Vorbild: Der Focke-Achgelis Fa 330 "Bachstelze" war ein motorloser Kleintragschrauber, der für den Einsatz auf U-Booten und Schiffen bestimmt war.
Die Maschinen konnten bereits bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h starten. Sie wurden allein durch die Geschwindigkeit des U-Bootes und durch den Wind angetrieben und emporgehoben (Autorotation). Der Aufbau war äußerst einfach gestaltet und bestand aus einer Stahlrohrkonstruktion und einem 7,31 m im Durchmesser messenden Hauptrotor der aus drei Rotorblättern bestand.
Die Tragschrauber ließen sich zusammenklappen. Sie wurden nicht in den Innenräumen der Schiffe oder U-Boote verstaut, sondern in zwei mit wasserdichten Deckeln verschließbaren großen Druckbehältern (60 cm Durchmesser), die senkrecht an den Turm des U-Bootes montiert waren. Einer der Behälter enthielt die drei Rotorblätter und die Nabe, das andere Rumpfgerüst, Steuerung und Leitwerk.
Der Start erfolgte von einem Starttisch, der in den Wintergarten des U-Bootes montiert war. Der einzelne Beobachter hatte eine stark vergrößerte Sichtweite, was das Auffinden von Zielen verbessern sollte. Um die Maschinen auf einem U-Boot einsatzbereit zu machen, waren sieben Minuten notwendig, das Einpacken erfolgte in zwei Minuten. In Notfällen konnte der Pilot den Rotor abwerfen und dann mit dem Rest der Maschine an einem Fallschirm hängend landen. Andererseits wurde das Seil bei einem Angriff auf das Boot einfach gekappt. Mehr als 112 dieser einfachen, aber für ihre Zeit technisch hoch entwickelten Geräte wurden gebaut und auf den U-Booten des Typs IX D 2 eingesetzt.
Quelle: Wikipedia: Focke-Achgelis Fa 330
Bausatz Von der Firma Pavla Models ist dieser Traghubschrauber in 1/72 zu erhalten. Der Bausatz enthält Ätzteile und ein Kunststoffgerüst. Für die Farbgebung des Modells kann man sich im Internet unter luftfahrtmuseum.com Hilfestellungen holen.
Zusammenbau: Zuerst wird das Grundgerüst aus dem Spritzgussteil getrennt und soweit es geht verschliffen. Danach habe ich mich um die Rotorblätter, Verspannung und die Verstellteile gekümmert. Diese Arbeitsgänge müssen sehr vorsichtig und mit ruhiger Hand ausgeführt werden. Diese Teile sind sehr empfindlich und schwer nach zu richten. Ein zweites kleines Problem kann das Grundgestell werden, da es keine Ausrichtung bzw. Bezugspunkte gibt. Alle anderen Bauteile kann man nach eigener Regie verfahren. Farbangaben gibt es z.T. nach dem RLM-System.
Fazit: Dieses Modell ist ein kleines "Kleinod" und bereichert die Hubschraubersammler und erfreut zugleich die Freunde der Marine. Der Bau macht viel Spaß.
Rainer Pohlmann, Berlin (September 2007)