Historisches:
Die Ar 95 wurde 1936 von Dipl.-Ing. Blume als Seeaufklärer für viele Zwecke entwickelt. Die Seeversion wurde als Ar 95 W (Wasser) bezeichnet und aus den Ar 95 V1 - V3 sollte die A-Reihe entstehen, die Landversion wurde als Ar 95 L (Land) vorgestellt und mit den Ar 95 V4 - V6 sollte die B-Reihe vorbereitet werden. Doch auf Grund der zu geringen Leistungen ist nur eine kleine Serie der A-Reihe gebaut und eingesetzt worden.
Zum Modell:
MPM brachte 1999 die Ar 95 A (W) heraus und ein Jahr später die Ar 95 B (L). Beide sind sauber gespritzte Bausätze, die nur wenig Nacharbeit erfordern. Kleinteile, Motor und NACA-Haube, bei der L-Version auch das Fahrwerk, liegen als Epoxy-Teile bei. Die Abziehbilder könnten etwas reichhaltiger sein. Auch die Kabineneinrichtung ist etwas mager, Fazit ist, selber machen.
Der Rumpf passt auch ohne Zapfen hervorragend zusammen. Die einzige Nacharbeit ist das Entfernen des überstehenden Klebers. Gleiches gilt für den Ober- und Unterflügel. In der unteren Hälfte der oberen Tragfläche habe ich 4 Löcher auf der Innenseite der Markierungen für die Streben gebohrt, Angelschnur als Spanndrähte durchgezogen und innen befestigt, bevor ich die beiden Tragflächenteile zusammengeklebt habe. Da die Ar 95 V4 unbewaffnet war, kann man die im Bauplan vorgesehene Bewaffnung weglassen.
Der nächste Schritt war der Zusammenbau des Motors, eigentlich sollte das Step 1 sein. Ich bin froh, dass ich das mir jetzt erst vornahm, sonst hätte ich das Modell nicht weiter gebaut. Die Einzelteile des Motors sind ganz hervorragend aus Epoxy geformt, allerdings sind mit viel Arbeit diese feinen Teile zu entgraten. Danach werden die einzelnen Zylinder auf das Getriebe ein/angeklebt, dann die fotogeätzten Stößelstangen angebracht. Trocknen lassen. Und jetzt kam die Enttäuschung, dieses feine Gebilde passte trotz aller Mühe nicht in die präzise geformte NACA-Haube mit dem zu geringen Durchmesser.
Vor lauter Frust habe ich das Modell 2 Monate nicht angeguckt, dann habe ich den wesentlich schlechteren Motor aus einen Ar
196 - Bausatz geplündert und angebaut.
Da das Modell einheitlich RLM 02 gespritzt werden sollte, habe ich vor Anbau der oberen Tragfläche die Kanzelabdeckung abgeklebt und die hintere Öffnung provisorisch verschlossen. Jetzt mussten mit viel Akribie die Zwischenstreben angeklebt und ausgerichtet werden. Nachdem es gut durchgetrocknet war, wurde die obere Tragfläche aufgesetzt, die Spannfäden durch die untere Fläche gezogen, verspannt und dann alles angeklebt. Nachdem alles gut durchgetrocknet war, wurden die überstehenden Fäden abgeschnitten und verspachtelt.
Danach muß nur noch das Fahrwerk angebracht werden. Die nächsten Schritte sind dann reinigen/entfetten, alles in RLM 02 spritzen, die wenigen Abziehbilder anbringen und nachdem man noch mit mattem Klarlack über das gesamte Modell gegangen ist, ist das Modell fertig.
Nach einem vorliegenden Bild ist die Ar 95 V4 ohne Bewaffnung, total in RLM 02 und ohne Kennung, außer dem Hakenkreuz auf dem Seitenleitwerk, geflogen.
Peter Susat, Medelby