Einen First Look von Sebastian Adolf findet ihr hier: FL Queen Mary 2. Also springen wir gleich zum Bau des Modells. Der umfangreichen Bauanleitung von Revell sollte man grundsätzlich folgen und sich Abweichungen genau überlegen. Bevor man die beiden Rumpfhälften zusammenklebt, sollte man die Kleinteile aus Bauschritt 5,6,7,8,9 schon montiert haben, da so eine bessere Handhabung gewährleistet ist. Besondere Vorsicht ist bei der Montage der ausfahrbaren Schlingerleisten (siehe Pos.8 u.9). Nachdem beide Rumpfhälften zusammengefügt und durchgetrocknet sind, kann man sich ans verschleifen machen. Revell hat sich sehr große Mühe mit der Passgenauigkeit gegeben, daher sind nur wenig Schleif- und Spachtelarbeiten am Rumpf notwendig.
Beim Lackieren der Balkonteile 30 kann sich die Arbeit erleichtern, wenn man die Teile dabei auf den Kopf dreht. Nur den Fußboden muss man mit dem Pinsel von Hand bemalen. Gleiches bietet sich bei den Bauteilen Nr.39 an, die sehr viele Balkone unterschiedlicher Größe besitzen. Für diese Arbeit ist viel Geduld und Ausdauer gefragt. Bis zum Einbau der erstend Decks samt entsprechenden Farbgebung, stößt man auf keine Schwierigkeiten.
Hier ein kleiner Tipp zum Verbessern des Modells: In einer Modellzeitung habe ich eine gute Idee zur Darstellung von Wasser ohne große Kosten und Experimente gefunden. Diese kann man sehr gut auf die Schwimmbecken an Bord anwenden. Im Hobbyshop besorgt man sich dazu die Fenstermalfarbe Glasklar. Die Becken werden blau eingefärbt und nach dem Trocknen der Farbe können die Schwimmbecken mit der Fensterfarbe gefüllt werden. Die Fensterfarbe greift die aufgetragenen Farben nicht an. Allerdings man muss etwas Geduld haben, da das Durchtrocknen recht lange dauert und man mehreren Schichten auftragen muss (Schrumpfung!). Das Ergebnis ist aber erstaunlich!
Was mich etwas ärgerte, waren die "super dicken" Fenster im Heckbereich. Hier wäre es schön gewesen, wenn Revell Vertiefungen wie an den Flugzeugmodellen in 1/144 angebracht hätte. Das überstehen sieht nicht gerade schön aus und ist auch nicht originalgetreu. Wer im Fernsehen das Einlaufen der Queen Mary beobachtet hat, wird dies bestätigen können. Im Buchhandel ist für 10 Euro ein Buch über die Queen Mary 2 erhältlich. Es erleichtert in vielen Punkten den Bau. Insbesondere durch sehr viele Innen- und Außenaufnahmen. So habe ich nach dem Bemalen der Balkone feststellen müssen, dass nur jede zweite Strebe zu bemalen gewesen wäre, was mir eine Menge Zeit gespart hätte. Also nächstes Mal vor dem Zusammenbau recherchieren.
Beim Zusammenbau der Decks (Bauschritt 26) ist es günstig die Deckplatte mit einem Abstandshalter zu unterstützen. Das verbessert die Stabilität und erhöht dadurch die Passgenauigkeit. Es hat sich auch der Segmentbau der einzelnen kleinen Baugruppen bewährt. Dadurch ist der Modellbauer immer in der Lage, Sitz und Passgenauigkeit zu prüfen und gegebnenfalls Veränderungen durchzuführen. Leider fällt Einem das meistens erst nach dem Zusammenbau ein. Zum Bemalen der Balkone habe ich einen schwarzen, wasserfesten Edding benutzt. In Baustufe 43 (Flaggenstand) habe ich kleine Löcher für die Takelung gebohrt, dünne Sehne gespannt und verklebt. Bei den Rettungsbooten kam wieder der Edding zum Einsatz.
Nicht besonders überzeugend fand ich die Anbringung der Bauteile für die Reling auf dem Gussast. Diese sind sehr nahe am Rahmen und dadurch besteht eine sehr hohe Bruchgefahr beim Abtrennen. Das Zusammenkleben im Falle der Beschädigung ist sehr zeitaufwendig und nervig. Um die Bemalung der Reling zu vereinfachen, habe ich sie komplett in weiß geairbrusht und dann die Handläufe mit braun bemalt. Bei der Herstellung der beiden Tennisplätze, habe ich Kleber für Flugzeugkanzeln benutzt, da die Teile aus "Klarglas" bestehen.
Je dichter man dem Bauende kommt, desto kniffliger werden Zusammenbau und Handhabung. Man staunt schon manchmal, was für ein imposantes Modell man erschaffen hat. Die investierte Zeit wird durch ein schönes Modell von imposanter Größe belohnt!
Allen Modellbauern wünsche ich auch so viel Spaß und Freude, wie ich sie hatte und auch so viel Verständnis und Unterstützung bei Ihren Partnern, wie ich sie habe.
Rainer Pohlmann, Berlin