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Lockheed P-80C

Airfix - Maßstab 1/72

Das Original

Die Lockheed P-80 Shooting Star war der erste Düsenjäger der USA. Sie kam für den 2. Weltkrieg zu spät, wurde aber in größeren Zahlen über Korea eingesetzt. Dort konnte sie sich allerdings als Jäger nicht durchsetzen.

Die Entwicklung begann bereits 1943. Da keine Entwicklungen eigener Strahltriebwerke erfolgt war, griff man auf das britische Halford H-1 B Strahltriebwerk zurück. Das Flugzeug war konventionell mit Ganzmetallrumpf als Tiefdecker und Bugradfahrwerk ausgelegt. Der erste Prototyp flog unter der Bezeichnung XP-80 erstmals am 8. Januar 1944. Da das vorgesehene Originaltriebwerk durch einen Unfall zerstört wurde, erhielt er eine Turbine, die vom Prototyp der britischen de Havilland Vampire ausgebaut und in die USA geschickt wurde. Mit diesem Flugzeug konnte eine Geschwindigkeit von 808 km/h erreicht werden.

Da de Havilland nicht in der Lage war, genug Triebwerke für eine Serienproduktion der P-80 zu liefern, sollte eine Lizenzfertigung aufgenommen werden. Verträge kamen nicht zustande.

Der zweite Prototyp flog erstmals am 10. Juni 1944 mit einem Whittle I-40- Triebwerk. Da dies jedoch größer war als das H-1 musste für die folgenden Prototypen der Rumpf vergrößert werden. Die zweite XP-80 erreichte eine Geschwindigkeit von 903 km/h, ging aber bei einem Testflug am 20. Oktober 1944 verloren. Spätere Serienmodelle wurden mit einem Triebwerk Allison-GE J33 (amerikanische Weiterentwicklung des I-40) ausgerüstet.

Bis Ende des zweiten Weltkrieges wurden 45 Maschinen ausgeliefert, nur vier YP-80 gelangten in dieser Zeit noch nach Europa. Zwei Maschinen wurden in Großbritannien stationiert, hatten jedoch nur eine kurze Lebenszeit, da eine von ihnen im Flug explodierte und die andere nach einem Triebwerksausfall des dort eingebauten Rolls-Royce Nene bruchlandete. Die anderen beiden Maschinen kamen nach Italien, kamen aber bis Kriegsende nicht in den Kampfeinsatz.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Produktion fortgesetzt. Es entstanden die Modelle P-80A, B und C. Eine modifizierte P-80B - mit der Bezeichnung XP-80R - stellte am 19. Juni 1947 einen Geschwindigkeitsrekord mit 1.003,9 km/h auf. Ab Juni 1948 wurde die Bezeichnung in F-80C geändert. Insgesamt wurden 1.732 P-80 bis zur Einstellung der Produktion im Jahre 1950 gebaut.

Der erste Kampfeinsatz fand im Korea-Krieg statt, hauptsächlich mit der P-80C. Am 8.November 1950 gelang der weltweit erste Sieg in einem Luftkampf zwischen Strahlflugzeugen, bei dem eine nordkoreanische MiG-15 von einer US-amerikanischen P-80 durch den Piloten Russell J. Brown abgeschossen wurde. Grundsätzlich waren die P-80 den russischen Jets jedoch nicht gewachsen und wurden deshalb bald von der F-86 Sabre abgelöst. Sie wurden noch einige Zeit in eine Rolle als Bodenangriffsflugzeug oder Aufklärer eingesetzt.

Die P-80 wurde auch in einige südamerikanische Länder exportiert: 33 nach Brasilien, 18 nach Chile, je 16 nach Kolumbien, Ecuador und Peru, sowie 14 nach Uruguay.

Für Schulungs-Einsätze wurde eine zweisitzige Variante mit der Bezeichnung T-33A entwickelt. Die P-80 bildete auch die Basis zur Entwicklung der F-94 Starfire.

Das Modell:

Der Bausatz von Airfix stammt noch aus älteren Tagen. Er besteht nur aus wenigen, recht einfach gestalteten Teilen. Da insbesondere das Cockpit etwas spartanisch eingerichtet ist, habe ich den Ätzteilbogen von Extratech beim Bau mit verwendet. Er bietet eine ausreichende Detaillierung des Innenraumes.

Die Passgenauigkeit der Teile ist dem Alter entsprechend, das heißt, ohne Spachtelmasse kommt man nicht aus. Insbesondere die Tragflächenübergänge und die Rumpfnaht weisen starke Spalten und Versetzungen auf. Es ist schade, dass durch die Schleifarbeiten die positiven Gravuren abgetragen werden. Da die komplette Neugravur eines Modells nicht meine Sache ist, muss ich damit leben.

Die Lufteinläufe wurden etwas ausgedünnt und eingeklebt. Auch dabei waren wieder reichlich Spachtelmasse und Schleifarbeiten nötig. Die kleinen, seitlichen Lüftungsgitter verschwanden vollständig und mussten aus kleinen Plastikstreifen neu nachgebildet werden.
Die Fahrwerksschächte besitzen eine rudimentäre Nachbildung von Kabeln und Streben, die leider nichts mit dem Original gemeinsam haben. Zudem wird der Gesamteindruck der Hauptfahrwerksschächte durch den starken Spalt des Flügelansatzes getrübt. Der Aufwand zur Änderung war mir zu groß. Deshalb beließ ich die Schächte wie vorgesehen. Hier wäre ein Ätzteil recht hilfreich gewesen.

Bei den Fahrwerksklappen war ich lange hin und her gerissen, ob die Bausatzteile oder die Ätzteile günstiger sind. Die Abdeckungen des Hauptfahrwerkes weisen bei der F-80 stark gewölbte Innenbleche auf. Die Darstellung dieses Details ist mit Ätzteilen nicht möglich. Die Plastikklappen des Bausatzes entsprechen dort zwar eher dem Original, sind aber insgesamt zu dick ausgefallen. Ich habe mich für die geätzten Klappen entschieden.

Im Bausatz liegen 2 verschiedene Paare der Außentanks bei. Ich habe mich für die kleinen, dicken Standardtanks der früheren Variante entschieden. Sicher ist es Geschmackssache, ob man die schlankeren und längeren Misawa- Tanks einsetzt.

Die Lackierung der Maschine in Aluminium ist unspektakulär. Die Abziehbilder sind jedoch nicht ganz einfach anzubringen. Sie besitzen eine gute Deckkraft, schmiegen sich aber trotz Weichmacher schlecht an die Rundungen. Zudem sind sie noch im Rot/ Weißbereich (Sicherheitsmarkierungen) versetzt gedruckt. Leider habe ich das erst zu spät bemerkt, da ich gerade diese Decals zum Schluss angebracht habe.

Fazit: Leichter Bau eines mäßigen Modells, das man nur mit viel Aufwand verbessern könnte.

Karsten Rummer, Zittau (August 2008)