Herausgeber: | Ulrich Unger und Detlef Billig |
Verlag : | Möller Buch- und Zeitschriftenverlag |
Preis : | 12,80 € |
Immer mit Superlativen zu hantieren, wird auf die Dauer etwas langweilig. Deshalb möchte ich mich eher auf eine Inhaltsangabe konzentrieren. Nur damit keine Mißverständnisse aufkommen, auch dieser Band erfüllt die über die vergangenen Ausgaben aufgebaute Erwartungshaltung voll und ganz!
Der erste Artikel von Lennart Andersson beschäftigt sich in umfangreicher Weise mit der Kooperation von Deutschland und Schweden auf dem Gebiet der Militärfliegerei. Von wirklicher Zusammenarbeit war dieses Gebiet der Luftfahrthistorie wohl weit entfernt, jedoch verhalf das stoische Wegsehen der Skandinavier der deutschen Luftrüstung - insbesondere Junkers, Heinkel und Bücker - zu wertvollen Erkenntnissen und einem "schwungvollen" Start in die Aufrüstungsphase vor dem Zweiten Weltkrieg.
Im zweiten Teil der "Drachenflügel" Saga geht es mit Entwicklungen der chinesischen Luftfahrtindustrie weiter ... nicht unbedingt mein Thema, aber trotzdem recht informativ. Ein weiteres Kapitel deutsch-sowjetischer Luftfahrtforschung wird mit dem Artikel "Mikulin und der Baade-Bomber" beleuchtet. Ein außergewöhnliches Gespann, jedoch ohne den großen Durchbruch.
Im Kapitel "Winter in Bulgarien" wird der Lebensweg Herrmann Winters nachgezeichnet und insbesondere auf seine Beteilungung beim Aufbau einer bulgarischen Luftfahrtindustrie eingegangen. Es gab dazu schon mal eine Serie in Jet und Prop, aber dies ist durchaus ein Thema, das eine erneute Publikation verdient.
Schließlich befasst sich Dr. Karl Kössler mit der Entwicklungsgeschichte der Dornier Do 17. Wie es so seine Art ist, räumt er mit Legenden und Halbwahrheiten auf, die durch häufige Kolportation schon fast das Maß der Dinge sind. Sehr passend, da ja gerade einige Do 17 in 1/72 und 1/48 erschienen sind. Wenn es jetzt noch eine Einsatzgeschichte des "Fliegenden Bleistifts" gäbe...
Fazit: Wie immer, sehr empfehlenswert!
Steffen Arndt, Schwerin (Februar 2008)