Zlins

Typenschau Nr. 03

 

In der Typenschau Reihe (TSR) von Detlef Billig gibt es nach "Annas" und "Jaks in Deutschland" nun den nicht nur herstellungstechnisch stark verbesserten dritten Titel "Zlins...". Dies soll diesmal nicht nur auf die hier fliegenden Maschinen hinweisen, sondern unterstreicht den internationalen Charakter des Heftes - oder haben Sie gewusst, dass die Traditionsfirma für rassige Sportflugzeuge auch an die Militärs von Jemen, Angola, Mexiko, Peru, um nur einige Länder zu nennen, ihre Militärtrainer geliefert hat?

Die interessante Publikation befasst sich mit der Historie aller Sport- und Übungsflugzeuge aus dem Hause Zlin und seinem Firmengründer Tomas Bátá. Schwerpunkt ist die Typenreihe Zlin Z-26 bis zur Zlin Z-726/Z-50 - übrigens mit allen Produktionszahlen und Exportstückzahlen. Intensiv und Konkret werden insbesondere die Typen Z-42 und Z-43 der früheren NVA bzw. GST, die teilweise heute noch in Deutschland fliegen, beschrieben. Der Werdegang jeder einzelnen Maschinen wird insbesondere seit der politischen Wende in Deutschland dokumentarisch in Tabellenform und in Form von Fotodokumenten dargestellt - eine bisher einmalige Arbeit.

Besonders für den Modellbauer interessant: eine Modellbauecke für Maschinen "mit Geschichte" - will heißen mit per Foto dokumentierten Fluchtgeschichte - denn mit einigen Maschinen dieses Typs versuchten GST-Piloten die deutsch/deutsche Grenze zu überwinden. Ebenfalls sehr schön: ein Fototeil mit Zlin-Details, bei denen einem gleichzeitig die vorgeschriebenen Kontrollen am Flugzeug vor einem Flug nahegebracht werden. Ein weiteres Highlight sind Fotos aus den Herstellerwerk und die Darstellung der aktuellen Produktionsbaureihen Z-242 und Z-143, insbesondere deren militärische Einsatzländer mit neuen Zeichnungen von Jens Popp. Die Fotos der Fernas-142 und Safir-43 aus Algerien sprechen ihre eigene Sprache.

Vergessen wurde auch nicht die Aufarbeitung des Einsatzes der berühmten Trener-Flugzeuge in Deutschland bis zum heutigen Tage. Um die Flugzeuge fit zu halten, waren die Halter in der Bundesrepublik schon frühzeitig gezwungen Teile und Wartung unter den strengen Augen des LBA selbst zu organisieren. Ab 1990 ging es den Piloten in Ostdeutschland genau so - vor allem Beteiligte werden in diesem Magazin ihre Erfahrungen dokumentiert wiederfinden. Die hier zusammengetragenen Fotodokumente vieler Pilotenkameraden sind von einmaliger Art. Den Abschluss bildet die interessante und persönlich gehaltenen Story des Zlin-Airshow-Teams mit weitgehend unbekannten Details. Man merkt den Magazin an, das hier ein Zlin-Kenner und - Fan/Pilot die Texte verfasst hat.

Fazit: Mit 15 € nicht wirklich nachgeworfen, jedoch auch jeden Cent wert. Wer sich für das Thema interessiert, der sollte zügig zuschlagen, denn Heft 1 der Reihe ist schon lange ausverkauft...

Volker Helms, Godern