Vorbild: Die LSK/LV der DDR setzten ab 1966 134 PFM ein, von denen 1990 noch 45 flogen. Da die LSK bereits die PF als PFM nutzten, wurden die neuen Flugzeuge als SPS bzw.SPS/K bezeichnet. Das K stand für den Kanonenbehälter GP-9.
Die SPS/K wurde am 1. April 1967 als 441 im JG-8 in Marxwalde in Dienst gestellt und flog vom 5.Mai 1975 bis 1990 im JG-1 in Cottbus/ Holzdorf. Hier erhielt sie den Sonderanstrich zum Abschied. Die Maschine wurde 1992 verschrottet.
Der Bausatz ist wie sein großer Bruder das derzeit gelungenste Modell der MiG-21PFM. Kann Zvezda noch in der Maßhaltigkeit mithalten, schlägt Eduard deren Modell in allen anderen Bereichen. Die hohe Detaillierung der vorliegenden Bauteile bietet eigentlich alles für einen Bau aus dem Kasten. Das ProfiPack wurde um das Triebwerk, die Räder und weitere Ätzteile aus Eduards Brassinangebot ergänzt.
Beim Cockpit muss man sich für eine Farbvariante entscheiden: grau oder türkis. Graue Cockpits hatten sowohl sowjetische als auch Exporte außerhalb des Warschauer Vertrages. Hier gilt es eine saubere Verbindung zwischen Ätzteilen und Kunststoff herzustellen. Beim Einbau sollte immer wieder trocken angepasst werden, damit beim Zusammenbau der Rumpfhälften keinen Spalt entsteht und später der Bugring ohne Stufe passt.
Dem Bauplan entsprechend folgten das Triebwerk, die Hauptfahrwerkschächte und der Bugfahrwerkschacht. Triebwerk und Bugfahrwerkschacht wurden nach Fertigstellung in die Rumpfhälften eingeklebt. Wie bereits von der MF bekannt folgt der Radarkegel erst zum Schluss und ohne Gewichtseinlagerung.
Bei der Tragflächenmontage zeigten sich zwei Konstruktionsmerkmale von der besten Seite. Die Tragflächenvorderkante ist aufgrund der Auslegung messerscharf und man hat keine Klebeprobleme. Die Kombination von Landescheinwerfer und Druckbehälter ist ebenfalls eine Arbeitserleichterung. Die Neugestaltung der Tragflächen erleichtert den Zusammenbau. Den bei der MF vorhandenen Spalt zwischen Rumpf und Tragfläche hat Eduard beseitigt.
Anschließend werden die zahlreichen Kleinteile (Hutzen und Antennen) verbaut. Hier muss man sich entscheiden welche PFM man bauen möchte, die mit oder ohne Kanonenbehälter. Nebenbei entstand der Schleudersitz.
Fahrwerkschächte und Cockpit abdecken bzw. -kleben und schon kann der Anstrich folgen. Zur Verwendung kamen Acrylfarben verschiedener Hersteller.
Das Anbringen der Abziehbilder war diesmal etwas aufwendiger. Diese fielen etwas härter aus als sonst von den Eduardprodukten gewohnt und benötigten Weichmacher. Der Vorteil der Sonderlackierung sind die wenigen benötigten Wartungs- und Warnhinweise.
Fazit: Der Bausatz von Eduard setzt die vor Jahren verkündete 72er Revolution fort und ist in Detaillierung und Baufreundlichkeit weiter ungeschlagen. Diese MiG-21PFM stellt mit ihrem Preis-Leistungsangebot alle anderen in den Schatten.
Jürgen Willisch, Potsdam (Mai 2020)