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De Havilland D.H.60G

Omega - 1/72

Das Original: Der de Havilland D.H.60 Moth ("Motte") war ein zweisitziger Doppeldecker des britischen Herstellers de Havilland Aircraft Company in Leichtbauweise. Aus dem seit 1925 gebauten Flugzeug wurden mehrere weitere Modelle abgeleitet und nach unterschiedlichen Mottenarten benannt. Die Moth war eines der erfolgreichsten britischen Flugzeuge der Zwischenkriegszeit.

Die D.H.60 Moth war die Nachfolgerin der als untermotorisiert geltenden D.H.53 Hummingbird. Der Jungfernflug fand am 22. Februar 1925 statt.

Das Flugzeug besaß einen Sperrholzrumpf, der auf die untere Tragfläche aufgesetzt wurde. Die Tragflächen bestanden aus einer Holzkonstruktion mit Stoffbespannung. Als Antrieb wählte Geoffrey de Havilland den Vierzylinder-Reihenmotor A.D C. Cirrus, später standen selbst entwickelte, leistungsstärkere Antriebe zur Verfügung.

Aufgrund ihres niedrigen Kaufpreises und ihrer "Gutmütigkeit" waren D.H.60 bei Privatpersonen sehr beliebt. Die Gipsy Moth beherrschte zeitweise 85 Prozent des privaten Flugzeugmarktes in Großbritannien.

In den 1930er Jahren wurde die Moth zu einem Schulflugzeug weiterentwickelt. Die meisten Piloten der Luftschlacht um England waren auf diesem Typ ausgebildet.

Die seit 1927 mit einem Gipsy-Antrieb versehenen Maschinen erhielten den Namen D.H.60G Gipsy Moth, während die Originalversion zur Unterscheidung als Cirrus Moth bezeichnet wurde. Einige Modelle erhielten ein verändertes Fahrwerk mit X förmigen Streben und wurden deshalb als D.H.60X bezeichnet. Später entstand die Version D.H.60 GIII Moth Major mit einem Gipsy Major-Motor.

Einige Maschinen erhielten einen Armstrong Siddeley Genet-Antrieb und hießen daher Genet Moth. Die Entwicklungsreihe gipfelte in der bekannten D.H.82 Tiger Moth von 1931, eine Weiterentwicklung der Moth Major.

Technische Daten (D.H. 60G):
Länge:7.29 m
Spannweite9.14 m
Höhe:2.68 m
Leergewicht:417 kg
Maximale Startmasse:94 kg
Triebwerk:1 × de Havilland Gipsy I, 100 hp (75 kW)
Höchstgeschwindigkeit:169 km/h

Das Modell: Da ich von den recht teuren Karaya- oder Lüdemann- Bausätzen eine sehr gute Qualität kenne, habe ich von dem noch teureren Omega- Bausatz gleiches erwartet. Ich musste leider eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Die Resinteile sind grob und teilweise verzogen gegossen. Besonders negativ fallen ein Versatz des einteiligen Rumpfes und unrunde Räder auf. Auch die auf den Rumpf gesetzten Zylinderköpfe können nicht überzeugen. Für mich gab es nur eines: Augen zu und durch. Eine weitere Detaillierung lohnt sich nicht wirklich.

Die Cockpitdetailes sind recht spärlich. Glücklicherweise ist vom Innenraum nur recht wenig zu sehen. Dazu kommt noch, dass ich mich für die Variante mit nur einem Cockpit entschlossen habe. Bei meinem Modell wurden lediglich die Armaturen aufgemalt und ein Kompass eingebaut. Die Bodenplatte musste vorn um einige Millimeter gekürzt werden, damit die Inneneinrichtung korrekt zum Einstieg sitzt. Schlimmer war, dass der Sitz zu hoch ist, und dadurch die obere Abdeckung nicht passt. Ich musste den Sitz "tiefer legen" und oben etwas kürzen, und das alles nach der Bemalung.

Danach widmete ich mich dem Versatz des Rumpfes. Er war so heftig, dass ich einen Plastikstreifen auffüttern musste, um nicht auf der anderen Seite zu viel Material abzutragen.

Auch am Seitenleitwerk musste stark nachgebessert werden. Die Kontur der aufsitzenden Fläche passt einfach nicht zu der Rumpf- Höhenleitwerksoberfläche. Ich habe die Spalte wieder mit Sekundenkleber und Natron gefüllt. Anschließend wurde das Leitwerk verschliffen.

Der Motorbereich wurde - wie bereits erwähnt - am Modell stark vereinfacht bzw. gar nicht nachgebildet. Auch die Abdeckung der Zylinderköpfe kann nicht überzeugen. Sie stimmt nicht mit den mir zugänglichen Bildern überein. Da Im Bausatz kein alternatives Teil beiliegt, denke ich, dass es sich um einen weiteren Fehler handelt.

Die inneren, hinteren Streben zur Montage der oberen Tragfläche habe ich erst gar nicht versucht zu verwenden, sondern gleich neu angefertigt. Zur Montage des Tragwerkes wurden erst die vordere Rumpfabstützung und das untere Flügelpaar mit den äußeren Streben angeleimt. Nach der Lackierung erfolgten die Montage der oberen Tragfläche und das Einsetzen der hinteren Rumpfstreben.

Das Fahrwerk ist an sich ganz akzeptabel ausgefallen. Natürlich sind auch dort starke Säuberungsaktionen notwendig und die Räder müssen erst in eine runde Form geschliffen werden.

Die Lackierung in weiß ist anspruchslos. Ich habe Revell- Airbrush- Farbe, glänzend eingesetzt. Dadurch, und durch Valejo Weichmacher sind die Ränder der Decals fast unsichtbar geworden. Allerdings war die Anbringung der Abziehbilder nicht ganz einfach. Sie sind recht spröde und an den Vorderkanten muss mit Farbe nachgebessert werden.

Vor der Montage der oberen Tragfläche wurden die Spanndrähte in die obere Tragfläche eingeklebt. Unten wurden kleine Drahtösen eingesetzt. Nach Tragflächenmontage konnte der Draht durch die Öse gefädelt und diese zum Spannschloss lang gezogen werden.

Bemalung der Kleinteile, leichtes Washing der Ruderanlenkung und Versiegelung mit Seidenmattem Klarlack rundeten den Bau ab. Zuletzt wurde noch die Windschutzscheibe montiert.

Fazit: Horrorpreis für ein mittelmäßiges Modell. Wohl dem, der noch den alten Novo- Bausatz im Regal hat.

Karsten Rummer, Zittau (2011)