Fliegerrevue Extra Ausgabe 15

Herausgeber: Ulrich Unger und Detlef Billig
Verlag : Möller Buch- und Zeitschriftenverlag
Preis : 12,80 €

Diesmal heißt es schnell zugreifen, da ich etwas gebraucht habe durch meinen Lesestapel durchzukommen. Natürlich ist es auch immer möglich die Exemplare beim Verlag nachzubestellen.

Nun aber in medias res. Für mich persönlich hält diese Ausgabe wieder zwei sehr interessante historische Themen bereit, die auch wieder sehr ansprechend aufgemacht sind. Nummer eins ist die Berichterstattung über die Auseinandersetzungen um den Kongo bzw. Zaïre zum Ende des 20. Jahrhunderts. Noch gar nicht sehr lange her, weiß man als normaler Mitteleuropäer so gut wie nichts über die Kriege, die auf dem Schwarzen Kontinent geführt werden (selbst heute sind es ja mehrere). Wieder einmal ist es Tom Cooper, der hier sein Wissen teilt.

Das zweite für mich höchst interessante Thema ist der Artikel von Jerzy Butkiewicz zum Polnisch-Sowjetrussischen Krieg 1919/20. Trotz der Bearbeitung durch Jörg Mückler empfinde ich den Artikel als recht einseitig-patriotische Darstellung aus polnischer Sicht. Man sollte sich vielleicht vor der Lektüre des Textes den Kasten zu Jozef Pilzudski zu Gemüte führen. Außerdem erfordert das Lesen hohe Konzentration, da zuweilen die Zeitebene gewechselt wird oder auch mal von der politischen Großwetterlage zu feinsten Details gesprungen wird. Auch das Kartenmaterial hat sich mir nicht völlig erschlossen. Trotz dieser - durchaus subjektiven - Einschränkungen ein lesenswerter Artikel und vielleicht folgt ja noch ein Artikel aus Ukrainischer, Russischer oder auch mal deutscher Sicht ---- wobei das vielleicht etwas viel verlangt ist, zumal diese Ereignisse noch immer politisch nachwirken, wie man aus gewissen Spannungspunkten jüngster Vergangenheit ablesen kann.

Für Freunde fremder Luftwaffen sind diesmal zwei Artikel von Interesse. Waleri Roman stellt die Luftstreitkräfte der Ukraine in Wort und Bild vor, während Eric Katerberg und Anno Gravemaker einen Blick auf die Königlich Jordanische Luftwaffe ermöglichen.

Schlussendlich wird im vierten Teil zum zivilen Luftverkehr der DDR das letzte Jahrzehnt und das Ende der Interflug behandelt, natürlich auch hier wieder reichlich illustriert. Ein Hinweis sei auch auf das stetig wachsende Leserecho erlaubt, das viele neue Fragen aufwirft und Lücken zu schließen sucht.

Fazit: Auch dieses Heft ist wieder gut gelungen und bietet sicher den meisten Luftfahrtinteressierten für eine ganze Weile Lesestoff.

Steffen Arndt, Schwerin