Nachdem uns die Firma Tamiya mit einem erstklassigen Bausatz der F-16 CJ BLOCK 50 im großen Maßstab 1:32 beglückt hat, erschien zwei Jahre später das gleiche Flugzeug im platzsparenden 48er Maßstab. Auch dieses Modell ist wieder sehr gelungen und stellt mit Abstand das beste Modell einer F-16 im Maßstab 1:48 dar. Gut, das Modell hat auch einige kleinere Schwächen was aber nicht die Detaillierung des Modells betrifft. Diese ist vortrefflich gelungen.
Leider finden sich Abgussauswurfstellen im Hauptfahrwerkschacht und auch am kleinen Bugrad befinden sich zwei unschöne Vertiefungen. Im Fahrwerkschacht sind diese schwer zu beseitigen. Das hätte Tamiya auch anders gestalten können. Auch fragt man sich warum die Radarbughaube zweigeteilt ist. Hier muss sauber geklebt werden sonst entsteht eine unschöne Naht die wieder verschliffen werden muss. Aber jetzt genug der Mäckellei. In 31 Bauabschnitten erhält man, wie gesagt, das beste Modell einer F-16 in diesem Maßstab.
Zuerst wird das Cockpit zusammen gebaut. Dieses ist sehr gut detailliert und bedarf eigentlich keiner Erweiterung mehr. Vor dem Einbau wird es lackiert und gealtert und zusammen mit dem Fahrwerkschacht in die untere Rumpfhälfte eingebaut. Die obere Rumpfhälfte ist zweigeteilt und muss verklebt werden. Hier sollte sauber gearbeitet sonst ist ein kleiner Absatz sichtbar, wie es mir passiert ist. Sind obere und untere Rumpfhälfte miteinander verbunden werden schon ein paar Kleinteile an das Modell angebracht, wie zum Beispiel die Luftbremsen am Heck des Flugzeug. Beim Aufkleben der oberen Bremse entsteht auf der Unterseite ein kleiner Spalt, der am Original nicht vorhanden ist. Diesen habe ich verspachtelt und verschliffen. Aber Vorsicht! Weil das Plastikmaterial an den Kanten sehr dünn ist, schleift sie sich sehr schnell rund, und das entspricht ja auch nicht dem Original. Ab Bauabschnitt 6 soll schon der Triebwerkauslass mit der Schubdüse eingebaut werden. Ich baute die Baugruppe schon zusammen, klebte sie aber erst ein, als das Modell fertig lackiert war. Die Schubdüse lackierte ich mit Testors Metalizer Burnt Metall.
Auch bei dieser F-16 kann wie beim größeren Bruder in 1:32 das Seitenruder komplett abgenommen werden. Für den Transport ist das sehr sinnvoll. In weiteren Bauabschnitten werden die Tragflächenunterteile eingebaut. Hier müssen Löcher für die Außenlasten gebohrt werden. An den Hauptfahrwerksbeinen sind leider auch Gussauswerfstellen sichtbar. Diese werden beseitigt. Das Hauptfahrwerk ist sehr gut detailliert und lässt sich ohne Passprobleme in den Fahrwerksschacht einbauen. Wenn man den vorderen Lufteinlass der aus zwei Hälften besteht zusammenklebt sollte die Klebenaht verspachtelt und verschliffen werden. Beim Blick in den Lufteinlass entsteht so ein besserer Eindruck.
An den Lufteinlass werden die Seitenteile des unteren Rumpfes angeklebt. Auch wird das Bugfahrwerk in den vorderen Fahrwerkschacht eingebaut. Dann wird das ganze am Rumpf angebracht. Die meisten Kleinteile, Fahrwerksklappen usw., werden erst nach vollständiger Lackierung angebracht. Die Landeklappen können in zwei Positionen eingebaut werden. Ich habe mich für die ausgefahrenen Klappen entschieden. Die Höhenruder sind beweglich. Die Statischen Abweiser an den Flügelenden sind am im Bausatz nicht vorhanden. Ich habe dafür Profile von Evergreens verwandt. Der Aces 2 Schleudersitz macht einen sehr guten Eindruck. Die Sicherheitsgurte liegen als Decal bei. Auch bei der Instrumententafel werden die Bildschirme mit Decals unterlegt. Dem Bausatz liegen zwei paar Klarsichthauben bei. Eine Rauchfarbe und eine ungetönte Kabinenhaube. Leider befindet sich auf den Hauben ein Grat, der mit feinkörnigem Schleifpapier und mit Polierpaste entfernt wird.
Im Bauabschnitt 23 wird der Kanzelrahmen in die Haube eingeklebt. Hier hat sich in der Bauanleitung ein Fehler eingeschlichen. Wenn man die Kanzel geschlossen darstellen will, sollen zwei Zapfen vom Rahmen abgetrennt werden. Das ist Blödsinn. Wie beim 32er Modell wird die Kanzel in Führungen gesteckt. So kann sie gleichzeitig geöffnet oder geschlossen dargestellt werden. Die Außentanks und der AN/ALQ-184 ECM Störbehälter können wie beim 1:32er Bruder abgenommen und wieder aufgesteckt werden. Dem Bausatz liegen auch zwei Sidewindervarianten bei: AIM-9M u.AIM-9X Sidewinders. Die AIM-9X kann nur in Verbindung, mit dem neuen Pilotenhelm JHMCS verschossen werden. Mit dieser Waffe können auch Ziele bekämpft werden, die im hinteren Bereich des Flugzeugs liegen. Wer den Piloten in das Modell einbauen möchte sollte darauf achten, denn es liegen zwei Helmvarianten bei. Leider kann das Modell nicht wieder in der Schachtel verstaut werden. So jetzt ist das Modell fertig, geht's zur Lackierung. Ein Wort zur Bauanleitung: vorbildlich, bis auf den Fehler mit den Kanzelrahmen.
Das Modell wurde mit Life Color Acryl Farben lackiert. Diese Farben lassen sich gut verarbeiten. Auch sind alle FS Farbtöne der US Air Force im Sortiment vorhanden. Nach der Lackierung bekam das Modell einen Überzug mit Xtracrlix Klarlack. Nach dem Durchtrocknen habe ich die hervorragenden Decals aufgebracht. In Verbindung mit Weichmacher der Firma Microscale lassen sich sehr gut verarbeiten. Drei Maschinen können dargestellt werden. Eine aus Misawa Japan 5th Air Force 2005, Spangdahlem Air Base Deutschland und eine Tiger Meet Version der Buckley Air Force Base in Colorado 2001. Nachdem alle Decals verarbeitet waren, bekam das Modell ein Finish mit Xtracrylix Seidenmattlack Gealtert habe ich das Modell mit schwarzer Plakafarbe.
Fazit: Trotz kleinerer Kritikpunkte ein Supermodell. Das Perfekte Modell gibt es sowie so nicht. Den Hasegawa Modellen der F-16 sieht man ihr Alter auch schon an. Da war es mal Zeit das ein neuerer Bausatz auf den Markt kommt. An den Gußästen bleiben einige Teile unberührt. Wie zum Beispiel Aufhängungen für Lantirn Zielsuchbehälter und Laserköpfe für LGB`S (Laser Guided Bombīs) die als Klarsichtteile beiliegen. Sollte hier noch eine gute F-16 CG BLOCK 40 nachkommen. Hoffentlich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Text und Fotos Andreas Wolf, Berlin