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Dassault / Dornier Alpha Jet

Revell - Maßstab 1/72

Das Original Der Alpha Jet war ein leichtes Schulflugzeug welches in der Zweitrolle auch als Jagdbomber eingesetzt werden konnte. Er entstand aus einem deutsch. Französischen Gemeinschaftsprojekt Anfang der 1970er-Jahre.

Der Alpha Jet flog erstmals 1973. Der Grundentwurf wurde im Hause Dornier ausgearbeitet. Es entstanden zwei Modelle, Alpha Jet E (École, Schulungsflugzeug) bzw. Alpha Jet A (Appui Tactique, Erdkampfflugzeug). Zweitere besaß ein Head-Up-Display und Vorrichtungen für Elektronische Gegenmaßnahmen.

Die Indienststellung des Alpha Jet A erfolgte ab 1979. Das Flugzeug ging später auch in den Export. Es wurde dafür mit stärkeren Triebwerken und zusätzlichen Ausrüstungen kampfwertgesteigert. Die Exportversionen wurden als Alpha Jet MS-1/-2 bezeichnet.

Der Export des Alpha Jet wurde hauptsächlich von der Firma Dassault betrieben. Trotz einiger Erfolge im arabischen Raum und in Afrika kam es nur zu geringen Aufträgen. Einige Ausschreibungen verlor er aus politischen Gründen oder aber wegen der höheren Kosten.

Eine besondere Version ist ein von den Franzosen entwickeltes Angriffs- und Antischiffsmodell, das mit Radar und anderen Sensoren ausgestattet ist. Es kann sowohl Seezielflugkörper als auch freifallende oder lasergesteuerte Bomben mit sich zu führen. Dieses Modell wurde als „Lancier“ bezeichnet.

Nach den letzten Aufträgen Anfang der 1980er-Jahre wurde die Produktion eingestellt.

Technische Daten:

Spannweite:
Länge:12,46 m (Alpha Jet A)
9,11 m
Höhe:4,19 m
Leergewicht:3.515 kg (Alpha Jet A)
Maximales Startgewicht:8.000 kg
Maximale Außenlast:über 2.500 kg
Höchstgeschwindigkeit:Mach 0.85 (auf 10.000 m Flughöhe) ca. 1.000 km/h
Dienstgipfelhöhe:14.630 m
Maximale Steigrate:57 m/s
Einsatzradius:540 km (Alpha Jet E)
Bewaffnung:Kampfmittel bis zu 2.200 kg
Außenlaststationen: Jagdbomber vier, Trainer: zwei

Quelle: Wikipedia

Das Modell Ich hatte in meinem Bausatzlager zwei Kits des Alpha Jet zu liegen, den von Fujimi und den von Revell. Beide Bausätze haben ihre Vor- und Nachteile.

Der Fujimi- Bausatz besitzt eine gute Qualität mit versenkten Gravuren, lässt aber in der Vorbildtreue zu wünschen übrig. Insbesondere ist der Heckbereich zu schmal geraten, das Seitenleitwerk hat nicht die richtige Form und die Kabine ist zu hoch geraten. Die Gravuren entsprechen oft nicht dem Vorbild und die Ruder sind nicht ausgeprägt.

Demgegenüber ist die Vorbildgenauigkeit beim Revell- Bausatz ( Ex Heller) tadellos. Allerdings sind die Gravuren erhaben und die Teile aufgrund des Alters stark gratbehaftet. Dass einige Teile meines Bausatzes auch verzogen waren, hängt sicher mit dem Abguss zusammen und muss nicht bei jedem Kit so sein.

Kleine Notiz am Rande: Bei meinen Recherchen habe ich festgestellt, dass Heller zwei unterschiedliche Bausätze im Angebot hatte (hat?). Man erkennt das leicht an der unterschiedlichen Teilung der Tragflächenhälften. Der Revell- Bausatz beinhaltet die Teile mit den durchgehend geteilten Flügeln, nicht den mit den einseitig komplett angegossenen Rudern.

Ich habe mich entschlossen, den Revell Bausatz mit der französischen Sonderlackierung 1.000.000 Flugstunden zu bauen und mit Teilen des Fujimi- Kits zu ergänzen. Der Bau begann mit der Kabineneinrichtung. Beide Bausätze sind gleich aufgeteilt, jedoch gefallen mir die Revell- Sitze einfach besser. Armaturenbrett und Seitenkonsolen werden mit Decals aufgewertet. Ergänzt habe ich noch ein paar Gurte und die gelb- schwarzen Abzugsbügel der Schleudersitze.

Das Cockpit passt gut in die Rumpfhälften und diese lassen sich auch gut zusammenfügen. Vor Einbau der Rumpfwanne muss das Hauptfahrwerk eingebaut werden. Dabei bin ich wieder auf das alte Problem gestoßen. Das Fujimi- Fahrwerk ist filigraner, entspricht aber nur rudimentär dem Alpha Jet. Also habe ich mit viel Mühe das Revell-Fahrwerk entgratet und in Form gebracht.

Die Bodenwanne war bei mir stark verzogen. Sie ist deshalb bei der Austrocknung abgerutscht und ich musste sie nochmals entfernen und neu einleimen. Leider ist die Teilung so unglücklich gewählt, dass bei den zwangsweise notwendigen Spachtel- und Schleifarbeiten auch die Gravuren der Fahrwerksklappen (am Boden teilweise geschlossen) zerstört werden.

Bedingt durch das Alter ziehen sich umfangreiche Spachtel- und Schleifarbeiten durch den Bau des Modelles. Die Gravuren werden dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen. Deshalb habe ich die etwas unsauberen Übergänge an den Lufteinläufen in Kauf genommen und in diesem Bereich auf Arbeiten mit Sandpapier verzichtet.

Große Probleme bereitete auch die Montage der Cockpithaube. Sie war einseitig verzogen. Ich habe sie in warmem Wasser gerichtet, aber ein etwas breites Teil erhalten (ca. 1mm). Bei der Montage habe ich es dann leicht zusammengedrückt, was sich als fatal erwiesen hat. Die Cockpithaube hat im hinteren Bereich feine Risse in Längsrichtung bekommen. Die Haube von Fujimi konnte ich nicht im Ganzen einsetzen, da sie geringfügig zu kurz ist und eine etwas andere Krümmung hat. Mir blieb nichts anderes übrig, als das Cockpit offen darzustellen und nur den hinteren Teil der Fujimi- Haube zu verwenden.

Die Zusatztanks habe ich nicht montiert. Sie erscheinen mir aus zwei Gründen zweifelhaft. Erstens habe ich kein Bild des Flugzeuges mit dieser Sonderlackierung und Außentanks gefunden, und zweitens, wenn ein Alpha- Jet Tanks trägt, sind diese auf allen meinen Bildern an den äußeren Pylonen zu sehen, und nicht, wie in der Bauanleitung, an den inneren.

Die Lackierung begann mit einer Grundierung (Revell) und gelb (Revell Nr. 16). Nach der Maskierung erfolgte der Auftrag von schwarzer Farbe.

Danach wurden die Abziehbilder angebracht. Nachteilig erwies sich der Umstand, dass es keine Decals für die Rumpfseiten gibt, sondern nur dünne, silberner Trennstreifen. Naturgemäß stimmten die Übergänge der Farben nicht vollständig mit den Abziehbildern überein, so dass mit dem Pinsel nachgearbeitet werden musste.

Achtung! Bei der Markierung des Seitenleitwerkes ist auf genauen Sitz zu achten. Ich habe die Abziehbilder zuerst verkehrt herum aufgebracht und später nicht mehr zerstörungsfrei lösen können. Es blieb mir nichts anderes übrig, als einen zweiten Bausatz zu kaufen und daraus die Abziehbilder zu entnehmen.

Nach der Anbringung der Antennen und Kleinteile wurden die Details bemalt und das Modell versiegelt. Ein Washing der Ruder und leichtes Trockenbürsten der Räder rundeten den Bau ab.

Fazit: Es ist ein hübsches, kleines Modell entstanden.

Karsten Rummer, Zittau (2012)