Original:
Die Bede 5B wurde von James R. Bede als Sportflugzeug im Heimbausatz entwickelt. Die Plastik-, Fiberglas- und Holzteile werden vom Eigentümer oder Piloten in Garagenarbeit selbst zusammengefügt. Der Bau einer BD-5 Mikro dauert zwischen 600 und 800 Arbeitsstunden. Neben der BD-5B mit Propellerantrieb gibt es noch die BD-5T mit Turbojet und die BD-5J mit Jetantrieb.
Zum Modell:
Der Bausatz der Bede 5 ist von Arii und seit letztem Jahr auf dem Markt. Für solch einen Winzling ist der Preis von 15 Euro unangemessen hoch. Auch unter der Betrachtung, dass sich aus einem Kasten die Propeller- und die Jetvariante gleichzeitig bauen lassen, ist der Bausatz noch teuer. Bei meinem waren aber alle Teile und die Abziehbilder doppelt vorhanden und gestatteten den Bau von vier Maschinen, zwei Bede 5 (eine militärische, eine zivile) und zwei Bede 5j (Demonstrator 1 und 2). Deshalb habe ich mir den Bausatz mit einem Clubkamerad geteilt, und so kann jeder 2 Flugzeuge bauen. Bei 7,50 Euro kommt der Preis auch so in etwa hin.
Das Jet- Modell besteht aus 8 Teilen, die Propellermaschine aus zehn. Die Passgenauigkeit ist erträglich, obwohl am Tragflächenübergang und am Höhenleitwerk gespachtelt werden muss. Der Teufel steckt hierbei an den Details.
Um einen direkten Vergleich zwischen Änderungen und Aufwand zu haben, habe ich die Bede 5j aus dem Kasten gebaut und die Ergänzungen nur an der Propellermaschine vorgenommen. Diese sollte dann auch mit offener Kabine hergestellt werden.
Bereits vor Zusammenbau der Rumpfhälften wurden die Seitenkonsolen mit Steuer- Stick angebracht. Der Sitz wurde der Grabbelkiste entnommen und in Liegestellung eingebaut. Ein Kleiner Plastik- Splitter wurde zur Mittelkonsole. Da die Seitenruderpedale sehr tief im Bug sitzen und nicht erkennbar sind, wurden sie weggelassen. Photogeätzte Gurte vervollständigten dann die Kabine.
In den Bug wurde auf beiden Rumpfhälften ein Radschacht geschnitten und dieser mit einer inneren Abdeckplatte versehen. Dadurch hatten nur noch 0,4g Blei in Bug platz. (In die Bede 5j habe ich 0,5g eingebaut) Das Modell steht zwar noch, aber nicht sehr sicher. Für Nachahmer ist zu empfehlen, die innere Abdeckplatte aus Wickelblei (Anglerbedarf) zu fertigen.
Anhand von Recherchen im Internet musste ich feststellen, dass es an fast jeder Maschine ein etwas anderes Bugfahrwerk gab. Die vom Abziehbild gewählte zivile Maschine hat auf der linken Seite eine Abdeckklappe für das Bugfahrwerk. Auch das Bugrad hat eine völlig andere Konstruktion. Ein neues Fahrwerk wurde aus mehreren Teilen der Grabbelkiste gefertigt. Für die Klappe kam 0,2 mm Kupferblech zum Einsatz, 0,5 mm Plastikplatte ist einfach zu dick.
Die Räder des einteiligen Hauptfahrwerkes wurden abgetrennt, rund geschliffen und an neu gefertigte Fahrwerksbeine geklebt. Diese habe ich aus 0,5mm starken Plastikstreifen hergestellt, wofür die Form des Bausatzteiles als Muster herhalten musste.
Das Staurohr an der Bugspitze ist einfach zu kurz. Ich habe anhand von Bildern eine Länge von ca. 1,5 cm ermittelt. Das neuer Staurohr wurde aus einem gezogenen Gießast angefertigt und anstatt des abgeschnittenen Originales angebracht.
Anhand einiger Bilder lässt sich die Schwenkmechanik der Kabine gut erkennen. Diese besteht aus zwei stärkeren Holmen an der Vorderkante und einer kleineren Stütze an der Hinterkante. In meiner Grabbelkiste habe ich die passenden Teile gefunden. Leider sind die Klarsichtteile etwas milchig. Beim polieren mit Schleifpaste kommt man kaum mit einem Werkzeug an die Innenseite. Nachdem sich schon erste Haarrisse gezeigt haben, musste ich den Poliervorgang abbrechen. Das Ergebnis ist zwar nicht berauschend, aber für mich gerade noch so annehmbar. Die Einzige Alternative wäre nur neu ziehen gewesen.
Die Lackierung in weiß ist recht einfach, jedoch sind die Abziehbilder etwas zu groß geraten. Sie müssen gekürzt und an den Schnittkanten mit Pinsel nachgearbeitet werden.
Fazit: Nachdem die Modelle fertig vor mir stehen kommt es mit vor, als hätte ich eine Exkursion in den Maßstab 1:144 gemacht. Die Aufwendungen zur Verbesserung der Bede 5 fallen nicht wesentlich ins Gewicht, jedoch das Ergebnis hebt das Niveau des Modells deutlich an.
Karsten Rummer, Zittau (2005)