Bisher wurde der Zweisitzer des bekannten sowjetischen Abfangjägers eher Stiefmütterlich behandelt. Die von verschiedenen Firmen herausgebrachten "Sparkas" basierten in der Regel auf der KP MiG-21MF. Die Detaillierung war entsprechend spartanisch und die erhabenen "Gravuren" dürftig. Erst Bilek legte 2000 sowohl die MiG-21U, als auch die UM in Short Run vor, die das Detaillierungsniveau etwas anhob. Es dauerte acht Jahre bis R.V.Aircraft in Zusammenarbeit mit Kovosavody Prosteov in diesem Jahr die Modellbaugemeinde mit einer zeitgemäßen MiG-21UM erfreuten.
Der Bausatz enthält die bekannten Teile der MiG-21 Serie von RVA ergänzte KP mit dem für den Doppelsitzer benötigten Rumpf und den dazugehörigen Einzelteilen.
Die Montageanleitung gibt vier, etwas unübersichtliche Bauschritte vor. Abschnitt 1 behandelt die Innereien. Triebwerk und Fahrwerkschächte sind für dieses Niveau ausreichend detailliert. Das Cockpit kommt in seinen Details etwas verwaschen daher. Hier kann man optimieren. Ich habe die Schleudersitze gegen zwei ältere Resinmodelle mit aufgeprägten Gurten ausgetauscht. Eduard bietet hier für seine neuen MiG-21 die bessere Alternative. Man kann auch auf Reste vom Bau eines Profi Pack zurückgreifen. Sitzgurte sind im Bausatz nicht enthalten (KP liefert sie in seiner Variante als Abziehbild mit). Da mir der neue Lufteinlasskegel nicht spitz genug war, habe ich auf den älteren von RVA zurückgegriffen. Teil 21 hat eine sehr schlechte Passung und muss daher der Rumpfkontur angepasst werden.
Jetzt folgte im Schritt 2 der Anbau zahlreicher Kleinteile auf der Rumpfoberfläche. Die Kunststoffteile sind problemlos. Bei den Ätzteilen ist einiges zu beachten. Der kleine Schmutzabweiser (€1) ist bei den Trainern eher selten vorhanden. Hier muss man nach Fotosichtung entscheiden. Die Venturidüse (€9) befindet sich an der falschen Stelle. Die richtige findet man auf der Risszeichnung auf der Rückseite. Das Hauptproblem dieses Bauabschnitts ist das Cockpitdach. Es ist schmaler als der Rumpfrücken. Es gibt zwei Möglichkeiten das zu ändern. 1. Den Rumpfrücken etwas schmaler machen. 2. Rechts und links kleine vorstehende Keile einsetzen und so die Kabine spreizen.
Zu Bauschritt drei habe ich drei Bemerkungen. Die Gravuren vor dem Fahrwerkschacht sind vertauscht, der "central pylon" ist falsch dimensioniert und die SRO-Antennen (€4) gehören hinter das Bugradfahrwerk. Um beides zu ändern vergleiche man mit der Risszeichnung unten. Die Kanone ist keine Option, ich habe noch keine UM mit dieser Bewaffnung gesehen.
Zum Schluss ergänzt man dann noch die Antenne auf dem Rumpfrücken (siehe Riss).
Die Abschlussbemalung erfolgte mit Metallfarben verschiedener Firmen.
RVA bietet wie gewohnt eine große Auswahl an Dekomöglichkeiten. Ich habe mich für die madagassische Maschine entschieden. Die aus Uganda ist leider nicht realisierbar, da das Hoheitsabzeichen für die linke Seite fehlt. RVA hat zwei für die rechte Seite beigelegt. Wartungs- und Warnhinweise sind nicht mitgeliefert. Werden welche benötigt greife man auf eduard zurück.
Fazit: Endlich eine brauchbare MiG-21UM - trotz der kleinen Schwächen. Ich überlege z.Z. ob ich diese durch Einbeziehung von Eduardovertrees und Zurüstteile beseitigen kann.
Jürgen Willisch, Potsdam (November 2018)