Sd.Kfz. 2 - NSU Kettenkrad

Tamiya (32502) -1/48

Historisches:

Aufgrund der Forderung des Waffenamtes nach einem Zugmittel für kleinere Lasten wie Granatwerfer oder Feldkabel von 1939, entwickelte Dipl. Ing. Heinrich Ernst ein Fahrzeug mit einer motorradähnlich angeordneten Bedieneinrichtung. Auch wenn das Fahrzeug offiziell als "Krad" bzw. Kraftrad" bezeichnet wird, so ist das Kettenkrad doch eine Zugmaschine - es ist die kleinste in der Reihe der Halbketten-Zugmaschinen. Das Vorderrad dient dem stabilen Geradeauslauf bei hohen Geschwindigkeiten. Außerdem lenkt es das Fahrzeug bei normaler Kurvenfahrt auf der Straße. Erst bei engen Kurven kommen die Lenkbremsen der Ketten dazu. In sehr schwerem Gelände (Fels, tiefer Morast) konnte das Vorderrad auch entfernt werden (laut Betriebsanweisung war dies sogar ausdrücklich empfohlen).

Die Produktion übernahmen die NSU-Werke in Neckarsulm. Da diese in ihrer Motorenproduktion kein geeignetes Aggregat hatte, wurde aus dem Sortiment von Opel der 1,5 l-Opel Olympia-Motor mit 36 PS als Antrieb gewählt. Eine 0-Serie von 500 Stück wurde ab Juli 1940 ausgeliefert, am 5. Juni 1941 wurde das Fahrzeug offiziell als Sd.Kfz.2 eingeführt. Später übernahm auch die Firma Stöwer in Stettin die Produktion. Die Fahrzeuge wurden bis 1948 produziert. Insgesamt entstanden etwa 9000 Fahrzeuge, davon 550 nach dem Krieg. (Quellen: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/ / http://www.kettenkrad.de/ )



Das Modell:

Wie meistens bei Tamiya kann man nur sagen: Erste Sahne! Das Grundfahrzeug war mir bereits aus dem Bausatz der Me 262 A-2a bekannt. Neu sind die Spritzlinge für dem Infateriekarren und den Anhänger mit dem Sprengpanzer Goliath. Neu ist außerdem ein 200 l Fass, 2 Karabiner, Kanister, Handgranatenkiste und einige Panzerfäuste, sowie ein “Heeres-Oberkörper mit Kopf”.

Ich entschied mich für den Bau mit Infanteriekarren (den Goliath hänge ich mal an ein anderes Fahrzeug). Die kleine Bauanleitung ist sehr aussagekräftig und es treten beim Bau keinerlei Probleme auf. Ich ersätzte die Schmutzfänger durch Bleifolie (kann man an Wein- und Sektflaschen finden) und ergänzte ein Bündel Stroh aus dem Eisenbahnzubehör.

Die Farbgebung früher Fahrzeuge bis Frühjahr 1943 erfolgte einfarbig "Dunkelgrau", RAL 7021. Von Frühjahr 1943 bis zum Ende des Krieges einfarbig "Dunkelgelb", RAL 7028. Die Fahrzeuge des Afrikakorps waren zweifarbig lackiert: "Gelbbraun" RAL 8000 und "Graugrün" RAL 7008. "Gelbbraun" dominiert, 2/3 der Fläche sollten "Gelbbraun" sein, 1/3 "Graugrün". (http://www.kettenkrad.de/).

Natürlich wurden viele Fahrzeuge im Felde mit Farbe oder Paste nachgetarnt. Ich habe hier einen in der Bauanleitung angegebenen Tarnverlauf dunkelgelb-grün-braun nachempfunden ... so genau bekomme ich das meistens nicht hin, deshalb erlaube ich mir da etwas “künstlerische Freiheit”. Ein leichtes “washing” und ein anschließendes Trockenmalen verlieh den Oberflächen etwas Tiefe und Kontrast.

Fazit: In kurzer Zeit entsteht eine tolle Replik des Kettenkrads. Gespannt warte ich auf weitere 1/48 Militärfahrzeuge von Tamiya.

Steffen Arndt, Schwerin