Herausgeber: | Ulrich Unger und Detlef Billig |
Verlag : | PPVMedien GmbH http://www.fliegerrevue.aero/ |
Preis : | 12,80 € |
Wie gehabt bietet auch diese Ausgabe der FR Extra neben einigen Buchvorstellungen 4 Hauptthemen. Thematisch fand ich alle interessant. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das neue Layout mit Zwischenüberschriften und Untertiteln, die zum Text hinzugehören und mitgelesen werden müssen, während es auch Randhervorhebungen gibt, die aus dem laufenden Text stammen. Die Boxen mit Zusatzinformationen treten unterschiedlich stark auf und sind auch nicht so einfach in den Lesefluss einzubinden.
Der für mich zunächst interessanteste Artikel stammt von Christian-Jacques Ehrengardt und Hans Richard. Der Beitrag befasst sich mit dem Luftkrieg während des zweiten Weltkriegs in den Französischen Kolonien in Südostasien. Sehr interessant geschrieben und gut zu lesen. Wer schon länger am Luftkrieg interessiert ist, wird sicher schon die eine oder andere Publikation von Herrn Ehrengardt in der Hand gehalten haben, stellvertretend sei hier das Aerojournal genannt.
Danach geht's zu der Entwicklung der sowjetischen fliegenden Radarstationen. Ebenfalls sehr gut geschrieben und illustriert. Mich überraschte, das die "AWACS" zuerst von der Sowjetunion mit der Tu-126 zum Einsatz gebracht wurden.
Im dritten Teil zu den deutschen Torpedofliegern befasst sich Ullrich Israel mit dem Einsatz der AS/88 im Spanischen Bürgerkrieg und den verwendeten Flugzeugen und Methoden. Ebenfalls sehr interessant und gut illustriert gibt der Artikel auch einen Einblick in das Mächtespiel um den maritimen Flugzeugeinsatzes zwischen Luftwaffe und Marine zu jener Zeit.
Auch der letzte Artikel über den Einsatz von Hubschraubern gegen U-Boote ist thematisch fesselnd. Leider liest sich dieser wie eine Dienstvorschrift und ist wirklich trockene Kost. Statt des detailliert ausgeführten Planspiels im zweiten Teil, wäre mir z.B. ein Erlebnisbericht von den Einsätzen am Horn von Afrika lieber gewesen. Um sich hier als Nicht-Marineflieger zurechtzufinden, ist ein Verweis auf das Glossar am Ende angebracht, denn nicht jede der unzähligen Abkürzungen wird im Text definiert .. noch dazu deutsche und englische durcheinander.
Fazit: Diese Ausgabe ist wieder rundum gelungen und sehr empfehlenswert.
Steffen Arndt, Barsinghausen (September 2011)