Original: Der Rennpilot Bob Pond nahm bereits oft an den Reno air races teil. Jedes Jahr werden dort mehrere der unersetzlichen Warbirds aus dem zweiten Weltkrieg geflogen und dabei beschädigt oder sogar zerstört. Um diese seltenen Maschinen zu schützen, wandte er sich an Burt Rutan und die Firma Composite Aircraft mit dem Auftrag zur Entwicklung eines modernen Rennflugzeuges für die Unlimited Class.
Rutan nahm sich der Sache an und entwickelte unter der Nummer Mod. 158 den Pond Racer. Es handelte sich dabei um ein zweimotoriges Flugzeug in Leichtbauweise unter Verwendung moderner Kunststoffe. Der leichte und stabile Rumpf bestand aus einer Kombination von Fiberglas und Kevlar. Angetrieben wurde die Maschine von zwei modifizierten 3-Liter V-Motoren Nissan VG30 für Rennautos, Originalleistung mit Turbolader 1.000 PS (750 kW). Für die Pond Racer wurden diese von der Firma Electromotive jedoch auf 600 PS (450 kW) eingedrosselt und trieben je einen Vierblatthochleistungspropeller über Untersetzungsgetriebe an.
Erstmalig nahm der Pond Racer am Rennen in Reno 1991 teil. Die Maschine wurde zur Überführung mit Flugbenzin betrieben und sollte für das Rennen auf ein Methanolgemisch umgestellt werden. Aufgrund regelungstechnischer Probleme gelang die Umstellung jedoch nicht. Das Flugzeug konnte sich trotzdem unter Pilot Rick Bricket mit 640 km/h für die Silver Class qualifizieren. Am Rennen selber nahm die Maschine aufgrund von weiteren Motorproblemen und einem Brand im linken Triebwerk nicht teil. Durch das Feuer und die Hitze kam es zu erheblichen Beschädigungen am Flugzeug
1992 konnte mit dem Flugzeug in der Bronze Class der zweite Platz belegt werden. Pilot war wieder Rick Brickert. Aus den Erfahrungen der Vorjahre erhielt das Flugzeug am Boden lange Schläuche zur Ableitung der heißen Abgase.
Beim Qualifying zur Air Race 1993 kam es dann zur Tragödie. Die Maschine verlor Öl und signalisierte einen Motorausfall. Der Pilot, Rick Brickert, war offensichtlich kurzzeitig abgelenkt und bekam Bodenkontakt. Die Maschine wurde vollständig zerstört und der Flugzeugführer verlor sein Leben. Das Projekt wurde daraufhin eingestellt und bis heute wurde kein spezieller Unlimited Class Racer realisiert.
Technische Daten: | |
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Länge: | 6.1 m |
Spannweite: | 7.7 m |
Leergewicht: | 1.588 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 643.8 km/h |
Triebwerk: | 2 × Electromotive VG-30 je 600 Ps (450 kW) |
Quelle: Wikipedia
Zum Modell: Bei dem Kit der Firma Cobra handelt es sich um einen Resinbausatz von mittlerer Qualität. Die Bauanleitung ist bebildert und zeigt jeden einzelnen Schritt - gewöhnungsbedürftig, aber nicht schlecht. Der Preis liegt mit zirka 60 Euro im oberen Segment, aber es ist auch ein interessantes und seltenes Modell. Eine erste Kontrolle zeigte, dass in meinem Kit alle wichtigen Teile komplett waren, die Kabinenhaube zwar doppelt, aber unsauber gezogen und verbeult beilag.
Der Zusammenbau der wichtigsten Teile geht relativ einfach, man kommt jedoch um Spachtel- und Schleifarbeiten nicht herum. Insbesondere die Übergänge zwischen Tragfläche und Motorträgern benötigen Nacharbeit. Den Höhenleitwerksträger habe ich sicherheitshalber verstiftet. Um eventuelle Fehlstellen besser erkennen zu können, wurde das Modell zwischengrundiert.
Nach Beseitigung kleinerer Unebenheiten ging es mit der Montage der Einläufe und Stabilisierungsflächen weiter. Die Passgenauigkeit ist gut jedoch auch hier sind kleine Nacharbeiten erforderlich.
In der Kabine fand eine Reihe sehr kleiner Resinteile Platz. Leider trübt die Kabinenhaube, wie schon befürchtet, den Gesamteindruck an dieser Stelle. Die Abgrenzung der Haube auf dem Rest des Tiefziehrahmens ist fehlerhaft und das Teil dadurch zu klein. Zudem ist sie extrem dünn, so dass eine Anpassung an den Rumpf nur mit Abstrichen möglich ist. Die zweite Haube in meinem Bausatz hatte so starke Verwerfungen, so dass sie nicht einsetzbar war. Ich habe mit dünnen Evergreenprofilen den Spalt zwischen Cockpitwand und Haube verkleinert und trotzdem viel spachteln und schleifen müssen. Neben dem Aufwand ist der Klarsichtbereich dadurch etwas zu klein und die Ansetzstelle unsauber geraten, was die Genauigkeit und Optik des sonst gut gelungenen Modells negativ beeinflusst. Um das Modell nicht noch zu "verschlimmbessern" habe ich von weiteren Schritten, wie eine eigene, tiefgezogene Haube verzichtet
Die Lackierung erfolgte nach zwei Schleif- und Grundierungsvorgängen mit Revell Emaillack weiß, glänzend. Die Abziehbilder lassen sich gut verarbeiten, allerdings sind die Längsstreifen geringfügig zu kurz geraten. Die Seitenleitwerksmarkierung sitzt dadurch etwas weit vorn und die Spitzen der Streifen etwas zu weit hinten.
Weiter ging es mit dem Anbau und der Bemalung der Kleinteile. Insbesondere die Propeller benötigen ein gehöriges Maß an Aufmerksamkeit. Sie haben einzelne Blätter und sollen nur stumpf an den Rumpfträger geklebt werden. Ich habe in die Rümpfe Messinghülsen eingesetzt und die Propeller mit einer Achse versehen. Dadurch bleiben sie beweglich. Die Propellerblätter sind am Ende zu schmal. Glücklicherweise sind sie auch ein wenig zu lang, so dass man die Ansätze etwas kürzen kann. Die Befestigung erfolgt mit Messingstiften, wobei man allerdings darauf achten sollte, dass sie etwas außermittig sitzen. Dadurch ergibt sich dann, dass die Abströmseite eines jeden Blattes etwas länger ist.Die restlichen Teile sind kein Problem mehr. Bei meinem Bausatz haben lediglich die Spurstangen gefehlt, dafür hatte ich die doppelte Anzahl Lufteinläufe. Ein Griff in die Grabbelkiste förderte recht schnell zwei passende Ersatzteile zu Tage.
Zum Schluss erfolgte noch eine Nachbesserung der Fehlstellen in der Lackierung, eine Versiegelung mit Mattlack, leichtes Washing und etwas trockenbürsten.
Fazit: Eigentlich ein ganz gutes Modell, negativ sind nur der hohe Preis und die katastrophale Kabinenhaube.
Karsten Rummer, Zittau (gebaut 2013)