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Eurocopter EC-145

Revell - Maßstab 1/72

Das Original: Bei dem EC-145 handelt es sich um eine modernisierte und verlängerte Version des Hubschraubers BK-117. Er wurde Mitte der 1990er Jahre entwickelt und zuerst mit BK-117-C2 bezeichnet. Das Grundkonzept mit seitlichen Schiebetüren und geteilter Hecktür wurde beibehalten, jedoch hat das neue Modell eine verlängerte Kabine. Das Aussehen wurde im vorderen Bereich ähnlich der kleineren EC 135 gestaltet.

Der freiliegende Heckrotor wurde ebenfalls von der BK 117 übernommen. Durch eine Neukonstruktion des Hauptrotors konnten die Flugleistungen erheblich verbessert werden. Der Hubschrauber ist dadurch auch leiser auch leiser als die BK 117. In Deutschland erhielt der EC 145 am 20. Dezember 2000 ihre Musterzulassung. Er wird im In- und Ausland oft bei der Polizei, im Zivilschutz und in der Luftrettung verwendet

Die US Army setzt die Maschine als UH-72A Lakota ein. Der Hubschrauber wird vornehmlich für Rettungs- u. Katastropheneinsätze u.a. bei den fliegenden Verbänden der US-Nationalgarde eingesetzt. Insgesamt wurden 322 Exemplare bestellt, die unter der Führung von American Eurocopter in Zusammenarbeit mit Sikorsky gebaut werden.

Im europäischen Bereich lautet die Bezeichnung für die militarisierte Version EC645. Der Hubschrauber ist gegenüber dem Zivilen Typ nur wenig verändert. Der Hubschrauber erhält seitliche Waffenträger, ein nachtsichtfähiges Zielortungs- und Kennzeichnungssystem, das Video- und Kommunikationssystem VUIT-2 sowie Hellfire- Raketen. Außerdem können Revolverkanonen angebracht werden. Die EC645 erhält unter der Hubschraubernase ein optisches Infrarot-Sichtsystem.

Der Baubericht: Nachdem ich gesehen habe, dass schon ein Bericht auf der IPMS- Seite existiert, wollte ich eigentlich keinen mehr schreiben. Da ich jedoch eine ganze Reihe von Kritikpunkten habe, auf die dort nicht eingegangen wird, habe ich mich entschlossen, auch meine Meinung zu dem Modell kund zu tun. Aufgrund von einigen Problemen beim Bau hat sich dieser bei mir über längere Pausen, in denen ich wieder neue Energie tanken musste, hingezogen.

Das Modell: Ich habe mir die VIP- Version dieses Hubschraubermodells gekauft. Der Bausatz mit seinen sauber gearbeiteten Rumpfhälften und filigranen Teilen macht einen hervorragenden ersten Eindruck. Leider ist die Montage nicht so problemlos wie gedacht.

Sie beginnt mit dem Innenraum. Dieser ist gut detailliert und die Inneneinrichtung ist schnell montiert. Danach werden die Scheiben eingesetzt und der Rumpf zusammengebaut. Aber da zeigt sich das erste Problem, es passt einfach nichts. Die Bodenplatte ist ca. 3mm zu lang und die Sitze zu hoch. Ich musste die hinteren Sitze wieder demontieren, die Füße bis auf einen kläglichen Rest abschneiden und die Platte im nach hinein kürzen. Ich habe mir später die Bilder im Baubericht von Rainer Pohlman angesehen, der in meiner Bauzeit entstand. Dort wurden die hinteren Sitze nach vorn versetzt in die Fußkonsolen hineingesetzt. Vielleicht ist das die bessere Variante.

Auch die Passung der Scheiben ist schlecht, sie sind zu klein. Es entstehen breite Spalten und auch die Krümmung stimmt nicht immer. Dazu kommt, dass die Ansätze der Gußrahmen so schlecht positioniert wurden, dass sie teilweise eine hässliche Fehlstelle auf dem Glas hinterlassen. Besonders auffallend ist das an der Frontscheibe und den hinteren Fenstern.

Der schwarze Rahmen im Innenraum, der nach Bauanleitung aufgemalt werden soll, ist auch keine besonders elegante Lösung. Die Ränder der Scheiben sind sehr uneben, so dass nach der Lackierung diese Fehlstellen noch mehr auffallen.

Der Rumpf besitzt eine schlechte Passung. Es entstehen bei der Montage eine ganze Reihe Spalten und Versetzungen. Die schlecht passende Innenausstattung tut ihr übriges. Von Revell ist man da eigentlich besseres gewöhnt.

Nach dem Zusammenbau des Rumpfes ist von der Innenraumgestaltung nicht mehr viel zu sehen. Das Problem sind die dicken, gewölbten Scheiben, welche den Einblick verzerren und nur wenig Licht in den Raum lassen.

Die Rotorblätter haben einen leichten Versatz an der Nahtstelle der Formen. Sie müssen verschliffen und in Form gebracht werden . Ob sie danach in der Breite mit dem Original übereinstimmen wage ich zu bezweifeln, aber wer merkt das schon?

Der Heckausleger ist schnell montiert. Auch er muss allerdings an der Nahtstelle stark verschliffen werden und passt sich in das bisherige Bild des Bausatzes ein.

Die Fahrwerkskufen haben zur Abwechselung mal gut gepasst. Nach der Montage der Schiene auf halber Höhe war die ganze Konstruktion auch recht stabil.

Die Antennen und Kleinteile sind schnell montiert, von guter Qualität und passen auch. Aber Vorsicht! Ich habe am Heckausleger alle vorgezeichneten Löcher gesetzt, aber das zweite von vorn wird nicht benötigt. Ungünstig ist auch, dass im Rumpf Vertiefungen für den Anbau einer Seilwinde vorhanden sind. Diese müssen verspachtelt und verschliffen werden. Ich hätte mir an dieser Stelle auch von innen markierte, durchzubohrende Markierungen gewünscht.

Bei der Lackierung habe ich nicht auf Revell- Farben zurückgegriffen. Um später eventuelle Fehlstellen ausbessern zu können, verwende ich nach Möglichkeit reine Farben. In diesem Falle habe ich mich für Metallicblau von Tamya entschieden.

Die Decals lassen sich trotz ihrer Größe recht gut verarbeiten. Ich habe dabei Grundierung und Weichmacher von Valejo eingesetzt. Dadurch setzen sich die Abziehbilder gut in die Gravuren und die Ränder sind nicht mehr zu erkennen.

Zuletzt wurden noch die Details bemalt und das Modell mit einem Gemisch aus Revell klar und Revell matt versiegelt.

Fazit: Ein Bausatz mit Tücken, aus dem sich jedoch ein ansehnliches Modell bauen lässt.

Karsten Rummer, Zittau (Oktober 2010)