Autor : | Charles Woodley |
Verlag : | Tempus publishing Ltd. 2006 |
ISBN : | 0-7524-3161-7 |
Preis : | 19.99 £ |
Vielen Modellbauern sind die farbigen Risse von der Lancaster, Whitley oder Hudson im Dienst der britischen Fluggesellschaft BOAC im zweiten Weltkrieg gut bekannt. Leider fehlen oftmals weitere Informationen zum Einsatzzeitraum und zum Einsatzort.
Charles Woodley hat in seinem Buch zur Geschichte der BOAC hier nun eine Lücke geschlossen. Zwar wendet sich dieses Buch in erster Linie an den luftfahrtinteressierten Leser in Großbritannien, aber auch die Modellbauer können aus diesem Buch wichtige Informationen entnehmen. Auf 222 Seiten in Paperback wird die Geschichte der lange Zeit bedeutendsten Fluggesellschaft der Welt erzählt.
Geschickt sind kleine Episoden, wie passagiergerechte Umrüstung von De Havilland Mosquito oder das üppige Dinner an Bord der Boeing Stratocruiser beschrieben. Auch die Begegnung mit UFO's über Labrador, welche einen Einsatz der US Air Force auslöste, findet sich im Buch. Seltene schwarz-weiße Fotos, die sich leider mehr auf die Zeit der fünfziger und sechziger Jahre konzentrieren, ergänzen das Buch. Die wenigen Farbfotos zeigen meist Werbung der BOAC, hierbei aber auch eine Concorde im dunkelblauen Livree mit dem goldenen Speedbird am Leitwerk.
Eine wirkliche Quelle ist die dreizehnseitige komplette BOAC Flottenliste. Es ist schon interessant zu erfahren, das die von den britischen Truppen im Nahen Osten erbeuteten Ju-52 und Ju-88 ebenso von der BOAC genutzt wurden, wie die Fiat G-12 und Savoia -Marchetti SM-79.
Jeder Typ wird mit seiner Kennung, teilweise wurde während des Krieges keine Zivilkennung vergeben, und dem Einsatzzeitraum aufgelistet. Auch werden die nur an die BOAC ausgeliehenen Typen berücksichtigt. Alles in allem, ein Buch mit einer Fülle von Informationen und Anekdoten der bedeutenden britischen Fluggesellschaft BOAC.
Fazit: Für historisch interessierte Modellbauer durchaus geeignet, wer auf der Suche nach Farbzeichnungen und seltenen Einsatzfotos aus der Zeit des zweiten Weltkriegs ist, wird enttäuscht.
Matthias Muth, (März 2007)