Vor einigen Jahren habe ich versucht, aus dem Bilek / Italeri Kit ein halbwegs brauchbares Modell der Su 22 M-4 Fitter zu bauen. Nach kurzer Zeit habe ich den Bau eingestellt, der Bausatz hat mich einfach nicht überzeugt. Zu dicke Tragflächen, verwaschene Gravuren, nicht korrekte Cockpitverglasung usw. usw. waren der Grund.
Vor kurzem hat Kovozavody aus Tschechien die Bilek Formen übernommen und den Bausatz neu herausgebracht. Es ist auch eine NVA Maschine dabei. Die beigegebenen Decals sowie die Darstellung des Tarnanstriches auf der Schachtelrückseite sind nicht überzeugend.
Um das Bauprojekt neu aufzunehmen, entschloss ich mich aus einer Modelsvit Su17 M-3P eine Su 22 M-4 umzubauen. Modelsvit bezeichnet seine Bausätze als Short Run Produkte. Im klassischen Sinn sind diese Bausätze das aber nicht. Die nicht vorhandenen Passstifte stören mich nicht im Geringsten. Feinste Oberflächendetails mit versenkten und erhabenen Gravuren überzeugen in vollem Umfang.
Der K-36 Schleudersitz besteht aus nicht weniger als 22 Teilen und das bei einem 1/72er Modell. Auch die Vorbildtreue ist überzeugend. Der Bausatz beinhaltet nicht weniger als fast 200 Einzelteile, daher ist der Preis von zwischen 35 und 40 Euro, je nach Bezugsquelle, voll gerechtfertigt.
Die größte Baustelle beim Umbau war der Lufteinlauf auf dem Rumpfrücken vor dem Seitenleitwerk. Dieses Teil habe ich in Scratchbauweise selbst hergestellt und ergänzt.
Den Tarnanstrich habe ich frei, ohne Abkleben, aufgespritzt. Dazu benutzte ich eine Evolution Airbrush mit 0,15er Düse. Die Farben sind selbst abgemischt nach Recherchen im Netz. Das gilt auch für den Tarnschemenverlauf. Ich verwende nur Acrylics von Gunze (Mr.Hobby) und Tamiya.
Fazit: Da ich selbst kein ausgewiesener Experte für russische Flugzeuge bin, hoffe ich doch, dass meine Su-22 nicht ganz durchfällt. Ich selbst lebe in der Nähe zu Frankreich und habe daher mehr Wissen über französische, deutsche, britische oder amerikanische Flugzeugtypen.
Axel Theis(Mai 2021)