Vorbild: Die Tu-154 wurde von Tupolew als Mittel- und Langstreckenflugzeug für den Passagier- und Frachtverkehr entwickelt. Der Erstflug war am 03. Okt. 1968. Die damalige DDR erwarb 2 Tu-154 M, die ab April 1989 beim TFG 44 eingesetzt wurden, wie üblich unter dem Logo der INTERFLUG. Nach Übernahme durch die Luftwaffe der Bundeswehr kamen sie zum LTG 65 mit den Kennungen 11#01 und 11#02. Aufgrund des Helsinki-Abkommens sollten beide Maschinen jetzt für "Open Skies" - Missionen eingesetzt werden. Zu diesem Zweck wurden sie bei den Elbe-Flugzeugwerken Dresden umgebaut und mit den entsprechenden Sensoren versehen.
Das Original und sein Einsatz: Nur die 11#02, WK-NR. 813 wurde komplett ausgerüstet, die 11#01 war nur für den Einbau der Geräte vorbereitet. Es gab nur einen Satz der teuren Sensoren, die bei Bedarf, z.B. technische Stehzeiten, umgebaut werden konnten. Wenn keine "Open Skies" - Einsätze geflogen wurden, wurden die Maschinen für Transportaufgaben herangezogen.
Am 14.09.97 ging die traurige Nachricht um die Welt, dass die 11#02 auf dem Weg nach Südafrika zu einer Regatta mit einem US - Militärtransporter über dem Südatlantik zusammengestoßen ist, wobei alle an Bord befindlichen Personen getötet worden sind. Die 11#01 wurde nicht aufgerüstet, sondern nach Russland verkauft.
Technische Daten: | |
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Spannweite: | 37,55 m |
Länge: | 47,90 m |
Höhe: | 11,40 m |
Antrieb: | 3 Zweistrom-Strahltriebwerke D-30KU-154 mit je 105 kN |
Reisegeschwindigkeit: | 850 km/h |
Aktionsradius: | 2500 km |
Zum Modell: Der Bausatz ist von MASTER-MODELL in 1:100 gefertigt worden. Mit heutigen Maßstäben gemessen ist es ein sehr schlechter Bausatz. Erhabene Blechstöße über das gesamte Modell, tiefe Gräben an den Rudern und Klappen, sehr hartes und schlecht zu bearbeitendes Material. Alles ist sehr einfach gehalten und übertrifft im negativen Sinne noch die alten MATCHBOX und AIRFIX Bausätze. Es fehlt komplett eine Inneneinrichtung und meines Erachtens lohnt es sich auch nicht, hier aktiv zu werden, da selbst durch die langen Fensterreihen mit den vielen kleinen Fenstern nichts zu erkennen ist. Gebaut habe ich das Modell nur, weil mir ein Bekannter aus der Dienststelle "Open Skies" den Bausatz mit einem selbstgefertigten neuen Bw-Abziehbilderbogen schenkte und weil 50 Jahre Luftwaffe in der Bundeswehr ansteht. Die Bausätze von MASTER-MODELL werden erfreulicherweise trotzdem von adp-modelle reproduziert. www.adp-modelle.de.
Generell konnte und wollte ich das Modell nur rein aus dem Baukasten herausbauen, mit ein paar Ausnahmen. Zuerst mussten alle Grate beseitigte werden, was sich als langwierige Arbeit herausstellte, da die Reste der Grate schwierig zu entfernen waren. Anschließend wurden die tiefen Gräben und Löcher, die die Türen usw. darstellten, zugespachtelt und verschliffen. Die Gräben an den Rudern und Klappen habe ich so gelassen, das wäre zu aufwendig gewesen. Dann habe ich die Fensteröffnungen entgratet, damit die Fensterleisten passten, aber erst nach dem ersten Spritzen der Rumpfhälften eingebaut. Der nächste Schritt war das Einschneiden der Öffnungen für die Sensoren nach Bild, s.o..
Zum Bau des Modells: Bevor ich die Glasteile eingesetzte, habe ich beide Rumpfhälften weiß gespritzt. Vor dem Zusammenbau des Rumpfes habe ich die meisten Paßzapfen entfernt, da sie den Rumpf mehr verformten, als formten. Trotzdem musste noch viel an den Nahtstellen gespachtelt und geschliffen werden. Der Anbau der Tragfläche und des Leitwerks ist eigentlich problemlos, außer spachteln und schleifen, danach der Zusammenbau der beiden Außentriebwerke nach Plan. Ich habe beide Triebwerke durch die Andeutung der Schubumkehr verbessert. Vorder- und Hauptfahrwerk sind sehr einfach und auch einfach anzubauen. Beim Anbau der Antennen muss man sehr genau das Bildmaterial studieren, da ein Teil der Antennen bei der Bw-Maschine nicht gebraucht werden.
Zur Bemalung: Über alles weiß RAL 9010, bis auf die Rumpfunterseite, die war lichtgrau RAL 7035, ebenso die Umrandung der Einstiegstüren und Notausstiege. Die Endkappen der Tragflügel und des Höhenleitwerkes waren leuchtrot RAL 3024, Fahrwerk elfenbeinfarbig RAL 1014. Der Rumpfstreifen war in zwei Blautönen RAL 5015 und RAL 5022. Die beheizten Oberflächen der Triebwerkseinlaufringe, Vorflügel, Nasenkanten des Höhen- und Seitenleitwerkes, sowie die Schubumkehrklappen, die Abgasklappe des TA-6A und der Endring des Abgasrohres des mittleren Triebwerkes waren nicht lackiert, also Aluminium in verschiedenen Farbnuancen. Na, ja, wenn ich mir jetzt das Modell so ansehe, ist es doch ganz passabel geworden.
Peter Susat, Medelby
Quellen:
Kopenhagen, Die andere deutsche Luftwaffe.
Eigene Sammlung