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Deutsches U-Boot TYP VII D "Minenleger"

Revell - 1/144



Original: In der Seekriegsführung ist die Mine eine der wichtigsten Waffen gewesen. Die deutsche Kriegsmarine benutzte auch U-Boote um Minen an die Schifffahrtswege des Gegners zubringen. Fast jedes deutsche U-Boot konnte kleine Minen durch die Torpedorohre verlegen.Sollten aber die großen Ankertauminen vom Typ SMA verlegt werden, benötigte man spezielle große Boote wie den Minenleger Typ XB die für Fernunternehmungen ausgelegt waren. Dieser Typ war aber sehr schwerfällig und nur mit zwei Hecktorpedorohren ausgerüstet. So hatte es nur einen geringen Kampfwert, und es wurden, nur 8 Stück gebaut.

So wurde überlegt den Erfolgreichen U-Boottyp VII als Minenleger umzubauen. Hinter den Turm wurde eine 9,80 m lange Rumpfsektion eingefügt. In dieser Sektion befanden 5 vertikale Silos die jeweils 3 Ankertauminen, aufnehmen konnten. Diese Minen konnten bis zu einer Tiefe von 250 m verlegt werden. Durch die Verlängerung des Rumpfes erhöhte sich auch der Treibstoff Vorrat. So konnte das Boot länger auf See bleiben als das normale VII er Boote. Die VII D Boote, waren durch hier höheres Gewicht aber auch ein bisschen langsamer. Interessanter Weise unternahmen die Boote mehr Feindfahrten auf Geleitzüge der Alliierten als reine Minenunternehmungen. Von diesem Typ wurden 6 Boote gebaut. Von U-213 bis 218.

Die verbliebenen Boote wurden ab 1943 durch die veränderte Kriegssituation mit stärkerer Flakbewaffnung ausgerüstet. Auch eine zweite Flak-Plattform wurde eingebaut sodass zwei Minensilos abgedeckt wurden. Das 8,8 cm Geschütz wurde abgebaut. Auf das Konto von den VII D Booten gehen 10 Versenkungen, andere Schiffe wurden beschädigt. Als einziges Boot der VII D Serie überlebte U-218 den Krieg. Es wurde schließlich bei der Operation Deadlight am 4.12.1945 versenkt.

Der Bausatz besteht aus 88 Einzelteilen. Diese sind auf 4 Gußästen verteilt. Die zwei Rumpfhälften sind sehr gut detailliert. Beim Abknipsen der Teile ist Vorsicht geboten, denn diese sind sehr filigran und können leicht zerbrechen. Die Bauanleitung ist wie immer gut gemacht und in 32 Bauabschnitten erhält man ein sehr gutes Modell des VII D Bootes. Leider lässt sie bei den Bemalungshinweisen Fragen offen. Diese sind bei U-218 nämlich verdruckt. Gerade beim Turm der mit Tarnung versehen ist wird das Problem sicht bar. Dieser wird mit Tarnung nur von vorne gezeigt. Von der Seite gesehen ist der Turm wieder einfarbig grau. Dies ist ärgerlich, wenn man keine Originalfotos hat. Also frei nach Schnauze.

Der Bausatz ist auch für Anfänger geeignet. Der Bau geht schnell von der Hand. Nach Zusammenkleben des Rumpfes wird dieser an der Unterseite leicht verspachtelt und verschliffen. Auch am Hecktorpedorohr sollte gespachtelt werden. Beim Einkleben der Tiefenruder entsteht einer kleiner Spalt. Auch hier ist ein wenig Spachtelmasse angebracht.

Der Turm besteht aus mehreren Teilen und macht einen sehr guten Eindruck. Das Luftbeobachtungs- und Seefernrohr können beweglich gestaltet werden. Bei der Turm-Reling des Wintergartens gibt es bestimmt wieder Nörgler. Sie wäre im Durchmesser zu dick geraten. Aber für diesen Maßstab ist sie sehr schön wiedergegeben. Wer die Muße hat kann sie ja aus Draht selber Löten. Das 8,8 cm Geschütz habe ich noch mit den Stützen für die Geschützbesatzung versehen. Jetzt noch die klein Teile angebracht, und die Verspannung der Kurzwellen und Langwellen am Boot befestigt und schon ist das Boot fertig.

Lackierung und Decals: Bei der Bemalung des Modells habe ich mich an Revellfarben gehalten die in der Bauanleitung angeben sind. In die Speigatten und die Ritzen habe ich schwarze Plaka Farbe laufen lassen. Die Farbe wird auch über den Rumpf gestrichen. Und nach Trocknung wieder Abgewischt. So bleibt die schön in den Vertiefungen hängen. Dann wurde das Modell leicht aufgehellt. Noch ein bisschen mit Rostfarbe gealtert. Und mit XTRACRLIX Seidenmattlack versiegelt.

Die Decals sind sehr gut gelungen. Sie erlauben den Bau von allen 6 VII D Booten. Ich habe mich für U-218 entschieden. Alle Boote fuhren bei der 9 Flottille und waren im Französischen Seehafen Brest 1942 stationiert.

Fazit: Ein sehr guter Bausatz für wenig Geld. Wer schon die 1:72 Boote von Revell gebaut hat kann hier bedenkenlos zugreifen.

Andreas Wolf, Berlin

Zum U-218 gibt es übigens eine nette Website: U218.de (auf der Startseite auf U218 klicken). --- AT