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F/A-18 E Super Hornet

Revell - 1/48

Im Jahr 2002 erschien von der Modellbauschmiede Revell eine F-18 E Super Hornet im deutschen Handel. Bei dem Modell handelte sich um eine Corporation mit der Firma Italeri. Trotz der umfangreichen Saffelmakierungen die dem Modell als Decals beilagen, stellt das Italeri-Modell doch nur ein früher Prototypen dar (noch dazu nicht besonders gut). Die Modellbauergemeinde, insbesondere in den USA, war darüber nicht sonderlich begeistert. Revell/Monogram (Revell USA) hat also einen neuen, sehr guten Bausatz entwickeln lassen, welcher Ende 2004 fertig war.

Leider sind die amerikanischen Wehrtechnikhersteller dazu übergegangen ihre Produkte markenrechtlich zu schützen (obwohl diese die ja eigentlich durch den amerikanischen Steuerzahler bezahlt wurden, und somit Eigentum des Staates sind...). Dies hat für die Modellbauer den Nachteil, das auch Modellbausatzhersteller Lizenzgebühren zahlen müssen, die natürlich dem Käufer angelastet werden - was in diesem Fall entgegen der Revellpolitik steht, gute Leistungen für einen guten(niedrigen) Preis anzubieten.

Nach langwierigen Lizenzverhandlungen mit der Firma Boeing konnte Revell den Bausatz der F/A-18 E im Maßstab 1:48 endlich in die Läden bringen. Die Konkurrenz (Hasegawa) war während dessen natürlich nicht untätig und hat einen eigenen, im Hochpreissegment angelegten Bausatz herausgebracht (wohl auch aufgrund der Lizenzgebühren).

Der Bau: Die Detaillierung ist für einen Bausatz in dieser Preisklasse hervorragend. Wie fast bei jedem Flugzeugbausatz wird mit dem Zusammenbau des Cockpits begonnen. Der SJU-17 Schleudersitz ist gut wiedergegeben. Die Sitzgurte sind aufgeprägt. Wer Geduld hat wartet auf einen Ätzteilsatz oder stellt die Gurte selber her. Für die Armaturen und Bildschirme liegen Decals bei. Auf diese habe ich verzichtet und das Cockpit von Hand bemalt.

Die Passgenauigkeit des Modells ist recht gut, nur an den Übergängen der Triebwerkseinläufe zum Rumpf habe ich Spachtelmasse eingesetzt. Besonders gelungen finde ich die Fahrwerksschächte des Hauptfahrwerks. Diese sind mit Schläuchen und Hydraulikkabeln außerordentlich gut detailliert. Das habe ich noch nicht bei vielen anderen Bausätzen in diesem Maßstab gesehen. Weiter so Revell!

Das Höhenleitwerk bleibt nach dem Verkleben der Rumpfschalen beweglich. Sie werden seitlich einfach in das Modell gesteckt. Das Fahrwerk ist trotz einfachen Aufbaus gut wiedergegeben. Die Bereifung des Hauptfahrwerks ist abgeflacht, wodurch das Gewicht des Flugzeugs simuliert wird.

Die Tragflächenenden, die im Original zur Platzersparnis auf dem Flugzeugträger hochklappbar sind, können am Modell leider nicht hochgestellt werden. Ebenso sind die Auftriebshilfen der Tragflächen bereits in die Flügelbaugruppe integriert und können nicht abgesenkt dargestellt werden. Die Darstellung dieser "features", hätte den Bausatz sicher noch einige Euros teurer gemacht.

In den Letzten Bauabschnitten werden die Waffenaufhängungen unter die Tragflächen geklebt. Dem Bausatz liegen zwei AIM 9 X Sidewinder, 2 AIM 120 C AMRAAM, GBU-31 JDAM, MK 83 G Bomben, und ein externer Rumpftank bei. Zum Schluss wird die Cockpithaube auf das Modell gesetzt, deren Verschlußmechnanismus gut dargestellt ist. Noch ein Wort zur Bauanleitung; diese ist gut verständlich, und ich hatte was das Bauen betrifft keine Probleme.

Lackierung und Decals: Lackiert wurde das Modell mit Life Color Acryl Farben (siehe Baubericht F-18 D von Academy Maßstab 1:32) Die Decals sind von Daco recherchiert und von Cartograph sehr gut gedruckt. Leider gibt es einige Zahlendreher in der Anleitung zur Aufbringung der Decals. Auch fehlen auf den Decalbogen die Markierungsstreifen für die JDAM Bomben. Diese sind aber in der Bauanleitung angegeben. Ansonsten gibt es an ihm nichts zu mäkeln! Sage und Schreibe 4 Maschinen lassen sich darstellen. Ich entschied mich für die VFA-137 "Kestrels" NAS Lemoore, Californien.

Fazit: Für 20 Euro ein hervorragender Bausatz. Ein absolutes Muss für Freunde moderner Flugzeuge der amerikanischen Navy. Jetzt bitte Revell die zweisitzige F/A-18 F nachlegen.

Andreas Wolf, Berlin