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Short S.C.7 Skyvan - Ein fliegender Koffer

Airfix - Maßstab 1/72

Das Original: Ende der fünfziger Jahre arbeitete die Firma F.G.Miles Ltd. an einem Konzept für ein zweimotoriges Transportflugzeug. Short erwarb die Rechte am Grundkonzept und kombinierte die Hurel-Dubois-Tragflächen mit einem Rumpf rechteckigen Querschnitts mit Heckladerampe. Der Antrieb des Prototyps bestand noch aus zwei Continental GTSIO-520-Kolbenmotoren.

Die SC.7 hob in dieser Konfiguration im Januar 1963 zum ersten mal vom Boden ab. Mit der ersten Serienmaschine lieferte man aber bereits Turbomeca- Turboprop- Triebwerke aus, ab der dritten Serie wurden die Triebwerke durch Garrett- Propellerturbinen ersetzt.

Die Serie 3M ist die militärische Version der Skyvan. Sie ist ein leichtes Kurzstrecken- Transportflugzeug mit quadratischem Rumpfquerschnitt, starren Fahrwerk mit Bugrad, zwei Propellerturbinen und einer Heckladerampe. Die großen Tragflächen ermöglichen dem Schulterdecker auch auf unbefestigten Flächen hervorragende Kurzstart- und Landeeigenschaften.

Die SC.7 findet als Truppen- und Frachttransporter im In- und Ausland Verwendung und wird auch zum absetzen von Fallschirmspringern genutzt. Des Weiteren sammeln mit der Skyvan die jungen Transportflugzeugpiloten genügend Flugstunden, um künftig ohne Verzögerung auf mehrmotorigen Transportflugzeugen zum Einsatz kommen zu können.

Quelle: Wikipedia Short S.C.7 Skyvan

Technische Daten
Länge:12,22 m
Höhe:4,60 m
Spannweite:19,79 m
Abflugmasse:6.215 kg
Triebwerke:zwei Garrett TPE 331-2-201 A mit je 533 kW
Reisegeschwindigkeit:270 km/h
Höchstgeschwindigkeit:360 km/h
Kraftstoffverbrauch:350 l/h
Dienstgipfelhöhe:8100 m
Reichweite:1100 km
Max. Abflugmasse:6215 kg
Transportkapazität:20 Soldaten oder 16 Fallschirmspringer oder 12 Krankentragen oder Lasten bis 2.268 kg

Das Modell : Der Bausatz der Short Skyvan von Airfix präsentiert sich in ca. 150 hellgrauen und durchsichtigen Plastikteilen. Das Alter von 30 Jahren ist ihm deutlich anzusehen. Nietenbepflasterte Oberflächen zieren den Rumpf und die dicken Fenster weisen tiefe Einsinkstellen auf.

Trotzdem nahm ich von meinem Vorhaben, den Kit aus dem Bausatz zu bauen keinen Abstand. Die Montagearbeiten der Kabineninneneinrichtung gingen zügig voran. Ich begann damit, die Löcher für die Bestuhlung zu bohren. Da ich jedoch die alternative NASA- Variante des Bausatzes bauen wollte, war dieses ein grober Fehler. Erst bei den späteren Montageschritten der Bauanleitung wird erläutert, dass dazu die seitlichen Sitzbänke angebracht werden müssen. Da ich das Flugzeug mit geöffneter Klappe bauen wollte, wären die Löcher sehr störend gewesen. Um mir die Spachtel- und Schleifarbeiten zu sparen, bin ich dann doch auf die Olympic- Maschine umgeschwenkt, was wiederum im Endeffekt nicht notwendig gewesen wäre, da ich die Klappe doch geschlossen eingebaut habe. Grund dafür waren die dicken Scheiben mit Ihren großen Ansatzflächen, welche durch die offene Heckklappe unmöglich aussehen. Den Mehraufwand zur Anfertigung neuer Scheiben habe ich jedoch gescheut.

In der Bauanleitung wird gesagt, dass 10 g Ballast im Rumpf untergebracht werden sollen, was ich auch mit Bleikugeln aus dem Anglerbedarf getan habe.

Der weitere Bau ist einfach. Allerdings muss im Bereich der Tragflächenansätze und der Stützstreben erheblich gespachtelt und geschliffen werden. Leider geht dieses nicht ohne Spuren an den Nietenreihen ab.

Nach Fertigmontage musste ich feststellen, dass meine Skyvan sich auf das Heck setzte. Deshalb musste der Bug nochmals aufgesägt werden. Nach Zugabe von weiteren 10 Gramm Blei stand das Flugzeug endlich auf seinen Rädern. Leider haben die Gravuren auf der Rumpfspitze dabei etwas gelitten.

Bereits vor dem Einbau der Scheiben habe ich auf den Rumpfseiten dunkelblaue Farbe aufgespritzt. Nach der Montage hatte diese sich jedoch teilweise wieder abgegriffen, so dass ich nachlackieren musste. Danach wurden die Rumpfstreifen maskiert.

Durch die Nietenoberfläche lagen die Maskierfolien für die blauen Flächen jedoch schlecht auf der Oberfläche an. Die Vernebelungen sind so stark, dass alle farblichen Teile nochmals mit dem Pinsel aufgetragen werden mussten. Deshalb rate ich jedem, die Maschine nur weiß zu spritzen und sich genügend blaue Abziehbilder zu besorgen. Aufpinseln sollte man nur im Notfall, wenn man eine ruhige Hand hat.

Fazit: Durch die große Teilezahl und diverse Ungenauigkeiten nimmt der Bausatz etwas mehr Zeit in Anspruch, ist aber trotzdem nicht schwer zu bauen. Der große Kastenrumpf in Verbindung mit den schnittigen Triebwerken und den schlanken Flügeln lässt das Modell so skurril aussehen, dass es in seiner Hässlichkeit schon wieder schön ist.

Karsten Rummer, Zittau (2004)