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Beneš-Mráz Be-550 Bibi

Kora - Maßstab 1/72

Original:

Die Beneš-Mráz Be-550 Bibi wurde kurz vor dem II. Weltkrieg in der Tschechoslowakei entwickelt. Es handelte sich um ein leichtes Flugzeug auf Basis der B-50 Beta Minor.
Die Be-550 Bibi war ein freitragender Tiefdecker mit verkleidetem Fahrwerk. Sie ist etwas leichter und kleiner als die Beta Minor gewesen, bot aber mit ihrem geschlossenen Cockpit und nebeneinander liegenden Sitzen mehr Komfort.

Es wurden nur wenige Exemplare gebaut. Ein Exemplar, das Vorbild des Bausatzes (G-AGSR), wurde nach Großbritannien geliefert und flog dort bis in die fünfziger Jahre.

Besatzung/ Passagiere:1/1
Länge:7,15m
Spannweite:11,5m
Max. Abflugmasse:560 kg
Höchstgeschwindigkeit:195 km/h
Reichweite:700 km
Gipfelhöhe:4.000 m

Zum Modell:

Kürzlich habe ich den Bausatz der Beneš-Mráz Be-550 Bibi der Firma Kora billig über Moduni erstehen können. Da er nicht viel Aufwand versprach, beschloss ich das Modell auch gleich zu bauen. Es entstand ohne Änderungen und Ergänzungen aus dem Kasten.
Leider gibt es zu dieser Maschine keine Detailbilder, so dass ich dem Bausatz vertrauen musste.

Der Kit besteht nur aus wenigen, kleinen Teilen. Rumpf und Tragflächen sind einteilig. Bei meinem Bausatz war die linke Tragfläche stark nach unten verzogen und musste mehrfach mit einem Fön gerichtet werden, da sie immer wieder durchhing.

Die Kabineneinrichtung muss von oben in den Ausschnitt für das Cockpit eingesetzt werden. Dabei habe ich das Gestänge für die Pedale gleich aus Evergreen- Streifen hergestellt und nicht den Versuch gewagt, das Bausatzteil vom Gussblock zu trennen. Die Steuerknüppel und die Sitze sind verwendbar, ich habe dem Innenraum noch zusätzlich ein Paar Gurte gegönnt. Das Armaturenbrett ist auf Papier gedruckt.

Aus Mangel an Farbangaben habe ich den Innenraum hellgrau lackiert. Lange habe ich gerätselt, was der merkwürdigen Block hinter den Sitzen sein könnte. Ich habe mich dann dafür entschieden, dass es ein Vorhang für die Blindflugausbildung sein könnte. Deshalb habe ich das Oberteil, vermutlich Stoff, braun abgesetzt.

Die Tragfläche ist sehr unsauber gegossen. Ich musste erheblich schleifen und habe dabei immer wieder neue Lufteinschlüsse freigelegt. Weitere Spachtel- und Schleifarbeiten wurden notwendig, die wieder neue Löcher freilegten. Im Endeffekt habe ich es doch zufriedenstellend hinbekommen.

Die Leitwerke und das Höhenruder sind leicht zu montieren. Ich habe alle drei Teile mit Messingröhrchen verstiftet.

Beim Fahrwerk hatte ich etwas Probleme. Die Ansatzflächen der Hauptfahrwerke haben nicht den richtigen Winkel, dort musste ich spachteln und schleifen. "Gespachtelt" habe ich aus Stabilitätsgründen mit Sekundenkleber, der mit Natron abgelöscht wurde. Das hält bombenfest und lässt sich sofort verschleifen. Das Spornrad fehlte in meinem Bausatz und wurde erst einmal weggelassen.

Die Kabinenhaube ist tiefgezogen. Ich habe sie mit einer geraden Nagelschere ausgeschnitten und mit Sekundenkleber angeklebt. Sie passt gut und ist auch klar.

Es sind nur wenige Kleinteile notwendig, und die entstammen der Grabbelkiste. Das Spornrad ist von irgendeinem Modell in 1:100, die Venturisaugdüse von einer Po-2. Das Staurohr wurde aus Gußastresten gezogen.

Die Lackierung erfolgte mit Tamya- Farbe. Diese Farben decken sehr gut und haben eine vorzügliche Oberfläche. Allerdings haben sie zwei Nachteile. Erstens müssen sie zum spritzen mit Verdünnung auf die richtige Konsistenz gebracht werden, und zweitens ist Alkohol die Basis für das Lösemittel. Dadurch entsteht ein unangenehmer Geruch, der bestimmt nicht gesund ist. Trotzdem komme ich damit besser klar als mit den meisten Acryllacken.

Die Abziehbilder decken gut und lassen sich leicht verarbeiten. Nach deren Anbringung und Bemalung der Details wurde das Modell versiegelt und leicht trocken gebürstet.

Fazit: leicht zu bauen, aber viel Schleifarbeiten und eine gute Grabbelkiste erforderlich.

Karsten Rummer, Zittau (2009)