Herausgeber: | Ulrich Unger und Detlef Billig |
Verlag : | Möller Buch- und Zeitschriftenverlag |
Preis : | 12,80 € |
Inzwischen ist schon das 13. Heft der FLiEGERREVUE extra erschienen. Nachdem ich das Heft 12 etwas schwächer empfand, kann ich zu Heft 13 sagen: Gelungen - eine runde Sache!
Dieses Heft befasst sich mit den "Fliegenden Kranen" der INTERFLUG. Hier entwickelte der Betriebsteil Fernerkundung, Industrie- und Forschungsflug eine Perfektion, die erst durch die Wende ab 1990 ein Ende fand. Ohne die Mi-8 und Ka-26 der Interflug hätte die Elektrifizierung der Deutschen Reichsbahn niemals so schnell voranschreiten können und das war nur eine Aufgabe unter vielen.
Der zweite Artikel befasst sich mit den "Geheimen Helfern", die auf Seiten Ägyptens und Syriens 1973 kämpften. Viele Seiten der Teilnahme von Flugzeugen oder kompletten Einheiten sowie nur Personals von Korea, Irak, Libyen, Algerien und Marokkos am Oktoberkrieg 1973 (Yom-Kippur-Krieg) werden beleuchtet und einige Fragen müssen bleiben, da noch nicht alle Archive zur Verfügung stehen.
Auch ein Thema aus dem WK II ist wieder dabei. Dieses Mal geht es um die "Meidagen", d.h. um den deutschen Angriff auf die Niederlande ab dem 10. Mai 1940. Hierbei werden vor allem die Aspekte des Luftkrieges beleuchtet. Die Luftstreitkräfte und die Marineflieger der Niederlande wehrten sich verzweifelt und mussten sehr schnell angesichts der unzureichenden Ausrüstung und der Übermacht aufgeben. Auch auf den irrtümlichen Angriff der Luftwaffe auf Rotterdam wird eingegangen und nebenbei erwähnt, dass die RAF in der Nacht vom 11. zum 12. Mai den ersten völkerrechtswidrigen Bombenangriff gegen eine unverteidigte Stadt flog - Mönchengladbach. Vergessen sollte man bei diesem Feldzug auch nicht, dass große Teile der Niederlande von Seiten der Verteidiger zur Festung erklärt wurden und dass mit allen darin befindlichen Ortschaften! General Winkelman unterzeichnete am 15. Mai die Kapitulationsurkunde als ranghöchster Vertreter nachdem sich die Königin und die Regierung nach Großbritannien begeben hatten. Immerhin kämpften ein paar hundert Niederländer in Europa in den Reihen der RAF weiter für die Befreiung ihres Landes.
Der vierte Artikel befasst sich mit den Junkersflugzeugen, die in den 20er und 30er Jahren an China geliefert wurden. Auch hier erfährt der Leser viele interessante Aspekte.
Ein abschließender Artikel befasst sich mit den Luftstreitkräften von Serbien und Montenegro. Der erste Teil umfasst die Jahre 1912 bis 1945. Nach der Volksabstimmung in Montenegro für die Unabhängigkeit ist der Staatenbund endgültig zerfallen. In diesem Artikel erfährt der Leser interessante Aspekte aus der Gründungszeit über den Aprilkrieg 1941 und die Luftwaffe Titos Partisanen.
Fazit: Ein gelungenes Heft und sehr zu empfehlen.
Volker Helms, Godern