Ende des Jahres 1942, als bei Stalingrad von deutscher Seite die neuen Bf 109 G und Fw 190 A-4 erstmals eingesetzt wurden, begann das Entwicklungsbüro Jakowlew mit den Projektierungsarbeiten zur Verbesserung der Jak-1M. Die Maschine zeichnete sich durch um 300 kg reduzierte Masse und um 3,00 m² verringerter Flügelfläche aus.
Chefkonstrukteur Jakowlew schreibt in seinen Memoiren, dass ihn seit Ende 1942 die Idee bewegte, das perfekte Jagdflugzeug zu schaffen. Seit dem Beginn der militärischen Flugzeugentwicklung wurden die Jagdflugzeuge zwar schneller, führten Funkgeräte und eine stärkere Bewaffnung mit sich, wurden zugleich aber immer schwerer und brauchten deshalb auch immer stärkere Motoren, die ihrerseits schwerer als ihre Vorgänger waren und mehr Treibstoff verbrauchten. Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, wurde unter Berücksichtigung der angespannten Situation der sowjetischen Massenproduktion in Kriegszeiten die Jak-1 als Ausgangsmodell in Hinblick auf deren Gewicht und Aerodynamik überarbeitet. Die Flügelfläche wurde verringert und die Aerodynamik konnte durch die Verlegung des Wasser- und Ölkühlers ins Innere bzw. in die Tragflügelwurzeln, ein komplett einziehbares Fahrwerk und eine strömungsgünstige Kabinenverglasung verbessert werden. Sämtliche Flugzeugteile wurden auf eine mögliche Gewichtsreduzierung untersucht. Durch das Weglassen von Holz- und die Verwendung von Duralholmen in den Tragflächen konnte schließlich erreicht werden, dass die Jak-3 mit 2.650 kg Startgewicht das leichteste Jagdflugzeug des Zweiten Weltkrieges wurde.
Die Flugerprobung begann im April 1943 und im Spätherbst wurden im Nowosibirsker Werk 153 die ersten Flugzeuge gebaut. Die Jak-3 wurde ab Ende 1943 an die Jagdstaffeln ausgeliefert. Sie erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 646 km/h in 4.650 m Höhe. In Bodennähe schwanken die Geschwindigkeitsangaben zwischen 570 km/h und 590 km/h.
Als der Einsatz begann, zeigte sich die Jak-3 der damals ebenfalls eingesetzten Messerschmitt Bf 109 G in puncto Wendigkeit und Steigfähigkeit bis 4.000 m Höhe gewachsen oder auch überlegen, die Reichweite ließ jedoch zu wünschen übrig. Am deutlichsten wurde der Eindruck des neuen Jägers Ende 1944, als das deutsche Luftwaffenoberkommando den Befehl ausgab, Luftkämpfe mit der Jak-3 („Jak ohne Ölkühler)“ unter 5.000 m Höhe zu vermeiden. Die Hauptaufgabe der Jak-3 bestand im Zusammenwirken mit den Bodentruppen. Sie schützte als Begleitjäger die in großer Zahl eingesetzten Schlachtflugzeuge des Typs Iljuschin Il-2 vor gegnerischen Jägern, diente selbst als leichter Bomber sowie als schnell und steil startender Abfangjäger für geringe Höhen. Alle Jak-3 wurden ab Werk mit einer dicken Schicht Wachspolitur versehen, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Außer von den sowjetischen Luftstreitkräften wurde das Muster von dem 1943 in der UdSSR nur aus französischen Piloten gebildeten Jagdfliegerregiments Normandie-Njemen sowie vom 1. polnischen Jagdfliegergeschwader „Warszawa“ geflogen. Insgesamt wurden 4.848 Maschinen dieses Typs gebaut. Nach dem Kriegsende wurde die Jak-3 auch an osteuropäische Staaten in der sowjetischen Einflusssphäre abgegeben.
Technische Daten | |
---|---|
Spannweite | 9,20 m |
Länge | 8,49 m |
Höhe | 2,42 m |
Leermasse | 2.105 kg |
max. Startmasse | 2.660 kg |
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe | 570 km/h |
Höchstgeschwindigkeit in 3.100 m Höhe | 655 km/h |
Steigzeit auf 5.000 m Höhe | 4,1 min |
Reichweite | 900 km |
Dienstgipfelhöhe | 10.700 m |
Bewaffnung | eine 20-mm-MK SchWAK oder eine 23-mm-MK MP-23WW und zwei 12,7 -mm-MG UBS |
Quelle: Wikipedia: Jakowlew Jak-3
Das Modell Bereits vor Jahrzehnten, als es noch die gute, alte DDR gab und Modellbausätze unter der Hand wie Goldstaub gehandelt wurden, habe ich eine Jak-3 gebaut. Diese entstammt den Anfängen meines Modellbaulebens und ist eigentlich eine umgebaute Jak-1M. Dabei wurden nicht alle Feinheiten umgesetzt und die Lackierung und Markierung mit Pinsel und Nitrolack aufgetragen. Es war also Zeit für eine richtige Jak-3.
Bei meinem örtlichen Modellbauhändler konnte ich mir den Bausatz von Heller und einen Ätzteilbogen von Eduard besorgen. Das Modell wurde zusammen mit einer Jak-9b und dem Notfallwerkzeug in den Urlaub genommen.
Der Bausatz der Jak-3 ist schon etwas älteren Datums und mit seinen positiven Gravuren nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Trotzdem ist die Gratbildung minimal und die Teile passen sehr gut. Der Bausatz ist genau das Richtige zum Bau ohne die komplette Modellbauwerkstatt.
Das Modell wurde im Prinzip aus der Schachtel gebaut und mit den Zurüstteilen verfeinert. Die Ätzteile finden vor allem in der Kabine und bei den Fahrwerkschächten Anwendung. Sie werten diese Bereiche deutlich auf.
Die Kabinenhaube könnte etwas dünner sein. Sie ist nicht ganz verzerrungsfrei und nimmt teilweise die Sicht auf die Inneneinrichtung. Wahrscheinlich wäre hier die Variante des Ziehens einer neuen Haube besser gewesen.
Bei der Lackierung habe ich mich für eine etwas exotische Variante entschieden. Ich habe wenige Tage zuvor einen Beitrag in der „Klassiker der Luftfahrt“ über genau diese Maschine gelesen, welcher mich zum Nachbau inspiriert hat. Da sich der Kompressor im Reisegepäck nicht sehr gut macht, wurden die Farben komplett mit dem Pinsel aufgetragen.
In einer Kiste, mit Zellstofftaschentüchern ausgestopft, trat das fertige Modell seinen Weg in die heimische Bastelvitrine an.
Fazit: Leicht zu bauen und gar nicht mal so schlecht für sein Alter.
Karsten Rummer, Zittau (April 2008)