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DHC-1 Chipmunk

Airfix - Maßstab 1/72

Original:

Die deHavilland Canada DHC-1 Chipmunk wurde als Nachfolger für den klassischen Schuldoppeldecker Tiger Moth von deHavilland entworfen. Der Tandemsitz- Tiefdecker in Schalenbauweise, dessen Erstflug am 22. Mai 1946 in Downsview / Toronto, stattfand, war die erste eigenständige Flugzeugkonstruktion von deHavilland Aircraft of Canada Ltd. Pat Pillingham wurde von der Muttergesellschaft in Hatfield abgestellt, um mit dem Prototyp mit Havilland Gipsy Major 1C zu 108 kW (147 PS) das Testflugprogramm zu absolvieren.

Chipmunk- Trainer, die nach der Spezifikation des Prototyps gefertigt wurden, erhielten die Bezeichnung DHC-1B-1, während die mit einem Gipsy Major 10-3 ausgerüsteten Maschinen unter die Bezeichnung DHC-1B-2 fielen. Die meisten in Kanada gebauten Chipmunk-Flugzeuge hatten eine blasenförmige Cockpithaube.

In Downsview wurden 218 Chipmunk gefertigt, das letzte Exemplar verließ 1951 die Werkhallen.

Die Prüfung zweier Maschinen durch das AA&EE in Boscombe Down führte zur Serienfertigung der uneingeschränkt kunstflugtauglichen Chipmunk gemäß Spezifikation 8/48 als Anfängerschulungsflugzeug für die RAF in Hatfield und Chester.

Von 1014 in Großbritannien produzierten Chipmunk erhielt die RAF 735. Die ersten Exemplare mit der RAF- Kokarde flog die Oxford University Air Squadron im Februar 1950; anschließend verdrängte das Muster die Tiger Moth bei sämtlichen 17 Universitätsflugstaffeln; darüber hinaus stellte sie Anfang der fünfziger Jahre die Ausrüstung für zahlreiche Flugschulen der RAF Flying Reserve. Berufspiloten erhielten ihre fliegerische Grundausbildung auf der "Chip", die zeitweilig beim RAF College in Cranwell eingesetzt wurde.

Ein Teil der Chipmunk der No. 114 Squadron wurde während der Unruhen auf Zypern 1958 zur Sicherung der militärischen Anlagen verwendet.

Ein zwischen deHavilland und der OG- MA in Portugal getroffenes Abkommen ergab die Lizenzfertigung von noch einmal 60 Chipmunk für die Luftwaffe Portugals ab 1955. Dort diente dieses Muster bis 1989.Weitere Nutzer waren Ägypten, Burma, Ceylon, Chile, Dänemark, Irland, Irak, Jordanien, Kolumbien, Libanon, Malaya, Saudi-Arabien, Syrien, Thailand und Uruguay.

Zum Modell:

Da ich mit dem Bau der Do 335 größere Probleme hatte, entschloss ich mich, so zwischendurch das kürzlich über Ebay billig ersteigerte Modell einer DHC-1 von Airfix aus dem Kasten zu bauen Dem Bausatz mit seinen 23 Teilen sieht man auf den ersten Blick sein Alter an. Keine Kabinenausstattung, Pilotenfiguren ohne Beine, die auf einem Brett sitzen und eine Oberfläche, die jeden Nietenkönig begeistert hätte sind die Merkmale des Airfix- Modells. Weil es mir einfach um etwas Ablenkung ging, habe ich das Modell fast aus dem Kasten gebaut.

Die Kabine wurde aus dem Ersatzteilfundus der Grabbelkiste um zwei Sitze, Steuerknüppel, Armaturenbrett und Pedale bereichert. Auf Originalgetreue wurde verzichtet, da der Einblick in das Innere aufgrund der Kabinenhaube aus dickem, verzerrendem Material recht getrübt ist.

Die Oberfläche des Modells habe ich nicht weiter verfeinert. Ich finde es interessant, wenn man an meiner Sammlung auch einmal sieht, wie sich der Formenbau über die Jahre hinweg geändert und immer mehr verfeinert hat.

An der Passgenauigkeit des Bausatzes gibt es nichts auszusetzen. Wenig Grat und ein nahezu versatzfreier Guss stellen besonders die vielen heutigen Kleinserienhersteller in den Schatten. Nur am hinteren Tagflächenübergang muss etwas gespachtelt werden.

Außer dem starren Fahrwerk und einem Staurohr befinden sich keine kleineren Teile im Bausatz. Das Modell wird erst durch den Anstrich interessant. Die Lackierung in weiß, silbern und rot gibt der DHC-1 ein farbenfrohes Aussehen. Dank Airbrush erhält man normalerweise eine tadellose Oberfläche. Die Abdeckung der Flächen ist jedoch mit der starren, schlecht haftenden Maskierfolie von Revell ein Problem. Leider ist in so einer modellbauerisch unterentwickelten Region wie Zittau nichts anderes zu bekommen. Unter der Abdeckfolie bilden sich Vernebelungen, welche man mit dem Pinsel beseitigen muß. Dadurch entstehen hässliche Kanten.

Die Abziehbilder sind von guter Qualität und weisen auch einige Wartungsmarkierungen auf. Nach der Alterung macht das Modell einen guten Eindruck, und auch die Pinselstriche fallen nicht mehr wesentlich ins Gewicht.

Fazit: Trotz seines Alters ein annehmbarer Bausatz, der sich leicht bauen lässt und etwas Farbe in die vielen Tarnanstriche der Sammlung bringt.

Karsten Rummer, Zittau (April 2008)