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Deutsches Unterseeboot Typ IIb - U-14

Mirage (WMC Special Nr. 240024) - 1/400

Hintergrundinformationen:: Dem sehr schön gemachten Beipackzettel kann man entnehmen, dass ca. 20 U-Boote der Baureihe II B hergestellt wurden. Das im Bausatz dargestellte U-14 hatte seinen Stapellauf am 6. Juli 1935 in der Werft Deutsche Werke in Kiel. Vier der insgesamt 11 Kommandeure erhielten das Ritterkreuz und mit einer Quote von 12344 BRT bei 9 versenkten Schiffen hat sich das relativ kleine U-Boot relativ wacker geschlagen. Das Ende ereilte die U-14 am 2.Mai 1945 in Wilhelmshafen durch Selbstversenkung.

Zum Bausatz: Die Plastik Bauteile des Bausatzes sind dem Einen oder Anderen eventuell bereits schon von Mirage bekannt. Von der polnischen Firma Warzawskie Centrum Modelarskie oder kurz gesagt WCM, zeigt die Neuauflage jedoch drei deutliche Verbesserungen: Erstens enthält der Bausatz eine sehr gut gemachte, übersichtliche und zudem farbige Bauanleitung. Zweitens liegt das Wappen der U-14 - ein gequetschter Daumen - als Resin Plakette bei. Beim Anblick dieses Teiles ging mir persönlich jedoch der Gedanke durch den Kopf, dass ein Resin Turm oder Kleinteile aus Resin wie Sehrohr oder Schnorchel wesentlich sinnvoller gewesen wären. Als Drittes kommt nun aber der echte Höhepunkt, denn dem Bausatz liegt ein passender Ätzteilesatz bei. Dieser ist zwar auch fast identisch mit dem von Mirage, jedoch kann ich mich erinnern, dass ich ziemlich lange suchen musste, bis ich irgendwann einmal einen davon in Händen hatte.

Der Zusammenbau verläuft relativ einfach und schnell. Will man jedoch die Ätzteile verbauen, die dem Modell ja erst den letzten Schliff verleihen, sind ein paar Änderungen am Rohbau erforderlich auf der vorletzten Seite im Bauplan gezeigt werden. Aber der Reihe nach, denn bereits vorher gibt es ein paar erwähnenswerte Punkte. Bevor man sich zu Baustufe II begibt ist bereits die wichtigste Abweichung vom Bauplan erforderlich, denn Das größte und schönste Ätzteil, das Bootsdeck, kann nur richtig aufgeklebt werden, wenn man vorher die Oberseite des U-Bootes sauber abschleift, so dass die beiden überstehenden Kanten vorne und hinten völlig abgeschliffen sind. Dies nur erschwert möglich, wenn bereits alle anderen Kleinteile gemäß Baustufe II angebaut sind. Beim Aufkleben des Bootsdecks habe ich durch Trockenanpassen bemerkt, dass im hinteren Bereich der Bootskörper durch Einkleben von Spreizkeilen ca 0,5 mm verbreitert werden musste. Danach ging es weiter gemäß Bauplan.

In Baustufe II sind nun die vorderen Trimmruder erst trocken anzupassen und minimal etwas Material an der Ansatzstelle mit dem Skalpell schräg zu entfernen, bis die Ruder optimal waagrecht sitzen. Ebenso war minimale Nacharbeit beim Heckruder erforderlich. Den Spalt am Übergang der unteren Finne Teil 6 mit dem Bootskörper habe ich verspachtelt und verschliffen. Bei den Heckseitenrudern ist ebenso darauf zu achten, dass beide waagerecht angebracht werden. Die Antriebswellen (Teile 14) habe ich durch Rundmaterial ersetzt um mir das aufreibende Entfernen der Gussnähte zu ersparen, was in diesem Maßstab alles andere als einfach ist.

Nach dem Anbringen des Turmes mit Schnorchel folgte die Geduldsprobe, denn die nächsten Aktivitäten erforderten äußerste Konzentration und eine ruhige Hand. So mussten ein paar kleine Teile vom Plastik Deck vorsichtig entfernt und auf das Ätzteil geklebt werden. Dan ging es mit den Relings richtig zur Sache! So schön diese im fertigen Modell auch aussehen, so nervig ist deren Montage. Bereits eine kleine unbedachte Bewegung hat mich viele Minuten gekostet, bis das verbogene Teil endlich wieder so aussah, wie es sein sollte. Auch für das Ankleben waren einige Tassen Kaffee und Atemübungen nötig. Aber letztendlich saß alles am richtigen Platz und auch die Antennen aus dünner Angelschnur mit kleinen Isolatoren aus Weißleimtropfen waren verklebt.

Bei der Bemalung habe ich versucht mich an die Farbangaben der Bauanleitung zu orientieren und zunächst den Bootsrumpf mit der Sprühpistole behandelt. Nach Abkleben des unteren Bootskörpers mit Tamiya Tape wurde dann der Rest mit der Sprühpistole entsprechend der Vorgabe lackiert, wobei hier noch eine kleine Herausforderung auftrat, da im vorderen Bereich ein Teil der Seitenbemalung mit hellerem grau zu bemalen ist.

Schließlich konnte das Mini U-Boot mit Glanzlack behandelt und die Abziehbilder aufgebracht werden. Nach dem Versiegeln mit Klarlack und völligem Durchtrocknen erfolgte eine finale Lackschicht in seidenmatt. Dann wurden noch die Antriebsschrauben in Messing bemalt, die Rettungsringe in seidenmatt rot und die Antennen in matt schwarz. Anschließend habe ich die Vertiefungen noch mit dunkelgrauer Tusche behandelt und Rostschleiren mit Ölfarbe aufgebracht.

Fertig? Nicht ganz, den es fehlte noch die Fahne. Von meinem letzten U-Boot in diesem Maßstab wusste ich noch, dass dieses Teil, das als Naßschiebebild beiliegt extrem empfindlich ist. Um ein größeres Problem zu vermeiden, habe ich folgendes beschlossen: Das Abziehbild wurde vorsichtig in lauwarmes Wasser (mit einem Tropfen Spülmittel) circa 2 Minuten gelegt und dann vorsichtig nach Abtropfen auf ein Tuch auf ein Einzelblatt eines Tempotaschentuches mit Klarlack fixiert. Nach dem Trocknen wurde mit der Rückseite der Fahne ebenso verfahren und diese passend auf das Gegenstück fixiert. Leider ist mir dabei wieder das Abziehbild zerbrochen, jedoch konnte ich es mit einigem Aufwand retten. Nach ein paar Minuten Durchtrocknung hat man nun ein hauchdünnes Fähnchen, das man sogar noch etwas Formen kann, ohne dass dieses bricht. Dann konnte die Fahne am entsprechenden Mast mit Sekundenkleber vorsichtig angeklebt werden. Habe fertig!

Fazit: Insgesamt 2 Tage Bauspaß pur für wenig Geld!
Euer GB