Autor: | Alexander Kartschall |
Verlag: | Motorbuchverlag, Stuttgart, 2020 |
ISBN : | 978-3-613-04258-2 |
Bezug : | Motorbuchverlag bzw. Buchhandel |
Preis : | 29,90 Euro |
Seiten: | 240 |
Der Titel des Buches von Alexander Kartschall klingt etwas geheimnisvoll. Ganz so ist es natürlich nicht in diesem Werk. Der Autor beschäftigt sich nicht nur mit dem ersten in Serie gefertigten Strahljäger sondern vor allem mit den Produktionsstätten der Messerschmitt Me 262.
Der Grund für das Schreiben dieses Buches erläutert der Autor gleich in der Einleitung. Er wollte verstehen, wie es in der Endphase des WK II noch möglich war eine Serienproduktion der Me 262 aufzuziehen. Schnell erkannte er bei seinen Recherchen, dass das nur mit Hilfe von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen ermöglicht wurde. Das geschah auf Kosten des Lebens vieler Beteiligter beim Bau dieser dezentralen Produktionsstätten.
Bei seiner Darstellung geht er sehr systematisch vor. Im 1. Kapitel kommt er von der Entwicklung des Strahltriebwerks zu den unterschiedlichen Varianten der Me 262. Das wird gefolgt von den Zwängen der Industrie zur Verlagerung und einem Kapitel über Willy Messerschmitt sowie der Messerschmitt AG. Weiterhin gibt es Informationen über den Aufbau und die Produktion dieses Flugzeuges. Dieses wird anhand von Text, Fotos und Abbildungen aus Handbüchern erläutert. Danach folgen die Produktionsstandorte und deren Verlagerungen.
Einige Standorte werden ausführlicher behandelt. So nimmt der Großraum Stuttgart einen recht breiten Raum ein. Weiterhin gibt es viele Informationen über die Großbunker und die zahlreichen Waldwerke. Das alles ist sehr gut mit Hilfe von Karten und Fotos illustriert. Diverse Tabellen und Übersichten runden dieses Werk ab.
Fazit: Alexander Kartschall liefert hier ein sehr umfangreiches Werk zur Flugzeugproduktion in der Endphase des 3. Reichen mit all seinen teils sehr unmenschlichen Bedingungen bei der Erstellung der Produktionsstätten ab. Es ist sowohl technisch als auch historisch Interessierten sehr zu empfehlen!
Volker Helms, Godern (April 2020)