Vorbild: Als der israelische Staat um seine Unabhängigkeit kämpfte, suchte er im Jahre 1948 alle nur verfügbaren Flugzeuge derer er habhaft werden konnte. Zu den ersten Flugzeugmuster gehörte neben der S-199, der Spitfire und der Mustang auch die berühmte Mosquito in verschiedenen Baureihen. Zuerst kamen abgeflogene FB Mk. 6 zum Einsatz, die zur Luftunterstützung herangezogen wurden oder die kleine taktische Bombardierungen durchführten. Die Piloten waren jedoch derart zufrieden mit den Eigenschaften der Maschinen, dass nach und nach immer mehr aus verschiedenen Ländern angekauft wurden. Darunter auch die Mosquito TR Mk. 33.
Anfangs konzipiert als mittlerer Torpedobomber mit Radarausstattung wurden diese Ende der 40er Jahre "denavalisiert" unter Abgabe der Katapult- bzw. Landeeinrichtungen wie sie auf Deck der Flugzeugträger der Royal Navy vonnöten waren. Es fällt auf, dass die an Israel ausgelieferten Maschinen eine andere "Radarnase" besaßen als ursprünglich angebaut. Mindestens zwei verschiedene Ausführungen der Neubaunase existieren, jedoch bezweifle ich, dass auch hier Radargeräte im Einsatz waren. Unter Umständen konnte vielleicht ein Mehr an Munition mitgenommen werden. Die Maschinen kamen letztmalig 1956 in der Suez-Krise zum Einsatz.
Modell: Das allseits beliebte Modell von Tamiya baut sich fast von selbst und es gibt eigentlich nichts Schlechtes über diesen Bausatz zu berichten. Das Einzige, was mir leicht negativ aufgefallen ist, dass die Cockpit-Verglasung nicht 100% im hinteren Bereich stimmt. Aber dieses sieht man auch nur bei sehr guter Vorbildfotoauswahl. Um nun den Look einer TR MK33 hin zu bekommen bediente ich mich bei vier Zurüstsätzen. Der erste ist der nun nicht mehr lieferbare Rüstsatz von Paragon.(Anmerkung: Paragon Details werden gerade von Hannants wieder aufgelegt ---AT) Dieser beinhaltet neue Propellerspinner, Propellerblätter und eine Radarnase (klein). Des Weiteren ein Raketenrüstsatz für ungelenkte Raketen von Aires, und zu guter letzt ein Rüstsatz der eigentlich keiner ist, nämlich der Bausatz des Focke-Wulf-Triebflügels von Huma in 1/72.
Die Bomben sind von Hitech und sind schon wegen ihrer fotogeätzten Leitwerke zu empfehlen, jedoch ist ihre Verarbeitung etwas umständlich. Beim Zusammenbau dachte ich die 4-Blattanlage wäre mit Abstand am schnellsten zu meistern. Jedoch stellte ich auch fest, dass die Paragon - Spinner so schlecht gegossen waren, dass ich mich entschied an Stelle derer die Tamiya - Teile zu nehmen und auf "4-Blattbetrieb" umzurüsten. Die Propellerblätter passten nach einigen Trockenpassungen auch recht gut.
Die Aires-Raketen sind von sehr guter Qualität und lassen sich sehr gut verarbeiten. Man muss nur aufpassen, denn die Mosquito's in israelischen Diensten hatten leicht kürzere Startschienen als ihr Royal Navy - Äquivalent. Hier ist man auf gute Bilder angewiesen. Da die Radarnase von Paragon nicht passen wollte (aufgrund viel zu geringer Ausmaße), stellte sich mir die Frage, woher ich nun eine passende Alternative finden konnte. Ich fand diese in einem "fehlgebastelten" Bausatz von Huma. Der Focke Wulf Triebflügel hatte zwar abmessungstechnisch immer noch leichtes Untermaß, aber er passte sich sehr viel besser an die Mossie-Nase an. Und die Optik beim Probeaneinanderhalten ergab ein gutes Gefühl, also her mit dem Trennschleifer und schon war der Fw Triebflügel 2-teilig! Nach dem Ankleben und Verspachteln ging ich nun zu den Flächenlackierungen über.
Das Schwierigste an der ganzen Sache, war festzustellen welche Farben damals zum Einsatz kamen. Ich muss ehrlich sagen, dass nach Recherche aller mir zur Verfügung stehenden Unterlagen nur eine Annäherung möglich war. Die Maschine Ist Oberseite PRU-blue / Midstone und auf der Unterseite RLM76. Das PRU-blue ist auf meiner Maschine etwas grünstichig geworden was der Sache aber keinen Abbruch tat. Das Midstone ist beim Mischen als sehr rotbraun-lastig aufgetragen worden. Dieses entspricht sehr gut den Schwarzweiß-Kontrasten auf alten Fotos. Das RLM 76 ist ein Decalhinweis der Firma Isradecal und ich muss sagen das passt auch sehr gut. Beim Auftragen der Decals verwendete ich ein Produkt aus dem Hause Ventura. Diese waren jedoch von so mäßiger Qualität, dass ich mich entschied diese nur als Schablone zu benutzen. Somit sind alle Markierungen auf dem Modell mit der Airbrush aufgetragen worden.
Zum Schluss wurde die Maschine großzügig "verstaubt" und diverse Abnutzungserscheinungen durch Metallfarben und Ölfarben dargestellt. Ich kann nur jedem empfehlen auch mal kleine "Konversions" durchzuführen! Sie sind eine gute Möglichkeit sich langsam mit dem reichhaltigen Markt von Rüstsätzen vertraut zu machen und erste Erfahrungen auf diesem Gebiet zumachen.
Martin Kort, Nürnberg