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Lockheed F-104G CCV

Hasegawa 01987 - 1/72

Historisches: So sehr der Starfighter bekannt ist, so wenig weiß man, dass die F-104 G auch als Experimental-Flugzeug genutzt wurde. z. B. die DB+127 für ZELL-Versuche, Zero Length Launch = Null Längen Start. Ebenso für STOL-Versuche, Short Take Off and Landing, mit zusätzlichen Hubtriebwerken an den Flügelspitzen.

Besonders interessant ist die F-104 CCV. CCV ist die Abkürzung für Control Configured Vehicle, was im erweiterten Sinn ein Flugzeug mit künstlicher Stabilität bedeutet. Gesteuert wird durch bordeigene Computer, die die Fluglagenkontrolle übernehmen. Da der Pilot in Zukunft keinen mechanischen Steuerknüppel mehr haben soll, erfolgen alle Steuerbewegungen durch Computerbefehle. Fly-by-wire ist der Fachbegriff dafür. Zur Sicherheit waren die Computer in vierfacher Ausführung vorhanden.

Durch das Verschieben von 600 kg Bleischrot wurde das Flugzeug gezielt destabilisiert Auch der Entenflügel wurde für diesen Zweck genutzt, das war ein zusätzliches F-104 Höhenleitwerk. Als weitere Besonderheit ist die rechte Hälfte der rechten Seitenflosse verdickt und 2 starke Wülste auf dem Rumpf in Höhe der Tragflächenwurzeln als Verkleidung für die Querruderzylinder.

Nach Beendigung der Versuche beim WTD 61, Wehrtechnische Dienstelle 61 in Manching, wurde die CCV in Kisten verpackt und an das Wehrtechnische Museum in Koblenz geschickt.

Bau des Modells: Die Fertigung des Modells findet in zwei Schritten statt. Zuerst wird die F-104 ganz normal zusammengebaut, was, wie von HASEGAWA zu erwarten, problemlos vonstatten geht. Es gibt schon mehrere Bauberichte über die F-104, so dass ich mich dazu nicht weiter auslassen muss.

Der zweite Schritt ist der Anbau der Zusatzteile. Sie passen alle hervorragend, man muss allerdings Sekundenkleber benutzen. Die Positionen werden im Bauplan exakt angezeigt, sodass es keine Probleme gibt. Der einzige Fehler im Bauplan ist im Bauabschnitt 2 die Aufforderung 2 Löcher zu bohren. Ich habe es gemacht und konnte später die Löcher wieder zuspachteln.

Da die Maschine mehrere Flächen mit oranger Warnfarbe hat, bin ich in mehreren Schritten vorgegangen. Die Warnfarbeflächen zuerst in Weiß und dann erst die Signalfarbe. Gut durchtrocknen lassen und dann abkleben. Danach kommen die normalen Farben von hell nach dunkel.

Die Decals sind sauber gedruckt und sind ohne Schwierigkeiten zu verarbeiten. Es gibt 3 Decal-Varianten, die die gleiche Maschine zu verschiedenen Zeiten darstellen. Schutzlack über Alles und das Modell ist fertig.

Fazit: Ein sehr schönes „Sonder“modell. Tolle Idee von HASEGAWA ein Grundmodell mit ein paar Sonderteilen als Experimental-Flugzeug herauszubringen. Vielleicht gibt es irgendwann auch die „ZELL“-F-104 als Modell.

Peter Susat, Medelby (August 2012)