IPMS Hauptseite
Zurück

Supermarine Spitfire Mk II

Monogram - 1/48

Zur Spitfire kann man sich selbst den Spruch vom "Eulen nach Athen tragen" sparen, sie ist nun mal eines der berühmtesten Flugzeuge aller Zeiten und mich für auch eines der elegantesten. Obwohl die Hawker Hurricane zahlenmäßig eindeutig den größeren Anteil an der Luftschlacht um England 1940 zu tragen hatte, steht die fortschrittlichere Konstruktion von Mitchell immer im Vordergrund des Interesses.

Als alter Monogram - Fan griff ich damals zum recht preiswerten Wiederauflage - Angebot der Mk.II von Revell - Monogram. Die Teile sind in einem recht weichen grauen Kunststoff gespritzt, der bei näherem Hinsehen eine ganz leicht raue Oberfläche hat. Die Details sind mit feinen erhabenen Gravuren dargestellt, viele Teile haben Gussgrate und Sinkstellen. Es winkte also echtes "Old-Style-Modeling" mit viel Anpassen, Füllen und Schleifen!

Ärgerlich an diesem Modell sind die falsch dargestellten Höhenruder, die gezeigten "Scharniere" finden sich weder auf Fotos noch Risszeichnungen (Marco, danke für den Hinweis!). Die schönen Linien des Originals sind aber ansonsten sehr gut getroffen. Die Seitenwände des Cockpits sind teilweise mit Phantasiegeräten bestückt, das Visier ist leider nicht aus klarem Plastik, dafür ist das Instrumentenbrett sehr schön nachgebildet. Die Sitzgurte sind als Decals ausgeführt. Da die dreiteilige Haube zwar klar, aber etwas dick ist, ist nach Fertigstellung des Modells von all dem eh nicht viel zu sehen. Die Fahrwerksschächte sind ausreichend detailliert, die Räder zeigen die korrekten Fünfloch - Naben.

Beim Zusammenbau ergaben sich bis auf die schlechte Passung an den Übergängen Flügel-Rumpf und Rumpf-Höhenleitwerk wenig Probleme, die falschen "Scharniere" wurden zugespachtelt, die nötige durchgängig gerade Spalte nachgraviert. Die bereits an der rechten Rumpfhälfte angegossene Antenne wurde während des Zusammenbaues durch ein Stück Plastikschlauch, das sonst als Pinselschoner dient, gegen Bruch geschützt. Die Drahtantenne wurde wieder mittels eines zwischen die Seitenleitwerkshälften geklebten Stückes Nylon-Angelleine Stärke 0,1 mm dargestellt. Die Cockpitverglasung fixierte ich wie üblich mit Holzleim.

Die Bemalung erfolgte mit Gunze-Sangyo Farben: innen Interior Green H58, Unterseite Sky gemischt aus RLM 65 H67 und Flat White H11, Oberseite Dark Earth H72 und Dark Green H73, Propeller und Räder wurden in Flat Black H12, die Propellerspitzen mit RLM 04 Gelb H413 eingefärbt. Gunze-Farben verdünne ich für meine Badger 150-Airbrush 1:05 mit Aqua dest., das man als Batteriewasser überall billig kaufen kann. Das Arbeitsgerät reinige ich anschleißend mit 70%igem Isopropyl-Alkohol.

Als alle Farben gut getrocknet waren, erhielt das Modell einen Überzug mit Gunze Sangyo Klarlack glänzend H30, danach konnten die Decals problemlos aufgebracht werden. Ich entschied mich für die Maschine von Wing Commander Douglas Bader "D O B", obwohl er wohl mehr Flugstunden auf der Hurricane abgeleistet hat als auf der Spitfire. Etwas irritiert war ich über die deutlich rotbraune statt rote Farbe der Kokarden-Zentren, diese scheint aber laut Auskunft der Plane Talking - Hyper Scaleīs Aircraft Scale Modelling Discussion Group zufolge korrekt zu sein! Decals pflege ich übrigens immer randscharf auszuschneiden, das ist zwar zeitaufwendig, gibt aber in Verbindung mit einer vorausgehenden Glanzlackierung immer die besten Ergebnisse!

Zum Abschluss wurden das Fahrwerk, der Rückspiegel, die kleine Glaskuppel auf dem Rumpfrücken hinter dem Cockpit und das Staurohr unter der linken Tragfläche montiert und das Modell mit einer 1:2 Mischung aus Klarlack glänzend H30 und Klarlack matt H20 übernebelt. Fazit: ein Bausatz, der von der Teilequalität und den Details zwar nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist, aber mit Sorgfalt gebaut das Original noch immer sehr gut "rüberbringt"!

Den ausführlichen Artikel findet Ihr im Heft 1/2004.

Utz Schißau, Berlin

Literatur:
Pilotīs Notes, Spitfire IIA and IIB Aeroplanes Merlin XII Engines; Nowarra, H., Spitfire, Das Waffen-Arsenal Bd. 36, Podzun-Pallas; Munson, K. Die Weltkrieg II-Flugzeuge, Motorbuch; Munson, K. Kampfflugzeuge 1939 - 1945, Orell Füssli