracht worden. So entstand zunächst der Typ 128, der sich in den Vergleichsfahrten gegen den Trippelwagen und den Einheitskübel (Kfz.1) durchsetzte.
Das auch dieses Fahrzeug nicht perfekt war, zeigte dann der Fronteinsatz und es wurde ein schmaleres und kürzeres Fahrzeug entwickelt, der Typ 166. Der Prototyp dieses "Kradschützenwagens" war bereits im August 1941 fertiggestellt. Im Februar wurde die Produktion des Typ 128 eingstellt, und ab April lief die Serienfertigung des Typ 166. Die Serienproduktion endete im August 1944, als das Herstellerwerk für die Karosserie in Berlin durch einen Luftangriff zerstört wurde. Insgesamt wurden etwa 15000 Schwimmwagen beider Typen hergestellt.
Die genaue technische Beschreibung erspare ich mir mal. Wichtig ist ja auch nur, dass die Karosserie als Auftriebskörper ausgelegt war und dass eine Schraube als Antrieb im Wasser an den Motor angekuppelt werden konnte. Die Schwimmwagen wurden hauptsächlich an höhere Kommandoebenen und an Eliteverbände, wie SS, Pioniereinheiten oder Fallschirmjäger, ausgeliefert
Modell: Dieses kleine Fahrzeug ist in feinster Tamiya Qualität produziert. Die Teile des Modells sind tamiyatypisch in einem hellbraunen Plastikmaterial spritzgegossen. Der Guss ist sehr sauber und die Teile sind fein detailliert. Da dieses Modell sher filigran ist, ging mir der Bau nicht so schnell von der Hand. Außerdem ist mir die Vorderradaufhängung beider Räder abgebrochen, was einen gewissen Frustfaktor mit ins Spiel brachte. Es ist also Vorsicht bei Bau geboten!
Nach und nach entstand aber trotz meiner Unvorsicht ein schönes Modell des Schwimmkübels. Besonders positiv finde ich die Möglichkeit, den Motorraum geöffnet darzustellen. Dieser ist im Modell zwar leer, aber vielleicht findet sich ja ein Zubehöhersteller, der einen solchen Satz anbietet.
Fazit: Tamiya ist hier ein tolles Modell gelungen! Da kann man nur auf die weiteren Modelle gespannt sein.
Steffen Arndt, Schwerin