Autor : | Steve Wiper |
Verlag : | Classic Warships Publishing, P.O. Box 57591, Tucson, Az 85732 |
Reihe : | Warship Pictorial No. 20 |
ISBN : | 0-9745687-1-6 |
Preis : | ca. 18 € (z.B. bei Christian Schmidt, München) |
Es ist immer wieder das Gleiche: kaum ist ein neuer Bausatz bei einem eingetroffen, schon beginnt die Suche nach guten und aussagekräftigen Fotos des Vorbilds. Als der Trumpeter-Bausatz der "Hood" bei mir eintraf war mir klar: ohne gutes Bildmaterial wird es auch dieses Mal nicht gehen, zumal sich bereits die ersten Sets mit Fotoätzteilen im Zulauf befanden und man für deren Verarbeitung immer noch mehr Infos benötigt, als einem die mitgelieferten Baupläne bieten.
Wie meistens ist das Angebot an bedrucktem Papier auch zum Thema "Hood" groß. Es gibt dicke bis "dickste" Bücher, mal mit vielen, mal mit wenigen Fotos, aber eben immer auch sehr "textlastig". Wenn man ein besonderes Interesse an einem Vorbild hat, das über den Wunsch ein möglichst Vorbild getreues Modell zu erstellen hinaus geht, ist das ja sehr begrüßenswert. Doch was nimmt man zur Hand wenn dem nicht so ist? Wenn eben bloß möglichst viele Fotos und evtl. ein paar ergänzende Grafiken benötigt werden?
Als echte Alternative zu dicken Büchern stellen sich immer wieder die querformatigen Hefte der Reihe "Warship Pictorial" von Classic Warships Publishing heraus. Vielleicht muß man gerade in einer so trocken Ecke der Welt, wie Tucson, Arizona sitzen, um ein starkes Faible für navale Themen zu haben und dieses dann auch noch in wertvolle Quellen für alle umzuwandeln.
Das Heft mit der Nr. 20 stellte sich jedenfalls als Volltreffer heraus. Auf 71 Seiten guten Hochglanzpapiers liefert das Heft 100 sehr gut gedruckte Fotos und 12 Computergrafiken, plus je eine attraktive, szenische Darstellung der "Hood" in Fahrt, auf dem vorderen und hinteren Deckblatt.
Auf den ersten fünf Seiten findet sich ein geraffter Lebenslauf der "Hood" wobei ihre letzten "Augenblicke" in Stunden bzw. Minutenabständen beschrieben werden. Aus meiner Sicht ist dies, aus Sicht der oben angestellten Überlegungen, völlig ausreichend.
Nun folgen nur noch Fotoseiten, wobei manche Seiten ein einzelnes, großformatiges Foto zeigen, manchmal aber mit kleineren, in das große Bild eingesetzen Detailansichten. Die Fotos führen chronologisch durch das Leben der "Hood", beginnend mit den allerersten Bauabschnitten gefolgt von Stapellauf, Endausrüstung und Ersterprobung (bei Sturmstärke 8 ! ).
Danach folgen Fotos aus allen Lebenslagen. Sie zeigen die "Hood" u.a. auf ihrer "Empire" oder auch "World Cruise" genannten Tour, die sie ins Gedächtnis so vieler Menschen weltweit gebrannt hat. Es folgen viele Detailaufnahmen, vornehmlich aus der Vorkriegszeit, die auch die ständigen Um- und Aufrüstungen fotografisch belegen.
Sehr schön, wenn auch nicht in jedem Detail vorbildtreu, sind die renderings von Thomas Schmid. Da ich eine Vorliebe für gut gemachte Computergrafiken habe, vielen mir diese Abschnitte besonders positiv auf. Der Hauptfehler betrifft die Plattform für das achtere, 10,16 cm Mehrzweck-Zwillingsgeschütz. Die Darstellung entspricht weder den gängigen Rißzeichnungen, noch dem Bausatz. Angesichts des Gesamteindrucks der Grafiken ein kleiner Fehler.
Die letzte Seite liefert noch die statistischen Daten zu Abmessungen, Verdrängung, Fahrbereich, Panzerung, Mannschaftsstärke etc. Interessant fand ich dabei die Aufstellung zu Baukosten und Unterhalt des Schiffes, denn davon erfährt man doch meistens nichts.
Fazit Für weniger als 20 Euro bekommt man eine umfassende Fotosammlung die beim Bau der "Hood" eine große Hilfe darstellt. Das der Anteil an Fotos aus den Jahren 1939 bis 1941 geringer ausfällt ist natürlich logisch und kein Manko, auch wenn man es gerne anders hätte. Die Grafiken sind eine wertvolle Ergänzung zu den Fotos, zumal sie den Rüstzustand des Schiffes am Tag ihres Verlustes dokumentieren.
Für alle jene die nur eine räumlich kleine Bibliothek haben, überwiegend an Fotos interessiert sind und sich nicht mit dicken Folianten belasten wollen, ist diese Publikation sehr empfehlenswert!
Olaf Krabbenhöft, Hamburg