Bausatz: Nach dem Öffnen des Kartons hat man ein ordentlich verpacktes Modell vor sich und der gute Eindruck geht weiter, die einzelnen Gießäste sind sauber gespritzt und erfordern nur eine geringe Nacharbeit. Der Bauplan ist klar und übersichtlich und gut gegliedert. Erfreulich stellt man fest, daß mehrere Alternativ- Teile vorhanden sind, die problemlos den Bau einer Bf 109 B oder C Version erlauben.
Den ersten bitteren Wermutstropfen findet man, wenn man die Modellmaße kontrolliert. Spannweite: großzügig gemessen = 20,4 cm, ergibt umgerechnet 9,792 m. Nach eigenen Angaben sollen es 9.90 m sein. Rumpflänge: großzügig gemessen = 17,94 cm, entsprechen 8,61 m. Nach eigenen Angaben sollen es 8.70 m sein, d.h. am Modell fehlen in der Länge und in der Breite jeweils 2 mm. Ob das im Maßstab 1:48 zuviel ist, muß jeder für sich entscheiden. Für mich war es der Grund, das Modell jetzt "aus dem Kasten" zu bauen, und zwar als Bf 109 D-1, geflogen von Major Hannes Gentzen, 1939, GrpKdr JGrp 102.
Zum Modell: Das Cockpitinnere verdient ein dickes Lob. Bei diesen feinen und detailliert dargestellten Einzelheiten kann auch ein "mm"-Fanatiker nicht mehr viel verbessern. Es ist fast alles schon vorhanden. Der Zusammenbau der 10 Einzelteile ist problemlos und man setzt das Cockpit als eine Einheit in den Rumpf ein. Eine gute Lösung.
Die Rumpfschalen passen gut zusammen, waren aber bei meinem Modell nicht plan. Darum habe ich zuerst die hinteren Bereiche zusammengeklebt und nach dem Durchtrocknen den vorderen Bereich mit sanfter Kraft zusammengedrückt und mit Tesafilm usw. fixiert.
Die beiden Auspuffreihen habe ich etwas aufgebohrt, da sie in 1:48 zu gut zu erkennen sind. Sie sind zwar schon extra beigefügt, aber noch besser wäre es, sie würden dann auch entsprechend detailliert produziert.
Der nächste Kritikpunkt ist der Übergang von der Motor-MG-Abdeckung zur Motorabdeckung. Nur die Andeutung von 2 Schußkanälen ist in diesem Maßstab erheblich zu wenig. Dieses gilt sinngemäß auch für Teil C 4 (Lüftungshutze).
Die Kabinenabdeckung ist "nur" einteilig ausgeführt. Ich finde es gut, da ich meine Modelle immer mit geschlossener Kabine darstelle. Andere bevorzugen sicher eine 3-teilige Ausführung. Ideal wäre es doch, wenn man beide Formen vorfinden würde.
Der Übergang Tragfläche zum Rumpf erfordert etwas Nacharbeit.
Vorsicht beim Anbau der Höhenflossen, klebt man die Abstützungen in die vorgesehenen Löcher, bekommt man eine starke V-Stellung der Höhenflossen. Ich habe nicht überprüft, ob man die Abstützungen kürzen müßte, sondern bin den einfachen Weg gegangen und habe die Abstützungen ca. 3 mm weiter nach außen angeklebt.
Jetzt noch ohne Kommentar die Fahrwerke, Landeklappen und die restlichen Kleinteile angebaut und das Modell ist soweit fertig. Ich konnte es mir nicht verkneifen, noch 2 MG-Läufe in die leeren Schußkanäle zu kleben.
Die Abziehbilder sind wirklich exzellent und nach dem Überziehen mit Klarlack auch nicht mehr als Abziehbilder zu erkennen. Es soll das Lob der Abziehbilder nicht mindern, wenn ich sage, in diesem Maßstab dürften es gerne ein paar Decals mehr sein.
Fazit: Der Gesamteindruck des Modells ist gut. Positiv zu vermerken ist, daß man die Versionen B und C auch bauen kann, außerdem das Cockpit und die Abziehbilder. Allerdings kann das Gesamturteil über dieses Modell nur ausreichend sein, weil für den Maßstab 1:48 einfach zu viele Details fehlen bzw. nicht genügend detailliert sind.
Peter Susat, Medelby
