Vorbild: Die MiG-19 war 1954 bei Produktionsbeginn der erste Überschalljäger der Welt, der ein Jahr später seinen Truppendienst begann. Als Hauptmuster gelten der Tagjäger MiG-19S (S für Strabilisator/Pendelhöhenleitwerk) und der mit gelenkten Luft-Luft-Rakleten RS-2US ausgerüstete Allwetterjäger MiG-19PM. Da zu diesem Zeitpunkt bereits die Mach 2 schnelle MiG-21 in den Startlöchern stand, betrachtete die WWS-Führung die MiG-19 nur als Übergangsmodell. Zu größeren Ehren kam die in China über 30 Jahre ständig weiterentwickelte J-6. Deren Produktion und Verkauf dauert bis heute an. Hier wurden ca. 5000 Flugzeuge gebaut.
Bausatz: Dem KP-Modell von 1972 folgte wenig später das von Heller, die bis 2000 auch von anderen Anbietern wiederaufgelegt wurden. Die shortrun Serie MiG-19S/PM von Bilek verschwand rasch vom Markt. Jetzt hat der Erstanbieter wieder zugeschlagen und bietet die MiG-19S in mehreren Varianten an. KP versucht mit diesem Bausatz auch der chinesischen Shenyang F-6C gerecht zu werden, was leider nicht ganz gelingt. Das liegt weniger bei den benötigten Teilen als vor allem an der schlampigen Bauanleitung. Wer hier ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen möchte ist auf eine gründliche Literaturrecherche angewiesen.
Der Bauplan enthält schon in Schritt 1 und 3 Fehler. Es wird z.B. der Einbau eines Teils 76 gezeigt - die Teile am Rahmen enden aber mit 74. Trotzdem geht der bis Schritt 6 ohne weitere Probleme. Schritt 7 ist eine Nullnummer.
Die Krux des Bausatzes liegt in den zahlreichen Alternativteilen. Hier hilft die Bauanleitung nur bedingt, da sie zwar mit einem "?" darauf hinweist, aber keine genaue Typ- oder Dekozuordnung vornimmt. So muss man selbst rausfinden ob Teil 55 oder 39 richtig ist. Die genaue Position der RW-2 Antennen (Teil 28) ist auch nicht zu erkennen. Die Möglichkeit, dazu die Unterseitenzeichnung zu verwenden, wurde verschenkt. Im Schritt 9 ist noch zu beachten das Teil 59 eigentlich 58 ist und 61 ist 59.
Auf Fotos ist zu erkennen das die kleinen Klappen am Boden geöffnet sind.
Bei der Farbgestaltung habe ich mir die Abschiedsmaschine des Covers ausgesucht.
Jürgen Willisch, Potsdam (März 2020)