Das Original Die Brewster F2A Buffalo wurde als Antwort auf eine Ausschreibung der U.S. Navy von 1936 für ein neues Trägerflugzeug entwickelt. Entgegen der damals üblichen Doppeldeckerbauweise war sie ein einsitziger Eindecker mit Landeklappen, Einziehfahrwerk und geschlossenem Cockpit. Mitbewerber um den Auftrag waren Grumman mit der F4F Wildcat und Seversky.
Der Erstflug des Prototyps erfolgte im Dezember 1937 und einen Monat später begann die Truppenerprobung. Die U.S. Navy bestellte daraufhin ein Los von 54 F2A-1, deren Auslieferung im Juni 1939 begann. Die ersten Flugzeuge wurden an die Squadron VF-3 (USS Sagatora, CV-3) übergeben. Weitere 44 Maschinen wurden an Finnland geliefert und nahmen bis 1944 erfolgreich an Kämpfen gegen die Sowjetunion teil. Die finnischen Buffalos waren mit dem Motor Wright Cyclone R-1820 G-5, der auch in der DC-3 eingebaut war, ausgeliefert.
Als verbesserte Varianten wurden die F2A-2 und F3A-3 entwickelt. Sie besaßen einen stärkeren Motor mit geändertem Getriebe und einen veränderten Dreiblattpropeller. Es wurden 43 F2A-2 und 108 F2A-3 an die U.S. Navy geliefert. Trotz der Verbesserungen wurde klar, dass sich die Buffalos nicht gegen die modernen Flugzeuge der Deutschen behaupten konnten. Deshalb wurden sie vor allem im Kampf gegen Japan eingesetzt, wo sie gegen die Zero- Jäger wenigstens eine geringe Überlebenschance hatten. Hauptnutzer im Ausland waren die RAF, RAAF und RNZAF. Sobald jedoch leistungsfähigere Muster zur Verfügung standen, wurden die verbliebenen F2A aus der vordersten Linie abgezogen.
In Finnland wurden die F2A unter der Bezeichnung B-239 äußerst erfolgreich eingesetzt. Zum Einsatz im Winterkrieg, wo Finnland größere Gebiete an die Sowjetunion verlor, kamen die Buffalos zu spät. Finnland trat danach auf deutscher Seite in den 2. Weltkrieg ein und erreichte mit den Flugzeugen beeindruckende Erfolge. Die Buffalo war bei den Piloten außerordentlich beliebt und war leicht zu fliegen. Sie wurde deshalb oft "Taivaan helmi" (Himmelperle) genannt. Nach der Kapitulation Finnlands kämpfte die finnische Luftwaffe mit ihren Buffalos gegen die ehemaligen verbündeten deutschen Truppen. Insgesamt wurden von 1941 bis 1945 von den Brewsters 496 feindliche Flugzeuge bei 19 eigenen Verlusten zerstört. Dieses ist die höchste Quote, die je mit einem Kampfflugzeug erreicht wurde. Offensichtlich konnte sie nur erreicht werden, weil die Luftwaffe des kleinen Landes von der UdSSR nicht so recht für voll genommen wurde. Der letzte Luftsieg einer finnischen Buffalo erfolgte am 3.10.1944 gegen eine deutsche Ju 87.
Die B-239 wurden während des Dienstes in Finnland ständig verbessert. Die Bewaffnung wurde auf vier 12,7 mm MGs verstärkt und eine Sitzpanzerung eingeführt. Weiterhin wurde ein finnisches Reflexvisier (Väisäla T.h.m.40) eingebaut und die Anzeigeinstrumente gegen metrische ausgetauscht.
Finnland konstruierte eine eigene Variante der Buffalo mit sowjetischem M-63 Sternmotor, zusätzlichen Tanks und hölzernen Tragflächen, die V.L. „Humu“. Von diesem Flugzeug wurden drei Prototypen gebaut. Die „Humu“ hatte zwar eine höhere Geschwindigheit, jedoch ansonsten schlechtere Eigenschaften als die B-239. Nach einem Startunfall des ersten Prototypen, welcher noch einen originalen Brewster- Rumpf besaß, wurde das Programm aufgegeben.
Die Brewster B-239 stand in Finnland bis zum September 1948 im Einsatz. Weitere Nutzer der Buffalo waren Belgien mit 40 B-339 und England mit 170 B-339E. Der Typ stand auch in den Niederlanden im Einsatz, wohin 72 Flugzeuge unter der Bezeichnung B-339 und B-439 geliefert wurden.
Technische Daten (B-239) | |
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Spannweite: | 10,67m |
Länge: | 8,03m |
Höhe: | 3,66m |
Leergewicht: | 2020kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 480 km/h in 4750m Höhe 428 km/h in Seehöhe |
Reichweite: | 1350 km |
Bewaffnung: | 4 x 12,7 mm MGs |
Das Modell Ich habe mir vor längerer Zeit das Hasegawa- Modell einer finnischen Buffalo zugelegt. Da auf den Ausstellungen immer mit Problemen zu rechnen ist, wenn Flugzeuge mit Hakenkreuz gezeigt werden, wollte ich eigentlich die Abziehbilder der Variante nach 1945 einsetzen. Nachdem ich jedoch gelesen habe, dass die finnischen Piloten im 2. Weltkrieg die meisten Erfolge auf diesem Typ erreicht hatten, entschied ich mich doch für eine frühe Bemalung. Leider wird mein Modell deshalb wohl ewig in der Vitrine bleiben.
Der Bausatz ist absolute Spitzenqualität. Die Passgenauigkeit ist topp und die Spachtelmasse bleibt in der Werkzeugkiste. In der Kabine ist zwar noch reichlich Gelegenheit zum verbessern, aber auch die Teile des Bausatzes bieten bereits eine gute Ausstattung. Zusammen mit ein paar Gurten wirkt das Cockpit schon recht komplett.
Als einzige Änderung habe ich die Kanonenöffnungen der Rumpfbewaffnung aufgebohrt und in die Tragflächen Kanülen für die Bewaffnung eingebaut.
Die äußerst klare Kabinenhaube ist zwar dreiteilig ausgeführt, wenn man sie jedoch offen darstellen möchte, sitzt das Mittelteil aufgrund der Materialstärke etwas hoch über dem Rumpf. Deshalb habe ich aus einer dünnen, durchsichtigen Plastikplatte ein neues Teil gezogen, wobei die Haube des Bausatzes als Ziehstempel herhalten musste. Die Entscheidung zu dieser Änderung ist nicht mehr rückgängig zu machen, da sich aufgrund der Temperatur das originale Kabinenmittelstück milchig verfärbt.
Die Lackierung erfordert durch die Maskierung der Fleckentarnung und der gelben Bereiche etwas Aufwand, ist aber bei Einsatz der richtigen Maskierfolie nicht schwer. Leider hatte ich nur die schlecht haftende Tamya- Folie und damit entsprechend viele Nacharbeiten mit dem Pinsel zu tun.
Der Decal- Bogen mit seinen zahlreichen Wartungshinweisen würde bei Revell sicher „Super Abziehbild“ heißen. Die Schiebebilder lassen sich gut verarbeiten und besitzen eine ausreichende Haftkraft. Die Ränder jedoch neigen zum gefürchteten Silberglanz, den ich trotz Vorlackierung mit Klarlack und literweise Weichmacher nicht beseitigen konnte.
Fazit: Gutes Modell, leicht zu bauen
Karsten Rummer, September 2010