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Vought-Sikorsky SB2U Vindicator

MPM - Maßstab 1/72

Original:

Die Vindicator war Vought-Sikorsky's erste Eindecker-Entwicklung, wurde im Jahre 1935 konstruiert und machte unter der Bezeichnung XSB2U-1 am 5. Januar 1936 ihren Erstflug. Die SB2U-1 trat 1937 in den Dienst der US Navy, und die nachfol­genden SB2U-2 und -3 des Marine-Corps waren bis auf Kleinigkeiten identisch.

Im Verlauf des Jahres 1938 wurde eine Anzahl dieser Flugzeuge von der französischen Regierung bestellt, doch wurden die meisten im Anfangsstadium des Krieges von den Deutschen zerstört oder erbeutet. Die letzten 50 Flug­zeuge der Bestellung wurden 1941 von Großbritannien über­nommen und erhielten von der Royal Navy den neuen Namen Chesapeake 1.

Sie wurden von der No. 37 Maintenance Unit (Wartungseinheit) übernommen, einige Zeit von der an Bord der RNAS Arbroath stationierten 728 Squadron erprobt und danach der No. 811 als Torpedobomber und Aufklärer zugeteilt. Es stellte sich heraus, dass die Startleistung der Chesapeake für den vorgesehenen Einsatz auf Geleitträgern zu gering war, und so gingen die Maschinen als Trainer und für Entwicklungszwecke an Ausbildungs- und Hilfseinheiten. Bis 1943 waren alle Maschinen im Dienst der Royal Navy ausgemustert.

Einsatzzweck:Erkundungsflugzeug und Sturzbomber
Spannweite:12,81m
Triebwerk:Ein 750 PS Pratt & Whit­ney R-1535-02 Wasp Stemmotor
Höchstgeschwindigkeit:389 km/h in 2900 m Höhe

Zum Modell:

Eigentlich habe ich mir die Vindicator von MPM nur zugelegt, weil aufgrund meiner Kauf- Unentschlossenheit die Vindicator von Special Hobby beim Händler auf unserer Ausstellung in Schönebeck schon weg war. Die Lackierungsvarianten der MPM- Maschine sagen mir persönlich überhaupt nicht zu. Aber ich hatte mich nach einem Blick in den Karton der gerade gekauften Ju-87G von Academy entschieden, das Modell an eben jenen Händler zurückzugeben (ich halte das von Hasegawa für besser), und somit noch Geld offen.

Gleich auf der Ausstellung habe ich dann auch begonnen die Teile zu entgraten, was gerade bei der Gitterkonstruktion des Rumpfskelettes im Cockpitbereich recht aufwendig ist. Der Führerraum selbst ist reichhaltig mit Details ausgestattet und passt auch gut zusammen. Der Bau des Rumpfes ist kein Problem.

Auch die Tragflächenhälften passten gut zusammen, aber bei der Montage derselben an den Rumpf stellte sich das erste größere Problem dar. Der Tragflächenansatz am Rumpf ist einfach zu breit geraten. Hier hilft nur, den Ansatz zu verschmalern. Leider stimmt damit das Profil der Tragfläche nicht mehr mit dem Rumpfteil überein. Am Rumpf muß soviel Material abgenommen werden, dass ich den Tragflächenansatz von innen verstärken mußte um noch eine ordentliche Klebekante zu erhalten. Auch war der Einsatz von erheblichen Mengen Spachtelmasse und die dazugehörigen Schleifarbeiten notwendig. Daß danach die Gravuren wieder hergestellt werden mußten ist absehbar.

Das nächste Problem ist die Motorenverkleidung. Diese ist am Ansatz im Durchmesser viel zu klein, so dass der Motor auf dem Modell sitzt wie Goofys Nase aus dem Micky- Maus Buch. Ich habe dort Abhilfe geschaffen, indem ich die Lüftungsklappen aufgesägt und nach außen gebogen habe. Dadurch konnte ich dann die Verkleidung über das Brandschott ziehen und verkleben.

Das Höhenleitwerk soll plan auf den Rumpf geklebt werden, es existieren keine Passstifte. Ich habe mich entschlossen, sicherheitshalber einen Metallstift durch das Modell zu ziehen und die aufgebohrten Leitwerksteile daran zu befestigen.

Der Lufteinlauf auf dem Motor erscheint mir falsch gestaltet zu sein. Auf allen Photos, welche ich im Internet fand, besitzt die SB2U-3 einen eckigen Einlauf. Nur bei der SB2U-2 ist dieser rund. Dabei habe ich gleich nach einer ansprechenderen Bemalungsvariante gesucht. Ich habe mich für eine SB2U-1 entschieden, welche von Hi-PM im Maßstab 1/48 herausgebracht wurde. Der Grund ist einzig darin zu sehen, dass die Seriennummer des Flugzeuges auf einem Bild lesbar war. (Ich setze voraus, dass der Hersteller des Bausatzes keinen Fehler gemacht hat)

Die SB2U-1 hat den gleichen Lufteinlauf wie die SB2U-3, also eckig. Für mein Modell musste damit ein neuer Stutzen gefertigt werden, was kein Problem, aber eine Fleißarbeit war.

Bei der Montage der Kleinteile stellte ich fest, dass die Gabel für den Schwenkmechanismus des Rumpfträgers und die beiliegende Bombe nicht zusammen passen. Entweder ist die Bombe im Durchmesser zu groß oder die Gabel zu klein. Ich habe die Bombe einfach weggelassen.

Die Fahrwerksabdeckungen wirken zwar auf den ersten Blick recht gut, jedoch bei der Montage stellt sich heraus, dass die Innenseiten schief abgegossen wurden. Dadurch sitzen sie in unterschiedlichen Winkeln am Fahrwerksbein. Ich habe sie etwas nach vorn gezogen und schräg ankleben müssen, um ein einigermaßen gerades Bild zu erhalten.

Die Lackierung in den Farben gelb, weiß, schwarz und silbern war recht einfach, nur im Heckbereich musste weiß nachgebessert werden, weil die Maskierung auf den Rundungen schlecht gehalten hat. Die weißen Zahlen und Buchstaben sind aus dem Eisenbahnzubehör und der Zylinder wurde mit Acrylfarbe aufgemalt. Diese hat den Vorteil, dass sie sich vom Revell- Lack abwaschen lässt, und auch im angetrockneten Zustand noch ablösbar ist. Nach der Versiegelung mit Mattlack ist die bemalte Stelle wieder grifffest.

Fazit: Verglichen mit den anderen Modellen aus der jüngeren MPM- Produktion schneidet die Vindicator durch ihre Passprobleme recht schlecht ab. Der Bausatz ist nur für Modellbauer mit reichlich Erfahrung geeignet und der Aufwand ist relativ hoch.

Karsten Rummer, Zittau (Februar 2008)