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Aichi M6A1-K Nansan

Tamiya - Maßstab 1/72

Das Original: Die M6A Seiran wurde als U-Boot gestütztes Kampfflugzeug entwickelt. Dadurch sollte es möglich werden, das amerikanische Festland zu erreichen und den Panama- Kanal zu blockieren. Der Zweite Weltkrieg endete jedoch, bevor das Flugzeug zum Einsatz kam.

Zur Ausbildung angehender M6A- Piloten wurde eine landgestütze Version gebaut. Man tauschte bei diese Maschinen die Schwimmer gegen ein einziehbares Radfahrwerk. Da die Maschine ein wesentlich besseres Flugverhalten zeigte, kürzte man das obere, anklappbare Ende der Seitenflosse.

Von dem Flugzeug wurden nur 2 Stück (nach anderen Quellen 6 Stück) gebaut. Alle waren mit dem Atsuta 32- Motor (1400 PS) ausgerüstet.

Quellen:

Das Modell: Der Bausatz stammt von Tamiya. Zur Ergänzung habe ich mir noch einen Ätzteilbogen von Eduard zugelegt, besonders im Cockpit eignen sich die Bauteile ausgezeichnet zur Ergänzung und Detaillierung des Bausatzes.

Begonnen wurde mit dem Innenraum. Die Teile, einschließlich Ätzteile, lassen sich gut verarbeiten und passen auch gut. Beim Zusammenbau der Rumpfhälften hatte ich allerdings leichte Probleme. Eine war im vorderen Bereich etwas verzogen, weshalb auch die Halbschalen nicht plan gegeneinander verklebt werden konnten. Die Längsnaht musste etwas härter verspachtelt und verschliffen werden, als man es bei dem Bausatz erwartet.

Aufgrund des etwas verzogenen Rumpfvorderteils ließ sich auch der Lufteinlauf nicht reibungslos montieren. Die Auflageflächen mussten etwas nachgearbeitet werden. Glücklicherweise hat das Kühlerinnenleben etwas Untermaß, so dass sich dort keine Spannungen ergaben

Probleme gab es auch bei der Montage der vorderen Kabinenhaube. Das Teil ist einfach etwas zu klein geraten. Ich habe am Rumpf in Höhe des Beginns der Haube ein Stück Plastiksheed aufgeklebt. Dieses wurde so verschliffen, dass die Haube in der richtigen Höhe saß. Danach wurden die Spalten an den Seiten verspachtelt und alles vorsichtig verschliffen. Diese Arbeiten nahmen etwas mehr Zeit in Anspruch.

Die Tragflächen passen ausgezeichnet und weisen zahlreiche Details auf der Oberfläche auf. Auch die Fahrwerksschächte sind gut ausgestaltet. Einige Details werden durch den Ätzteilsatz noch verbessert.

Bei den Fahrwerksbeinen hat Tamiya nicht darauf geachtet, dass die Kolben der Stoßdämpfer dünner als das Bein selbst sein müssen. Es wurde ein gleichmäßiger Durchmesser gespritzt. Ich habe das Stück zwischen den Federgabeln herausgetrennt und durch einen dünneren, gezogenen Gußast ersetzt.

Trotz sehr guter Oberfläche und Detailausprägung sind die Anlenkungen für die Landeklappen etwas vernachlässigt. Es gibt dort keine Anlenkhörner und keine Gestänge. Leider wurden diese Teile auch im Ätzteilatz nicht ergänzt. An meinem Modell wurde die Mechanik aus gezogenen Gußästen und kleinen Plastikteilen nachgebildet.

Die weitere Montage ist schnell erledigt und die Teile passen ausgezeichnet. An Ätzteilen kamen noch die Kühlerklappen dazu. Die Bausatzteile wanderten in die Grabbelkiste.

Zusätzlich zur Bauanleitung wurde noch das Visier vor der Kabine angebaut. Dieses Teil liegt zwar dem Bausatz bei, wurde aber in der Bauanleitung nicht berücksichtigt.

Die Maskierung der Kabinenhaube nimmt einen großen Teil der Bastelarbeiten in Anspruch. Es sind 19 Masken zu schneiden, wobei einige sehr klein sind.

Die Lackierung erfolgte in folgenden Schritten. Zuerst im Kabinenbereich gelb-grün, damit die Streben farblich passen, danach silbern über das ganze Modell. Dann wurden die Blechstöße mit rostbraun abgetönt und ein Zwischenfinish mit Future aufgebracht. Ich hatte vor, die Decklackschicht stellenweise abzukratzen, um Verwitterungseffekte nachzubilden. Nach gründlicher Austrocknung wurde das ganze Modell orange gespritzt. Diesmal habe ich Tamiya-Farbe benutzt und bin sehr zufrieden, auch wenn die oberste Lackschicht aufgrund schwacher Deckkraft recht dick ist.

Danach wurden die Details bemalt und die Kleinteile montiert. Es zeigte sich, dass die Fahrwerksabdeckungen etwas zu kurz geraten sind. Ich habe sie aus optischen Gründen etwas tiefer gesetzt, und hoffe der größere Spalt zur Tragfläche fällt nicht weiter auf. Dabei wurden die Aufnahmeklötze an den Fahrwerksbeinen gleich mit gekürzt.

Nach Anbringung der Abziehbilder, welche sich gut verarbeiten lassen, konnte es mit der Verwitterung losgehen. Mit einem scharfen Messer wurden, vor allem an der Tragflächenvorderkante und den Blechstößen, Teile der orangen Lackierung abgekratzt. Dabei zeigte es sich, dass die rostbraune Zwischenschicht nicht auf dem Silber hielt und mit entfernt wurde. Nach einem Washing mit schwarzer Acrylfarbe von Revell fand ich den Effekt trotzdem recht gelungen.

Die Anbringung des Antennendrahtes und die Versiegelung mit 50% Klarlack und 50% Mattlack rundeten den Bau ab.

Fazit: Leicht zu bauen und macht schon aus dem Bausatz einen guten Eindruck.

Karsten Rummer, Zittau (2012)