Für Freunde von japanischen Flugzeugen des zweiten Weltkrieges im Maßstab 1.32, hat Tamiya ein neues Schmankerl parat. Eine Mitsubishi A6 M2b Zero Modell 21! Berühmt geworden durch den Angriff auf Pearl Harbour (Hawaii) am 7. Dezember 1941 und der Schlacht um Midway 1942. Anfang des Pazifikkrieges den alliierten Jagdflugzeugen noch überlegen, mussten immer neue Verbesserung in diesen Typ einfließen um mit ihnen überhaupt noch Schritt halten zu können. Dennoch blieb die Zero bis zum Ende des Krieges der Standardjäger der japanischen Kriegsmarine.
Wer schon das Modell der Zero des Typs A6 M5 Modell 52, das Tamiya im Jahr 2001 herausgebracht hat, sein eigen nennt, kann auch hier zugreifen. Über die Qualität von Tamiya Modellen muss ja nichts mehr gesagt werden. Auch dieser Bausatz baut sich fasst von alleine. Da ich das Modell leicht verbessern wollte (Verkabelung des Motors) und da ich kaum Literatur über die Zero habe (nur das A6M Zero in Action), kam mir die japanische Modellbauzeitung Model Graphix Ausgabe 8/2006 gerade recht. Hier baute ein japanischer Kollege unserer Zunft genau dieses Flugzeug. So konnte ich mir wertvolle Tipps und Anregung für Verbesserung holen.
Ich werde nicht auf jeden Modellabschnitt eingehen. Wer schon Mal ein Tamiyamodell zusammen gebaut hat, weiß: hier passt einfach alles. Sogar Modellbauanfänger müssten mit dem Bausatz gut zurechtkommen. Mit etwas Sorgfalt kommt man nach 60 Bauabschnitten zu einem ausgezeichneten Ergebnis.
Schon das Cockpit ist ein Modell im Modell. Unzählige Teile müssen verbaut werden, aber alles passt hervorragend zusammen. Die Instrumente werden durch Klarsichtteile, die mit Decals hinterlegt werden, detailliert wiedergegeben. Die Seitenkonsolen des Cockpits, habe ich mit Draht versehen, um die Verkabelung der Geräte darzustellen. Bevor das Cockpit in den Rumpf eingebaut wird, sollte man sich überlegen, ob der gut gestaltete Pilot eingebaut werden soll oder nicht. Durch den etwas in das Cockpit hineinragenden Gashebel passt er später nicht mehr hinein. Ich habe mich gegen den Pilot entschieden und so den Blick in das sehr gut detaillierte Cockpit freigelassen. Die Sitzgurte werden aus einer bedruckten Folie herausgeschnitten. Dem beiliegenden Ätzteilbogen werden die Gurtschnallen entnommen. Nachdem die Gurte am Sitz montiert waren, wurden diese mit verdünnter Schwarzbrauner Farbe gealtert.
An diesem Modell ist wirklich fasst alles beweglich: Höhen- und Seitenruder, die Bremsklappen. Sogar das Fahrwerk kann ein- und wieder ausgeklappt werden. Und das Fahrwerk enthält auch noch einen Federmechanismus.
Nachdem Rumpf, Leitwerk und Fahrgestell nach der Lackierung zusammengebaut waren, ging es an den SAKAE 21 Sternmotor. Dieser ist schon sehr gut detailliert. Auch er besteht wieder aus einer Vielzahl von Teilen, aber ich wollte ihm noch etwas mehr Würze mitgeben. Also verkabelte ich ihn. Eine gute Vorlage bot das oben erwähnte Heft. Als ersten Schritt habe ich am Zündverteiler die Zapfen abgeschnitten und an diesen Stellen Löcher gebohrt. An jeden dieser gebohrten Löcher befestigte ich jeweils 2 Stränge 0,25mm Kupferdraht. Diesen habe ich zuvor Aluminium eingefärbt.
An den Vorderseiten der Zylinderköpfe klebte ich kurze Stücke von der Ummantelung dünner Niederstromkabel an. In die Rückseiten der Zylinderköpfe wurden 0,5mm Löcher gebohrt. Die Bohrstellen sind eigentlich schon vorgegeben. Wenn dies geschehen ist, wird der Zündring auf die vorgesehene Stelle geklebt und die Kabel mit dem Motor verbunden. Danach wird die Motorhalterung an den Motor geklebt und die Baugruppe fertig lackiert und anschließend am Rumpf befestigt.
Nun ist das Modell beinahe fertig und es gilt nur noch die Kleinteile an das Modell zu bringen.Die Cockpithaube besteht aus drei Teilen, für deren Lackierung Bogen Maskierfolie beiliegt. Die Abdeckfolien müssen allerdings einzeln mit einem scharfen Bastelmesser herausgeschnitten werden. Ein Highlight des Bausatzes sind auch die Flügelspitzen die durch Austausch hochgeklappt oder in Flugstellung dargestellt werden können. Sie werden einfach auf die Flügelenden aufgesteckt.
Wenn die Zeros Im Hangar an Bord, eines Japanischen Flugzeugträger abgestellt waren, wurden aus Platzgründen die Flügelenden nach oben geklappt. Bei späteren Varianten der Zero wurden aus die Flügel verkleinert und der Mechanismus fiel weg. Durch die kleineren Flügel litt allerdings auch die Reichweite des Flugzeuges, weil weniger Platz für Flügeltanks zur Verfügung stand.
Dem Modell liegen Radbremsklötze bei. Mit eingeklappten Flügeln und den Bremsklötzen hat man den Eindruck, das Flugzeug würde auf einem Flugzeugträger stehen. Ist die Zero erst mal gebaut, braucht man sich um den Transport des Modells keine Sorgen machen. Auch dieses Modell kann wieder im Karton, durch eine spezielle Halterung transportiert werden. In einem kleinen Karton in dem Haube, Ätzteile und andere Kleinteile verpackt waren, werden jetzt die für den Transport abzunehmenden Teile sicher verpackt.
Lackierung und Decals: Das Modell wurde komplett mit Tamiya Farben Lackiert. Tamiya hat für das Modell wieder spezielle Farben auf den Markt gebracht. Eine Sprayfarbe AS-29 und eine Acrylfarbe XF-76 Grau-grün (Japanische Marine) die Sache hat nur einen Haken, die Farben sind (waren) noch nicht erhältlich ... oder ich hab sie übersehen! Zum Glück gibt es schon ein japanisches Navy-Grün XF-12. Diese verwendete ich und war mit dem Ergebnis zufrieden. Das Cockpit wurde mit XF-71 Cockpit Green lackiert.
Bevor die Decals auf das Modell aufgebracht wurden, erhielt es eine Versiegelung mittels glänzenden Acryl-Klarlacks von XTRACRYLIX. Die Decals sind eine Wucht, und in Verbindung mit Weichmacher schmiegen sie sich schön in die Vertiefungen ein. Der Decalbogen erlaubt den Bau von nicht weniger von 7 Flugzeugen. Mein Modell wurde von Lt. Masao Sato geflogen, stationiert auf den Träger Zuikaku. Alle Wartungshinweise sind vorhanden. Auch ein farbiger Markierungsbogen in DIN A3 für alle 7 Varianten liegt dem Bausatz bei. Zur Versiegelung der Decals trug ich eine Schicht Seidenmattlack von XTRACRYLIX auf. Das Modell wurde mit Schwarzbrauner Plaka-Farbe gealtert.
Fazit: Ein Bausatz der fast keine Wünsche offen lässt. Mit etwas Geduld erhält ein hervorragendes Modell einer Zero im Großmaßstab 1:32. Mit etwas Eigeninitiative kann man das eine oder andere Detail noch weiter verfeinern. Das Modell hat aber auch seinen Preis!!! Mit knapp über 100 Euro ist man dabei. Aber durch die vielen Detaillösungen ist der Preis gerechtfertigt.
Andreas Wolf, Berlin (März 2007)