In den 1970er Jahren gab es eine US-Dokuserie über den Krieg gegen die UdSSR. Ihren Titel "Die unbekannte Front" kann man ohne Probleme auch auf den 1. Weltkrieg anwenden. Spielt dieser in der deutschen Geschichtsschreibung schon eine geringe Rolle, so gilt das auch für den Luftkrieg und erst recht für den an der Ostfront. Diese rückte nur bei Ereignissen wie der Schlacht bei Tannenberg oder der russischen Revolution in den Fokus.
Obwohl die zaristischen Armeeführung die eigene Luftrüstung und Fliegerkräfte sehr stiefmütterlich behandelte, erzielten diese doch einige herausragende Ergebnisse. Zu diesen zählte u.a. der Bau des ersten Großbombers "Ilja Murometz" und die Leistungen einiger Jagdflieger, die ihre Erfolge vor allem mit französischen Flugzeugen der Typen Morane-Saulnier, SPAD A, Nieuport 11 und Nieuport 17 erzielten.
An der Spitze stand Alexander Alexandrowitsch Kasakow (1889 -1919). Er errang 17 offiziell anerkannte und 15 unbestätigte Luftsiege über deutsche und österreichisch-ungarische Gegner. Rußland betrachtete nur Abschüsse hinter den eigenen Linien als Luftsiege. Zwischen 1915 und 1917 war Kasakow Kommandeur der 19. Staffel des XIX. Armeekorps an der galizischen und rumänischen Front. Im Bürgerkrieg kämpfte der Träger des Distinguished Service Order und Ritter der französischen Ehrenlegion an der Seite des Britischen Expeditionskorps. Kasakow starb bei einer Flugvorführung.
Von der Nieuport 11 legte Toko (Wiederauflage Eastern Express) schon vor Jahren den einzigen brauchbaren Bausatz in 1/72 vor. An zwei grauen Gussästen findet man die notwendigen 30 Teile um dieses kleine "Bebe" zu bauen. Entsprechend der Bauanleitung geht es rasch und problemlos voran.
Drei Sachen habe ich geändert oder ergänzt:
Am Ende hat man einen kleines - ganz großes Jagdflugzeug in seiner Vitrine.
Jürgen Willisch, Potsdam (Januar 2015)