Die Antonow An-22 entstand Anfang der 60er Jahre als Großtransporter im Antonow-Konstruktionsbüro noch unter Führung von Oleg K. Antonow persönlich. Es gab natürlich einige Probleme im konstruktiven Bereich bei einem Flugzeug dieser Größe. Doch im Juni 1965 tauchte dieser Gigant der Lüfte erstmals auf dem Pariser Aerosalon in Le Bourget Paris auf und versetzte die westleiche Fachwelt in Erstauen, hatten doch die Vorserienmaschinen schon einige Weltrekorde erflogen.
Aktuelle Infos und Zeitpläne dazu: www.technik-museum.de
Da bei uns in Speyer eine Maschine dieses Typs im Technik Museum (Werknr. 01-03) steht, reizte es mich natürlich, den Bausatz von Amodel aus Kiew anzugehen. Der Frust beginnt allerdings schon beim Preis und setzt sich beim Öffnen des Kartons sowie bei den Vorbereitungsarbeiten fort. Der Rumpf besteht aus Glasfaserverstärktem Kunstharz, Tragfläche und Höhenleitwerk aus Resin. Alles andere sind Spritzgussteile und noch nicht einmal so schlecht. Bis alles vormontiert und angepasst ist, muss man einen Sonderkurs in Schleifen, Sägen und nochmals Schleifen absolvieren. Wobei man die Hauptteile wie Rumpf, Tragfläche und Leitwerk einzeln fertigen sollte, da ein Hantieren bei einem Modell dieser Größe sehr schwierig ist. Soweit so gut!
Nach Wochen harter Arbeit war alles für die Endmontage bereit und dann ging es an die Abziehbilder. Ich wählte die Variante der Aeroflot. Die andere Version wäre eine getarnte Maschine gewesen, wie sie im Afghanistan-Krieg eingesetzt war. Die Decals waren eine einzige Pleite und waren erst nach mehrmaligen Überzug mit Klarlack überhaupt zu gebrauchen. Das bei einem Bausatz dieser Hochpreisklasse. Die Lust nochmal einen Kit dieser Firma zu kaufen sank unter Null.
Trotz allem ein ungewöhnliches Modell, das bei seinem ersten Auftritt auf der "Faszination Modellbau" in Sinsheim 2006 viel Aufsehen und Staunen erregt hat.
Hans-Peter Schäfer, Speyer