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Albatros D.III Oeffag Serie 253

Eduard Weekend edition No.8242 - 1/48

Zum Vorbild und Modell: Über das Modell habe ich bereits im Anfang August einen Bericht angefertigt – nachzulesen bitte hier: Albatros D.III Oeffag Serie 153

Zusammenbau: Der Zusammenbau des Modells ging anfänglich sehr gut voran. Alle Bauteile fügten sich nahtlos und ohne viel Nacharbeit ineinander. Doch beim Zusammenfügen der Rumpfhälften erwies sich das ganze Innenleben meiner Maschine ca. 1mm zu breit so das ich dort noch diverse Schleifarbeiten durchführen musste. Trotzdem musste ich die Rumpfhälften danach mit etwas Druck zusammenpressen und ganz sicher werde ich hier beim zweiten Modell (der angekündigten Serie 153) mehr Aufmerksamkeit an den Tag legen müssen. Die Aussparungen für die unteren Flächen sind mir etwas kurz und schmal, der eine oder andere Millimeter mehr Tiefe oder Breite wäre mir hier sehr willkommen gewesen. Der Rest des Modells fügte sich danach wieder ohne Probleme zusammen, die Passgenauigkeit war hoch und das fertige Modell sieht schon im Rohbau sehr gut aus.

Bemalung: Für die Farben verwendete ich wie immer einen Mix aus verschiedenen Farben von Games Workshop (GW-Farben und Sprays von Citadel). Nach dem Zusammenbau der einzelnen Baugruppen wurde zuerst das Innenleben der Maschine mit einem Mix aus Skull White, Bleached Bone und Snakebite Leather bemalt. Die Holzmaserung mit dünnen Streifen Snakebite Leather wurde nur grob angedeutet, dafür kamen nach der Bemalung gleich 2 Schichten Washing mit Gryphonne Sepia zum Einsatz um die Konturen des Cockpits besser hervor zu heben. Das ganze wurde dann noch ganz leicht hell (Codex Grey mit einem Schuss Skull White) gebürstet bevor es dann an den Einbau der Gurte und diverser Kleinteile im Cockpitbereich ging. Im Gegensatz zur dtsch. Albatros D.III ist das Cockpit etwas besser instrumentiert, dafür ist vom Motor noch weniger zu sehen.

Genau so einfach gestaltete sich die erste äußere Bemalung der Maschine. Nach der Grundierung mit Spray aus der Dose (Skull White) wurde der ganze Rumpf mit dem gleichen Mix verschiedener Farbtöne wie die Innenseiten und noch einer dünnen Schicht Washing (Gryphonne Sepia) versehen. Danach wurden die einzelnen Holzplatten des Rumpfes mit dünnen Streifen (wieder dünnes Snakebite Leather) versehen – eine langwierige Arbeit die jedoch am Ende am fertigen Modell kaum zu sehen ist. Danach folgten zur Aufhellung 2 sehr stark verdünnte Schichten Skull White, darüber Gryphonne Sepia mit einem ganz kleinem Schuss Blood Red. Mit dem Ergebnis war ich, trotz der vielen dünnen Farbschichten, am Ende sehr zufrieden.

Alle Flächen und Ruder wurden anschließend mit einem Mix aus Bleached Bone und Skull White bemalt und anschließend dünn mit Skull White trockengebürstet um die erhabenen Spanten hervorzuheben. Für die Metallteile verwendete ich Mithral Silver und für die Reifen einen Mix aus Chaos Black, Blood Red und sehr viel Fortress Grey über das dünnes Bleached Bone gebürstet wurde.

Nach der kompletten Bemalung folgte das Aufbringen der gut gedruckten Abziehbilder ohne Probleme. Auf eine übertriebene Alterung verzichtete ich, als Verspannung verwendete ich wie üblich 0,3mm starken Draht und nach einer dünnen Schicht Mattlack aus der Dose war das Modell auch schon fertig.

Die Piloten: Obwohl in den österreichisch-ungarischen Fliegerkompanien (Fliks) die meisten Piloten eine nominell eigene Maschine hatten, kam es immer wieder vor, dass sehr viele Piloten regelmäßig andere Maschinen flogen und darauf Luftsiege erzielten. Daher fällt es oft schwer, heute noch zu sagen wer denn wirklich der Pilot einer bestimmten Maschine war, außer man kann das persönliche Emblem – so vorhanden – eindeutig zuordnen. Dieser Zustand lag sicher darin begründet, dass keine Flik J von 1916-18 ihre volle Stärke mit 18 Maschinen und 18 Piloten erreichte.

Die von mir favorisierte Oeffag 253.24 wurde in den Reihen der Flik 51J nachweisbar zumindest von deren Kommandeur, Oberleutnant Benno Fiala Ritter von Fernbrugg, Feldwebel („Zugsführer“) Eugen Bönsch und Korporal Josef Pfisterer geflogen wobei vor allen die ersten beiden zu den absoluten Spitzenkönnern der k.u.k. Luftfahrtruppe zählten. Obwohl Fiala und Bönsch nachweisbar noch Luftsiege auf Maschinen der Serie 253 erzielten, lassen sich keine davon eindeutig der 253.24 zuordnen. Alle Angehörigen dieser Flik verwendeten 1918 einen sechseckigen Stern als Emblem. So z.B. Eugen Bönsch anfangs einen kleineren roten Stern mit weißen Rand, später dann einen größeren schwarzen Stern mit weißen Rand dem wiederum ein schwarzer Rand folgte während Stabsfeldwebel Istvan Fejes jetzt den rot/ weißen Stern benutzte. Leutnant der Reserve Franz Rudorfer dagegen verwendete einen Stern mit rot/ gelben Inneren (womit diese Maschine auch seine persönliche sein könnte) und Leutnant Sigmund von Josipovich nutzte einen weißen Stern mit dünnen schwarzen Rand und Trennlinien zwischen den 6 Segmenten des Sterns.

Oberleutnant Benno Fiala Ritter von Fernbrugg war mit 28 bestätigten und 5 unbestätigten Luftsiegen der dritterfolgreichste Jagdflieger der k.u.k. Luftfahrtruppe. Am 16.06.1890 in Wien geboren, studierte er nach der Schule Maschinenbau und leistete 1910/11 als einjähriger Freiwilliger seinen Wehrdienst beim 1. Festungsartillerieregiment in Wien ab. Nach seiner Dienstzeit begeisterte er sich für die Luftfahrt doch erst mit dem heraufziehenden ersten Weltkrieg konnte er in der Fliegerei Fuß fassen. Obwohl bereits zur Artillerie eingezogen besuchte er den Kommandeur der k.u.k. Luftschifferabteilung, Emil Uzelac, der dem jungen Ingenieur kurzerhand eine Stelle als Technischer Offizier bei der Flik 1 verschaffte. Dort flog Fiala, noch 1914 zum Leutnant der Reserve befördert, als Beobachter bis er – über Umwege beim Fliegerarsenal Fischamena, und der Flik 19 (dort 2 Luftsiege als Beobachter) – endlich ab Anfang 1917 nach einer Verwundung eine Ausbildung als Pilot erhielt. Mitte 1917 kam er dann in der sehr erfolgreichen Flik 41J zum Einsatz, wurde jedoch nach 5 Wochen zur Flik 12D weiterversetzt. Dort erhöhte er seine Abschussbilanz auf 8 bevor er zur Flik 56J und nur wenig später als Oberleutnant und neuer Kommandeur zur Flik 51J versetzt wurde. Dort erzielte er in schneller Folge weitere Erfolge, darunter auch die „Camel“ von Lt. Alan Jerrard, einem Träger des Victoria Cross der in Gefangenschaft geriet. Seinen letzten Sieg errang er im August 1918 über einen der sehr schnellen italienischen Ansaldo-Aufklärer bevor er nach Wien versetzt wurde. Bei Kriegsende im November 1918 diente er im Stab des Inspekteurs der k.u.k. Luftfahrtruppe. In den nächsten Jahren studierte er wieder (Abschluss als Diplom-Ingenieur) und war ab 1925 persönlicher Assistent von Hugo Junkers in Deutschland. In dieser Funktion reiste er u.a. zu Verhandlungen in die USA, leitete kurzzeitig ein Flugzeugwerk in Polen und reiste nach Japan wo er der Firma Mitsubishi wertvolle Hilfe bei der Konstruktion von Ganzmetallflugzeugen leistete. Seine Zeit bei Junkers endete im Frühjahr 1933 als Hermann Göring ihn (in Folge früherer Differenzen zwischen Göring und Junkers) verhaften und ausweisen lies. In Österreich gründete er mit anderen Piloten zusammen in Wien ein Flugzeugwerk, danach arbeitete er in diversen Betrieben. Mit Beginn des zweiten Weltkrieges wurde er als Hauptmann zur Luftwaffe einberufen und diente unter anderen als Kommandant des Fliegerhorstes Hörsching bei Linz. Nach dem Krieg setzte er seine berufliche Laufbahn bei einer Wiener Fabrik fort. B. Fiala verstarb am 29.10.1964 in Wien – 3 Jahre später wurde der Flugplatz in Aigen in Ennstal ihm zu Ehren in „Fiala Fernbrugg“ umbenannt.

Feldwebel Eugen Bönsch wurde am 01.05.1897 in Groß Apau (Nordböhmen) als Kind Sudetendeutscher Eltern geboren. Mit 18 meldete er sich 1915 freiwillig zur k.u.k. Armee, wechselte jedoch schon nach kurzer Zeit auf eigenen Wunsch zur k.u.k. Luftfahrtruppe. Bei der Fliegerersatzkompanie (Flek) 6 diente er bis Anfang 1917 als einfacher Mechaniker bevor seinem Wunsch entsprochen wurde als Pilot ausgebildet zu werden. Bei der Flek 8 erwarb er am 22.06.1917 die österreichische Fluglizenz Nr. 700 und wurde kurz darauf zum Korporal befördert. Im August wurde er zur neuaufgestellten Flik 51J versetzt – einem Verband dem er bis zum Kriegsende treu blieb. Zwischen dem September 1917 und Oktober 1918 erzielte er insgesamt 16 bestätigte (und einen unbestätigten) Luftsiege, davon 6 (bzw. 7 Ballone) was ihm zu einem der erfolgreichsten und höchstdekorierten Unteroffiziere und später Feldwebel im Fronteinsatz machte. Ende Oktober 1918 lag die Einsatzstärke der Luftfahrtruppe am Isonzo bei nur noch 29 einsatzbereiten Maschinen denen die Italiener über 1000 entgegensetzen konnten! Doch E. Bönsch flog weiter und seine Maschine wurde bei einem seiner letzten Einsätze am 29.10.1918 brennend geschossen. Im letzten Moment konnte er sich mit einem Fallschirm retten… und flog sofort weiter! Zwischen den Kriegen arbeitete er unter anderen als Gastwirt in Nordböhmen. Zu Beginn des zweiten Weltkrieges wurde er erneut eingezogen doch seine vielen Auszeichnungen aus dem ersten Weltkrieg waren für einen Feldwebel zu hoch weshalb er kurzerhand zum Offizier befördert wurde. Als Hauptmann diente er lange als Platzkommandant in Oschatz/ Sachsen. Nach dem Krieg musste er seine Heimat verlassen und lebte bei seinem Bruder in Ehrwald in Österreich wo er auch am 24.07.1954 verstarb.

Quellen/Literatur:

Holger Schimpf, Erfurt (August 2010)