Das Original: Die Cessna CR-3 war zu ihrer Zeit (1933) die schnellste Maschine in der Gruppe der leichten Flugzeuge bei den amerikanischen Luftrennen. Leider ging sie bereits nach 2 Monaten aufgrund Fahrwerksversagen verlustig. In Ihrer kurzen Einsatzzeit gewann sie jedes Luftrennen, an der sie teilnahm und verbesserte den Geschwindigkeitsweltrekord in ihrer Klasse.
Nachdem sich die CR-2 1932 bei verschiedenen Luftrennen außerordentlich bewährt hatte, gab der Rennpilot Jonny Livingston bei Cessna den Auftrag, ihm auf Basis dieses Flugzeuges einen neuen, noch leistungsfähigeren Racer zu konstruieren. Cessna nahm die Herausforderung an und baute die CR-3. Ihre wichtigsten Unterschiede zum Vorgängermodell waren die Änderung vom Mittel- zum Hochdecker und den Einsatz einer Luftschraube, wie sie bei der Monocoupe 14 zum Einsatz kam. Der Rumpf hatte eine außergewöhnlich strömungsgünstige Oberfläche.
Mit der CR-3 konnten folgende Rennen gewonnen werden:
Technische Daten:
Länge: | 5.20 m |
Spannweite: | 5.61 m |
Höhe: | 1.37 m |
Leergewicht: | 340 kg |
Antrieb: | 1 × Warner Super Scarab Radial, 145 PS (108 kW) |
Höchstgeschwindigkeit: | 410 km/h |
Das Modell: Der Bausatz der Firma Dekno zeigt exzellent ausgeführte Resinteile. Die Decals sind allerdings so ausgeführt, dass sie durch Farbauftrag an einigen Stellen ergänzt werden müssen.
Der Zusammenbau des Rumpfes ist komplikationslos. Die verbleibende Naht kann mit etwas Sekundenkleber problemlos geschlossen werden.
Vom Innenraum ist zwar nicht viel zu sehen, trotzdem hat man etwas Einblick von schräg hinten. Im Bausatz sind nur ein rudimentärer Sitz und eine Resinplatte als Armaturenbrett enthalten. Deshalb habe ich den Sitz ausgetauscht und noch Gurte, Steuerknüppel, Fußpedale und Armaturen ergänzt. Im Fahrwerksschacht wurde mit drei gezogenen Gußästen noch die Einzugsmechanik angedeutet. Leider fehlten mir dort gute Fotos um Details zu erkennen, so dass das Ganze nur improvisiert ist.
Bei der Tragflächenmontage ist mir dann ein kleiner Fehler unterlaufen. Da der Flügel nicht passte habe ich die Ansatzöffnung etwas vergrößert, bis ich bemerkt habe, dass die Ursache das Schott zwischen Fahrwerk und Cockpit war. Dieses ist etwas hoch geraten und muss in der Mitte ca. 0,5mm gekürzt werden. Dadurch musste ich zwischen Rumpf und Tragfläche etwas spachteln, wobei die Passgenauigkeit sonst 100% gewesen wäre.
Nicht ganz so gut passt der Einsatz für den Cockpitrahmen. Der zwischen Tragfläche und Rumpf verbleibende Freiraum ist einfach zu klein. Ich musste dort die Einbauöffnung vergrößern und verschleifen.
Nach der ersten Grundierung war noch eine ganze Reihe von Fehlstellen zu beseitigen, insbesondere an den unteren Tragflächenübergängen, wo die Erreichbarkeit aufgrund der Kontur erschwert ist.
Im nächsten Schritt wurde das Modell teilweise rot lackiert. Dabei habe ich mich für Valejo Airbrushfarbe Nr. 3 entschieden. Diese Farbe erscheint mir recht passend. Danach wurden das Rumpfvorderteil und die Tragflachenvorderkante maskiert, der Rest grau grundiert und mit Revell dunkelgelb (Nr. 16) gespritzt. Im Anschluss erfolgte eine Versiegelung mit Future.
Die Abziehbilder, welche ich danach angebracht habe, sind die einzige, aber auch wirklich große Schwachstelle des Bausatzes. Als erstes habe ich die Decals an der Tragflächenvorderkante angebracht. Beim Einweichen hat sich gezeigt, dass sich der schwarze Rand des Bogens, welchen ich am Decalträger gelassen habe, in hunderte kleiner Klümpchen zerlegt hat. Diese lassen sich weder vom Decal, noch vom Modell, wohin ich unabsichtlich einige übertragen habe, wieder entfernen. Ich musste sie mit dem Pinsel überdecken. Daher kann ich nur dringend empfehlen, den schwarzen Randstreifen am Abziehbilderbogen sofort abzuschneiden.
Die Längsstreifen, des Decalbogens, musste ich nach Vergleich mit meinen Vorbildfotos schnell wieder entfernen. Sie sind erheblich zu breit. In meiner Grabbelkiste hatte ich zwar schmale rote Streifen, jedoch stimmt der Farbton nicht ganz und sie sind nach hinten nicht spitz zulaufend. Da sie dem Original jedoch näher kommen, habe ich sie trotzdem eingesetzt und versucht die Farbübergänge mit dem Pinsel zu kaschieren.
Die kleinen, schwarzen Flugzeuge am Seitenleitwerk sind falsch herum gedruckt. Auf der linken Seite ist die Flugrichtung nach vorn und rechts nach hinten – austauschen geht also nicht. Ich habe die Decals einfach mit der Oberseite auf das Modell gelegt. Sie haben trotzdem ganz gut gehalten.
Da ich bei meinen letzten Modellen immer leichte Probleme mit dem Setting von Valejo hatte – die Ränder der Flüssigkeit blieben sichtbar – habe ich ausgerechnet bei der kleinen Cessna darauf verzichtet. Aber gerade bei diesem Bausatz wäre es dringend erforderlich, denn die Haftkraft der Abziehbilder ist ausgesprochen schlecht und die Sprödigkeit hoch. Mit etwas Weichmacher ließen sie sich zwar ganz gut anbringen, mussten aber am Rand des Seitenruders gekürzt werden, was bei der Brüchigkeit unschöne Zackenränder erzeugt hat. Außerdem sind die Decals nach der Trocknung wieder so spröde, dass ich beim Handling an mehreren Stellen Teile abgegriffen habe.
Die Ausbesserung der Fehlstellen an den Abziehbildern mit der roten Valejo- Airbrush- Farbe ist mir nicht gelungen. Die Airbrushfarbe ist ja etwas dünner als Pinselfarben. Sie lief am Rand und an den Bruchstellen unter die Decals und hat die gelben/ klaren Stellen mit einem roten Schleier überzogen. (Da hätte wahrscheinlich Valejo Setting bei der Anbringung geholfen) Gleiches trifft auch für die Abziehbilder an der Tragflächenvorderkante zu. Also musste nochmal mit Pinselfarbe nachgebessert werden. Leider habe ich – naturgemäß – nicht exakt den gleichen Farbton getroffen.
Die Oberfläche wurde sofort nach Austrocknung mit einem Gemisch aus Klarlack und Mattlack versiegelt. Trotzdem habe ich bei den darauffolgenden Arbeiten wieder einen Teil der Abziehbilder durch Anfassen beschädigt und musste auch dort mit dem Pinsel nachbessern.
Nach dieser Pinselorgie war von meiner Airbrushoberfläche nicht mehr viel übrig. Schade, denn es trübt den Gesamteindruck des Modelles erheblich. Wenn ich nochmal die Wahl hätte, würde ich auf einen Großteil der Abziehbilder verzichten und nur maskieren und lackieren.
Zu den Fahrwerksstreben hatte ich nicht das rechte Vertrauen. Bei mir stellt sich dann immer die Frage: "Bleibt das Resin über die Jahre stabil?" Außerdem ist das Herausarbeiten der kleinen Teile aus dem Gussblock recht mühselig. Deshalb habe ich gleich nach einem Dreiseitenriss dünne Messingstäbe gebogen und montiert, wobei ich die Achse etwas länger gelassen habe. Die Räder wurden durchgebohrt und auf die Messingachse geschoben. Danach habe ich das überstehende Ende gekürzt und die Fahrwerksklappe daraufgesetzt.
Die Montage des Motors und seiner Verkleidung waren völlig komplikationslos. Leider war mein Propeller etwas verbogen. Aber ein Bad in warmem Wasser und anschließender leichter Druck haben das Problem schnell behoben.
An Kleinteilen musste noch ein Staurohr an der linken Tragfläche ergänzt werden. Ich habe dazu eine dünne Kanüle in die ich ein noch dünneres Drahtstück geschoben habe, benutzt. Danach wurde meine CR-3 mit einem Gemisch aus Matt- und Klarlack versiegelt.
Der Propeller wurde mit Alclad II Polished Aluminium und die Nabe mit Steel gespritzt. Ein leichtes Washing und Drybrushing rundeten den Bau des Modelles ab.
Fazit: Ein super Bausatz, wenn nur die Decals etwas besser wären.
Karsten Rummer, Zittau (2012)