Einleitendes habe ich ja schon im First Look geschrieben und auch schon Etwas zum Bau erwähnt. Dieses kleine "Wochenendprojekt" wollte ich einfach aus dem Kasten bauen. Die Bauanleitung ist ausführlich und die rote Markierung der im vorangegangenen Schritt montierten Teile finde ich sehr gut, da so Klarheit geschaffen wird, was wo hin gehört - falls das mal nicht sofort ersichtlich ist. Gleich am Anfang findet sich auch der Hinweis, welche Baustufen jeweils für die frühe und späte Variante zu berücksichtigen sind. Schön finde ich ebenfalls die separaten Teile je Version, so dass man nicht sägen, schleifen oder bohren muss.
Ich wollte mein Fahrzeug thematisch bei der Desert Air Force ansiedeln und mit einer Hurricane oder Spitfire V zusammenstellen können. Daher entschied ich mich für eine frühe Variante. Beim Bau hielt ich mich an die Bauanleitung. Nicht immer passten alle Teile tadellos, aber insgesamt ist die Passgenauigkeit gut. Ich wollte bis zum Farbauftrag möglichst weit kommen, daher zeigt das erste Foto auch bereits ein weitgehend montiertes Chassis. Nun habe ich das Fahrzeug erst mal in einem oliven Farbton gespritzt. Dieser sollte in der Fahrerkabine erhalten bleiben, da ich von einem nachgetarnten Fahrzeug ausgehen wollte. Anschließend bekam das Äußere einen wolkigen Auftrag in einem hellen Sandton (Tamiya Deck Tan und Buff). Die Unterseite habe ich dabei wie das Innere der Kabine ausgespart (ohne zu maskieren).
Zwischenzeitlich hatte ich das Beladungsset von Red Zebra und das Buch "British Trucks in Wehrmacht service" von Jochen Vollert geordert (auch im Hinblick auf weitere Bauprojekte). Die Planen wurden inzwischen in einem hellen Khakiton gespritzt und das Modell gealtert. Diverse Washes und Pinwashes mit Schwarz, Stone Grey und Storm Grey sollten die Strukturen hervorheben und auch schon einen ersten Alterungseffekt erzielen. Nun kamen die im FL schon besprochenen Reifen dran. Das Problem ist, dass die Felge eine Aussparung hat, in die jeweils ein Zapfen der Vorder bzw. Hinterachse passt. Also muss man sehr aufpassen, dass die Abflachung aller Räder plan auf dem Boden aufliegt. Meine Lösung, die Felge zunächst mit dem Chassis zu verkleben, alles zu bemalen und dann die Reifen richtig aufzuziehen, funktionierte wegen der sehr engen Passung nur bedingt gut (nämlich hinten). Vorne ist die "Achse" zu weich und gibt beim geringsten Druck nach. Daher ist es hier wohl besser, erst Felge und Reifen zu verbinden und dabei auf eine gute Ausrichtung zu achten und dann das leichte "Spiel" der Anlenkung für die perfekte Bodenhaftung zu benutzen. Das Zwischenergebnis sah also so aus: (das schiefe Vorderrad ist ein Ergebnis der Montage und wurde natürlich korrigiert)
Nun kommt das Buch ins Spiel. Dieses habe ich mal quergeblättert und bin an der Bemerkung hängen geblieben, dass der abgedeckte rechte Scheinwerfer ein Merkmal der späten Ausführungen wäre. Also hab ich das Teil weggeschnitzt und den (im Bausatz vorhandenen) zweiten Tarnscheinwerfer verbaut. Erst später hat sich herausgestellt, dass der Scheinwerfer auch bei frühen Ausführungen abgedeckt gewesen ist. Abgesehen von dem nun fehlenden Farbtupfer ist dies aber kein Problem und vielleicht werde ich dafür auf der Motorhaube noch mal eine große Kokarde ergänzen, wie ich dies auf einem Foto gesehen habe.
Auch der Beladungssatz war inzwischen aus England eingetroffen und ich ging gleich einmal an die Stellprobe. Die Angüsse ließen sich leicht abtrennen und man bekommt die Ladefläche mit den beiliegenden Packstücken gut gefüllt. Ich werde diese später noch etwas auffüllen, um das Fahrzeug noch besser an mein Dioramenmotiv anzupassen.
Nachdem alles positioniert war, ging es an die Bemalung der Ladung. Hier habe ich mit verschiedenen Grün-, Oliv- und Brauntönen gespielt, bis ich zufrieden war. Ich bin kein großer Künstler, deshalb geht das bestimmt noch viel besser, aber der Lkw sieht mit der Beladung wesentlich geschäftiger aus, als ohne.
Nun folgten noch weitere Alterungsschritte, die alle nur kleine Änderungen bedeuteten, aber das Gesamtergebnis verbesserten. Ich habe dafür den DAK Satz von MIG Productions verwandt. Das Fahrzeug ist jetzt erst mal fertig, wird aber noch weiter angepasst, wenn ich mich für eine Vignette oder ein Diorama entschieden habe.
Fazit: Airfix ist hier wirklich ein gutes Modell gelungen. Auch wenn es in punkto Perfektion nicht ganz mit den Bausätzen von Tamiya mithalten kann, hat der Modellbauer eine hervorragende Ausgangsbasis für einen vielseitigen britischen Pritschen-Lkw. Sicher werde ich davon noch ein-zwei weitere bauen.
Steffen Arndt, Barsinghausen (April 2015)