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Heinkel He 45

AML - Maßstab: 1/72

Vorbild:

Die He 45 gehörte zur Erstausrüstung der Luftwaffe als Aufklärer und leichter Bomber. Sie wurde in der Anfangszeit hauptsächlich als Aufklärer eingesetzt, ging dann an die Flugschulen, um 1942 in Störkampfstaffeln an der Ostfront eingesetzt zu werden.

Zum Modell:

Grundsätzlich muß ich sagen, daß ein Studium der Unterlagen, Bücher und Fotos dringend er- forderlich ist. Nach Durchsicht der Bauanleitung habe ich mich für die Maschine DB#YJ der Aufklärungsfliegerschule in Brieg entschieden.

Der Bausatz besteht aus 2 Spritzgußrahmen mit 55 Teilen, einem tiefgezogenen Klarsichtteil, einem Fotoätzteil mit dem die Inneneinrichtung etwas zu verbessern ist und einem Decal-Bogen, der es erlaubt je 2 Versionen der Legion Condor und der Luftwaffe darzustellen. Die Bauanleitung ist sehr übersichtlich und damit hilfreich, allerdings nur in Englisch. Wie für diese "Short-run" Bausätze üblich, ist viel Nacharbeit und Entgraten notwendig.

Von Superbausätzen kennt man eine üppigere Inneneinrichtung. Mit Hilfe der Fotoätzteile ist sie bei diesem Modell ausreichend genug, da durch die kleinen Einstieglöcher nicht viel zu sehen ist. Den Abschnitt 3 konnte ich weglassen, da ich mich für die DB#YJ entschieden hatte. Vorsichtig, wie ich nun mal bin, habe ich alles trocken zusammengefügt und richtig, der ganze Innenraum mußte nachgearbeitet werden, damit alles passend zusammengebaut werden kann.

Vor dem Zusammenkleben habe ich bei beiden Rumpfhälften das Loch für den vorderen Zapfen der Unterflügel aufgebohrt und jeweils 3 Fäden für die Verspannung aus 0,08 mm Angelschnur durchgesteckt und innen festgeklemmt, damit die Fäden nicht herausgezogen werden können. Der Rumpf kann nun zusammengeklebt werden. Anschließendem spachteln und schleifen.

Danach bringt man die Unterflügel, das Seitenleitwerk und die Höhenleitwerke an, ausrichten und gut trocknen lassen. Das Spachteln und Verschleifen der Ansätze ist obligatorisch. Jetzt habe ich die Fußrasten/-löcher tiefer gefräst, da sie auf Fotos deutlich als Löcher zu erkennen sind und das keine Federklappen davor angebracht sind.

Der nächste Abschnitt wird etwas schwieriger. Für das Anbringen der oberen Tragfläche und der Verspannung ist ein erneutes Studium der Zeichnungen/Fotos unerläßlich. Ich habe zuerst die Löcher für die Verspannung mit einem 0,5 mm Bohrer in die Tragflächen gebohrt. Achtung, verlaßt Euch nicht auf die vorhandenen Markierungen für die Verstrebungen. Bei meinem Bausatz waren auf der rechten Seite die Befestigungspunkte unter der oberen Tragfläche 1 cm zu weit nach innen. An den Bohrlochaustritten habe ich zur Seite eine Kerbe geschnitten, damit ich den Faden rechtwinklig wegführen kann und mit viel Klebe verschweißen kann, außerdem lassen sich die Fadenenden viel besser abschneiden.

Etwas problematisch ist die Befestigung der oberen Tragfläche an den Rumpf. Zuerst habe ich die kurzen N-Streben an der oberen Tragfläche angeklebt und gut trocknen lassen, aber so, daß die N-Streben sich gleichmäßig etwas zur Mitte neigten und darauf geachtet, daß der Abstand der Rumpfbreite entsprach, d.h. 1 mm geringer, damit man das Ganze mit etwas Spannung ansetzen kann. Die Befestigungspunkte am Rumpf habe ich etwas ausgefräst, damit die Stiele einen besseren Halt haben. Jetzt mit ausreichend Kleber die obere Tragfläche auf den Rumpf aufsetzen, ausrichten, unterstützen und trocknen lassen.

Die 2 x 3 Fäden straff durch die obere Tragfläche ziehen und mit Tesafilm erstmal nur fixieren. Die beiden Fadenenden aus der oberen Tragfläche werden links und rechts straff durch die untere Tragfläche gezogen und fixiert. Nun passen die großen N-Streben genau zwischen die Tragflächen. Exakt ausrichten, mit reichlich Kleber befestigen und auch die Bohrlöcher mit Kleber füllen. Trocknen lassen.

Die nächsten Schritte sind jetzt der Anbau des Fahrwerks und der anderen Kleinteile laut Bauplan. Die Abgasanlage habe ich erst nach dem Spritzen angebracht. Doch bevor das Modell gespritzt wird, könnte/sollte man noch ein paar Verbesserungen/Verfeinerungen gebaut werden, die ich noch auf Fotos herausgefunden habe, teilweise sind sie auch auf dem Bauplan zuerkennen, aber nicht im Bausatz vorhanden.

Die Abgasanlage erfordert noch einmal viel Einsatz beim Entgraten, Feilen usw., aber zum Schluß ist es bei mir nur ein Kompromiß geworden, denn so richtig passend habe ich die Anlage nicht hinbekommen. Ein "mm"-Fanatiker wird wahrscheinlich eine Krise durchlaufen, aber ich finde, ich habe wieder ein tolles Modell und endlich eine He 45 im Schrank!

Peter Susat, Medelby