Zum Vorbild:
Der M60 wurde von der isralischen Armee mit Beginn der frühen 70´er eingeführt. Schon sehr früh mussten sich diese Fahrzeuge im Gefecht bewähren. Im Verlauf des Yom-Kippur-Krieges von 1973 zeigten sich die Pattons als sehr anfällig gegenüber Treffern im Turmbereich mit der RPG-7. Aufgrund dieser Erfahrung wurde Kampfwertsteigerungen der fortan "MAGACH" genannten Panzer beschleunigt vorangetrieben. Diese umfassten den Ersatz der großen Turmkuppel durch die URDAN Kommandantenkuppel mit verringerten Querschnitt, eine Thermoschutzummantelung für die 105 mm Kanone, einen 60 mm Mörser und zusätzliche Maschinengewehre auf dem Turmdach.
Die radikalste Änderung betraf jedoch den Panzerschutz. Die Firma Rafael entwickelte unter Leitung des deutschen Experten Manfred Held die reaktive Zusatzpanzerung, welche sich besonders gegen die Hohlladungsgeschosse von Handwaffen (Panzerfaust bzw. RPG - Rocket-Propelled Grenade) richtet. Die Panzerblöcke setzen sich aus einer Schicht Explosivmaterial zwischen zwei Stahlplatten zusammen. Durch den Einschlag eines Projektiles explodiert der Sprengstoff und bildet einen kinetischen Strömungskanal entgegen der gegnerischen Ladung. Dadurch wird die Wirkung weitgehend unterbunden. Der Blazerblock ist natürlich auch zerstört, aber die Hauptpanzerung bleibt unbeschädigt.
Im Libanonkrieg von 1982 bewährte sich diese Panzerung gut. Allerdings zeigt sie kaum Wirkung gegen Wuchtgeschosse. Im Laufe der 80´er und frühen 90´er Jahre wurden die MAGACH´s weiteren Verbesserungen unterzogen. Hier wurden die Ketten auf die leichteren und verschleißärmeren MERKAVA-Ketten umgestellt und eine neue Feuerleitanlage sowie größere Staukörbe eingebaut.
Mein Modell stellt einen MAGACH 6 B dar, also mit den neuen Ketten, aber noch ohne die GAL-Feuerleitanlage und den größeren Staukorb. Allerdings befinden sich viele Panzer in Zwischenstadien, sodass eine korrekte Aussage zur Variante nicht immer möglich ist.
Zum Modell:
Der Bausatz basiert wohl auf dem Tamiya M60 und wurde von Academy mit den spezifischen Teilen für die Zusatzpanzerung und isralischen Merkmalen erweitert. Der Bausatz hat eine gute Pass- und Gussqualität. Der Bau geht gut und schnell voran.
Die Besonderheit bei meinem Modell ist, dass ich es schon vor 5 Jahren gebaut hatte. Im Laufe der Jahre und der Mitgliedschaft in der IPMS eignet man sich ja doch viele neue Techniken an. Das Modell wegzuschmeissen war mir zu schade, auch weil mir der Magach vom Aussehen sehr gefällt. Also war/ist eine Renovierung angesagt. Dazu sprühte ich das Modell erst mal mit der richtigen Farbe (beachtet bitte unten die Anmerkung). Dazu verwand ich von Model Master "Israeli Armour Sand Grey" Nr. 2138. In einem zweiten Sprühgang sprühte ich ein sehr verdünntes Grün wolkig darüber, welches von Revell 78 Gunshipgrau in selbiger Art und Weise gefolgt wurde. Nach einer Trockenzeit und einer Klarlackschicht malte ich das Modell trocken. Dazu verwendet ich aber nur einen Farbton, in diesem Falle Revell 45.
Nun kam der neue Part, ein Washing mit Ölfarben und Feuerzeugbenzin. Als Töne nahm ich Schwarz, Ocker und Burnt Sienna. Mit Absicht machte ich ein sehr starkes Washing, um mir einmal die Wirkung persönlich vor Augen zu führen. So kann man sagen, dass mein Modell einen im harten Einsatz stehenden Tank zeigt. Jetzt noch die Detailbemalung, ein wenig einstauben mit Tamiya Buff und die Auspuffgrätings mit Tamyia Nato-Black besprühen. Um den Staubkorb legte ich ein in Wasser/Weissleimgemisch getränktes Stück Küchenrolle und bemalte es mit Oliv Drab. Für die Winkelspiegel und den Ausbilck der Feuerleitanlage benutzte ich zurechtgeschnittenes Konfetti. Diese Idee stammt aus einem Fine Scale Modeler Artikel. Eine sehr schnelle und gute Methode.
Hier sind die neuen Optiken gut zu erkennen
Jedenfalls erscheint der alte Krieger im neuen Glanz. Und ich habe gemerkt, das eine Renovierung ohne großen Aufwand möglich ist.
Anmerkung zum Thema Farbe:
Die Aktuelle Farbgebung bei der IDF ist unter Modellbauern im wieder Thema von Streit´s. Selbst israelische Bastler sind sich nicht einig. Denn die Farbe, die irgendwo zwischen Oliv Drab und Desert Yellow rangiert, sieht bei jeder Art von Lichteinfall immer wieder anders aus. Auch spielen bei Fotos auch die Kamera/Film eine Rolle. Nicht zu vergessen der Unterschied zwischen fabrikneuen und im harten (Kriegs-)Einsatz stehenden Fahrzeugen. Letztenendes muss man selber zufrieden sein und es soll auch noch Spaß machen.
in diesem Sinne
Sebastian Adolf
Quellen: